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Erbfaktoren    Genetische Grundbegriffe    Literatur    Taubenfärbung    Index

 

Folgende Themen werden diskutiert:

Atlasfarben  (07.02.2005)

Ember ein Allel von Rezessiv Rot? (07.02.2005)

Ember (11.10.2004)

Stimmlosigkeit

Verzwergung

Berner Spiegelschwänze

Bango Mosaik

Genetische Beziehungen zwischen Gazzi, Rezessiv Weiss und Pencil

Allele oder Nicht-Alle: Die traditionelle Analyse

Allele oder Nicht-Allele bei Scheckungen

Almondated 

Silberartige Syrische Wammentauben bei Hubertus Weitzel

Multiple Allele

Recessive Red Platinum

Rezessiv rote Platin

Pencilled und Undergrizzle

„Pencilled“ bei geelsterten Hochfliegern

Pencilled, Flash und Undergrizzle

Pink Eyed Dilute bei Seglern

 

Pink Eyed Dilute ist ein rezessiver und nicht geschlechtsgebundener Erbfaktor, der im Hinblick auf die Färbung eine ähnliche Wirkung wie der Verdünnungsfaktor hat, so wird Schwarz zu Dun. Die Tiere zeigen darüber hinaus Sehdefekte. Die Kopfstudie eines „dunfarbenen“ Ägyptischen Seglers aus der Zucht von Rolf Pickart (Halle-Cröllwitz) ist auf Farbfoto 55 (nachfolgend S. 214 des Buches „Tauben. Züchten mit System“) abgebildet. Bent Skaarup Pedersen berichtet jetzt ganz aktuell aus der Zucht Syrisch/Ägyptischer Segler, die er in Gazaganti, Ryani, Schwarz und Rot züchtet, dass viermal Jungtiere in Pink Eyed Dilute mit einer gelben Färbung aufgetreten sind. Die Tiere hatten auch Sehdefekte. Nicht jedes gelbe Jungtier, dass aus einem roten Elternpaar fällt, muss daher ein Weibchen sein, wie es bei dem rezessiv geschlechtsgebunden vererbten Verdünnungsfaktor der Fall ist. Es kann sich auch um einen farblich (von der Augenfarbe einmal abgesehen) gelb erscheinenden Pink Eyed Dilute handeln. Im Bild eine Pink-Eyed Dilute von Rolf Pickart.

 

                                                       

 

Several weeks ago I got the notice that in a stock of Syrian/Egypt Swifts Pink-Eyed Dilute popped put. Bent Skaarup Pedersen breeds Swifts in Gazaganti, Ryani, Black and Red, and he got four youngster with a yellow coloration, reddish eyes and visual defects. In my book “Tauben. Züchten mit System” you will find a photo of a dun-like Swift.

 

Almondated

Unter der Rubrik Almondated verfasst Ken Davis in der amerikanischen Zeitschrift Pigeon Debut seit einigen Jahren eine Kolumne über den Almondfaktor bei Taubenrassen. Das Februarheft 2002 ist als Sonderheft Almond und den Allelen gewidmet, wobei Ken als Koordinator wirkte. Sicherlich keine einfache Aufgabe, da es dem Koordinator nicht nur obliegt, die Artikel der Autoren zu sammeln und ggf. zu redigieren, sondern darüber hinaus Anzeigen einzuwerben, damit eine solche Sonderausgabe überhaupt erscheinen kann. Es dürfte sich wahrscheinlich um die erste und einzige Sonderausgabe einer Zeitschrift handeln, die einem Erbfaktor gewidmet war. Insofern ein besonderes Kompliment an den Koordinator. Enthalten sind u.a. drei Beiträge von dem großen Mentor der Taubengenetik, Prof. W.F. Hollander, dem wir nach der ersten Analyse durch die Norweger Christie und Wriedt über gesprenkelte Haustauben (1925) im wesentlichen unser Wissen über den Almondfaktor und seine Varianten verdanken.

Ein Beitrag von ihm ist mit St BA überschrieben und zeigt den Weg zur Kombinationen dieser beiden geschlechtsgebundenen Faktoren Almond und Dominant Rot. Ein zweiter ist überschrieben mit 42 Years with St b und stellt das Verhältnis von Almond zur Grundbarbe Braun dar, lokalisert anhand einer Skala über den Aufhellungseffekt aber auch die Almondvarianten von Almond über Sandy, Qualmond, Hickory, Faded, Frosty/Chalky bis hin zum Wild-Typ in dieser Reihenfolge. Der dritte Beitrag „Almondata!“ stellt ein handschriftliches Frage-Antwortspiel“ zum Thema Almond dar.

Ken Davis liefert einen grundlegenden Überblick über den Almondfaktor unter Nutzung historischer Literatur unter dem Titel „The Color Almond“.

Der Autor dieses Reviews hat ebenfalls drei Beiträge verfasst, zum ersten über die Nebenfarben der Almondzucht (Almond-related Colours), zum zweiten zu Regeln für die Almondzucht (Rules for Breeding Almonds) und zum dritten zur Benennung und Beschreibung einzelner Varianten (Almond Terminology).

Paul Gamino informiert über Almonds bei Parlor Rollern, Stan Ryan, Jr., über Almond Nuns, John E. Nelson hat einen langen Beitrag verfasst über Dänische Graustipper, die er kürzlich aus Dänemark erhalten hat. Unter anderem wird ein reinerbiger Almondtäuber abgebildet, der in der Jugend fast weiß war, im Alter von vier Jahren aber schon stark nachgedunkelt ist. Lester Paul Gibson thematisiert Erscheinungsbild und Genotyp bei Almond. Arwyn Taugner zeigt Zuchtprobleme bei Chinesentauben in Almond auf. Frank Mosca versucht in drei didaktischen Schritten Verständnis für die Vererbung des Faktors zu gewinnen. Unter dem Kapitel „Non-Classical Almond“ werden durch Frank Mosca obendrein die oft vernachlässigten Varianten wie Stipper, Sprenkel, DeRoy u.a. besprochen. John L. Jones behandelt den Almond Faktor bei Giant Homers, Conrad Meis schreibt über die Entwicklung der Almond Chinesentauben und Indischen Pfautauben. Schließlich diskutiert Nancy Kehl Show Roller Baldheads in Almond.

Das Heft ist bestückt mit einer Reihe von s/w Fotos. Sonderhefte des Pigeon Debut sind für $ 7.00 erhältlich, wozu wohl aber noch einmal Porto kommen dürfte.

 

Silberartige Syrische Wammentauben bei Hubertus Weitzel

Eingeführt wurde ein alter „silberner“ Vogel von Achmet Siala, Algermissen nach Deutschland, der große Ähnlichkeit mit Reduced, aber auch mit Platin hat. Er zog daraus (wohl mit schwarzen Wammentauben) kein einziges silbernes Jungtier. Im Herbst 2000 bekam Hubertus Weitzel, Stadtallendorf das Tier geschenkt. Bei ihm zog der Vogel mit zwei schwarzen nicht mit dem Täuber verwandten Täubinnen verpaart u.a. silbergraue Söhne, aber auch schwarze Töchter. Die Silberartigen scheinen vom Jugendgefieder dunkler auszumausern, sie haben dann Ähnlichkeit mit den blaugesäumten Syrischen Seglern, über die man allerdings auch nicht allzu viel weiß. Um welche Erbkombination handelt es sich? Aus Erfahrungen mit ähnlichen Färbungen wie Reduced, Rubella, Platin, rezessiv Opal und Blei sowie der Tatsache, dass das Tier offenbar aus schwarzen Linien stammt und mit schwarzen Täubinnen wieder die silbergraue Farbe entsteht, kann man schließen, dass der Ausbreitungsfaktor vorhanden ist und – wie bei den anderen genannten Faktoren – ein einziger Erbfaktor für die von schwarz abweichende Färbung verantwortlich ist. 

Reduced (geschlechtsgebunden rezessiv mit dem Symbol r) und Rubella, ebenfalls geschlechtsgebunden rezessesiv) kann es nach den Zuchtergebnissen nicht sein. Denn aus Reduced und auch aus Rubella Täubern mit einem schwarzen Weibchen folgt aufgrund des geschlechtsgebundenen Erbganges, dass alle Töchter silbergrau sein müssten und alle Täuber schwarz sind. Das war offenbar nicht der Fall – Reduced und Rubella kann man damit ausschließen. Wenn die beiden schwarzen Weibchen tatsächlich nicht mit dem Vogel verwandt sind und den Erbfaktor nicht rezessiv besitzen, dann kann man auch Platin und rezessiv Opal aussschließen. Denn aus einem Platin bzw. Rezessiv Opal mit schwarzen Tieren, die nicht den betreffenden Faktor besitzen,  werden keine silbergrauen Tiere fallen. Es fallen nur Schwarze. Wenn der Spread Faktor nicht in Reinerbigkeit vorhanden ist, allerdings gelegentlich auch Blaue und Blaugehämmerte, aber eben keine silber- oder platinrartige Tiere. 

Nachdem wir einige Faktoren ausgeschlossen haben, können wir versuchen, positiv an das Problem heranzugehen. Da der Vogel sowohl schwarze als auch silbergraue Nachzucht gebracht hat, ist er für den Faktor offenbar spalterbig. Der Faktor selbst ist dominant. Geschlechtsgebunden oder nicht? Das lässt sich ohne weitere Erkenntnisse noch nicht sagen. Denn bei dominanten Faktoren können in beiden Fällen aus einem die in Frage stehende Färbung zeigenden Täuber sowohl Jungweibchen als auch Jungtäuber mit der Vaterfärbung fallen. Da es sich offenkundig um einen dominanten Faktor handelt, kann man auch Dominant Opal nicht ganz ausschließen, obwohl man vom äußeren Erscheinungsbild nicht unbedingt darauf  tippen würde. Man muß aber vorsichtig in seinem Urteil sein. Denn aufgrund verschiedenster modifizierender Faktoren in einzelnen Rassen wirken sich die gleichen Faktoren bekanntlich in unterschiedlichen Rassen nicht vollkommen identisch aus. Ob es sich um einen geschlechtsgebundenen Faktor handelt, das kann man dann entscheiden, wenn man ein silberartiges Weibchen an einen schwarzen Täuber verpaart. Bei einem dominanten geschlechtsgebundenen Faktor dürfen nur silbergraue Täuber und schwarze Weibchen fallen.

Weitere Zuchtergebnisse deuten darauf hin, daß es sich um einen geschlechtsgebundenen Faktor handelt. Das stützt Mutmaßungen, es handle sich um einen Faktor der Almondgruppe (Köllhofer). Zfr. Köllhofer weist auf ähnlich gefärbte Tauben bei Adaner Wammentauben hin, einer Rasse aus der Türkei, die im übrigen grüne Augen besitzt.

Syrische Wammentauben silberartig

Multiple Allele

In Nr. 77 der Pigeon Genetics news, views and comments (March 2002) findet sich ein kurzer Beitrag von W.F. Hollander über "Multiple Alleles". Allele stellen alternative Gene an einer bestimmten Stelle von Chromosomen dar. Jede Mutation hat zumindest ein Allel, nämlich den Wild-Typ. Von multiplen Allelen spricht man dann, wenn es zwei oder mehr Mutationen am gleichen Genort gegeben hat. Hollander weist auf die ersten Untersuchungen von L.J. Cole und seinen Studenten um 1930 hin, die die beiden Mutationen der Grundfarbe zu Braun mit dem Symbol b und zu Brieftaubenrot mit dem Symbol BA analysierten. Inzwischen sind weitere Gruppen solcher multipler (mehr als eine Mutation) hinzugekommen. Hollander selbst und andere analysieren gerade den Genort, an dem die Mutation zu rezessiv Weiß mit dem Symbol zwh und Gazzischeckung z stattgefunden hat. Aufgrund der ersten Befunde vermutet Hollander, dass „Undergrizzle", eine Aufhellung der Schwanzfedern, „Pencilled" der Briver Schwarzköpfe, „Flash", eine Aufhellung in der Bindengegend als Quasi-Binde und Flash als Aufhellung der Schwanzfärbung, Allele sind. Wenn das zutrifft, dann wird man einige Symbole umbenennen müssen. Andreas Leiss kommt in einem Beitrag im Heft 5/2003 in der Geflügel-Börse  für Pencilled und die Gazzischeckung aufgrund seiner Beobachtungen allerdings zu anderen Ergebnissen. Dieses und auch die Interaktionen bei den verschieden möglichen Kombinationen der Faktoren, die Hollander tentativ diskutiert, wird noch genauer zu studieren sein. 

 

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