Neuzüchtungen auf der 61. VDT-Schau in Nürnberg
vom 14.-16. Dezember 2012
New Breeds and Colorations of Pigeons at the
VDT-Show in Nuremberg 14-16 December 2012
Bei den Neuzüchtungen und neuen ausländischen Rassen
waren 131 Nummern gemeldet. Den Anfang machten zwei Cauchois blau
mit rosa Binden und acht Blaufahle weißgeschuppt mit typischen
Rassemerkmalen, was sich auch in den Noten mit ausschließlich sehr gut und
gut niederschlug.
Cauchois blau mit rosa Binden und Blaufahl-weißgeschuppt
Es folgten blaue und blaugehämmerte Mittelhäuser
in der Sichtung. Je mehr Rassen mit einer sehr ähnlichen Erscheinung und
denselben Farbenschlägen anerkannt werden, um so schwerer wird man sie
ohne genauere Beschreibungen des Typs und von Angaben über den
angestrebten Größenrahmen der betreffenden Rassen in den Standards
auseinanderhalten können.
Mittelhäuser blaugehämmert und blau mit Binden
Prachener Kanik andalusierfarbig waren sehr
ausgeglichen im Typ und in der Andalusierfarbe und wurden auch durchgehend
im sg und g-Bereich eingestuft.
Beim traditionellen Schimmelfaktor Grizzle der
Brieftauben werden die Binden bei bindigen Tieren und die
Hämmerungsflecken bei den gehämmerten Zeichnungen nicht oder nur wenig
aufgehellt. Dadurch erhalten insbesondere die bindigen Schimmel einen
deutlichen Kontrast zwischen schwarzen Binden und frostig-weißem übrigen
Gefieder. Bei der dunklen und dunkelgehämmerten Zeichnung bleiben die
dunklen und gehämmerten Federn des Flügelschildes wie der Bindenbereich
dunkel, während das Körpergrundgefieder aufgehellt wird. Es entstehen
damit Tiere mit Schimmelköpfen, mit aufgehelltem Baugefieder und
Aufhellungen im Schild um die Federn herum. Diese Färbungen findet man in
vielen Reisetaubenschlägen, und auch dort gehört es zur natürlichen
Variation des Farbenschlages, dass Unterschiede im Ausmaß der Aufhellungen
im Schild um die Hämmerung herum erfolgen und auch im Ausmaß der weißen
Abzeichen im Kopfbereich. Diese Variationen zeigten sich auch bei den vier
Niederländischen Schönheitsbrieftauben blauschimmel-dunkelgehämmert.
Prachener Kanik andalusierfarbig und Niederländische Schönheitsbrieftaube
blauschimmel-dunkelgehämmert
Acht braun-getigerte und vier braungescheckte King
waren typvolle Kingtauben, vielleicht wäre die umgekehrte Meldung,
acht Braungescheckte und vier Getigerte für das Vorstellungsverfahren
günstiger gewesen, denn einige untere Noten bei den Getigerten waren auf
einzelne weiße Schwingenfedern zurückzuführen, die aus einem Tiger im
Sinne der Musterbeschreibung einen Schecken macht. Man kann sich gut
vorstellen, dass eine Taube zur Zeit der Meldung zur Ausstellungen noch
ein Tiger ist, zum Zeitpunkt der Ausstellung einzelne vorher farbige
Federn weiß ausgemausert wurden und er als Scheck im Käfig steht.
Essenbacher Kröpfer blau mit Binden und
schwarz hatten durch zwei Rotfahle mit Haube Verstärkung bekommen, wobei
der hier nicht gezeigte Täuber besonders schön das angestrebte Blaswerk
zeigte. Es scheint damit nur eine Frage der Zeit, bis sich das auf die
ganze Gruppe übertragen hat.
King braun-getigert und Essenbacher Kröpfer Täubin rotfahl mit Binden und
Kappe
Glattköpfige Glanztauben in der Vorstellung
schienen etwas kleiner als bei früheren Vorstellungen zu sein, waren dabei
aber im Glanz enorm verbessert. Daneben wurden auch drei Schwarze mit
Spitzkappe und weißen Schwingen gezeigt.
Gleich 15 Deutsche Doppelkuppige Trommeltauben
aus zwei Zuchten in andalusierfarbig präsentierten sich in sehr schöner
Färbung und sehr guten Rassemerkmalen.
Glanztaube schwarz und kappig schwarz mit weißen Schwingen, Deutsche
Doppelkuppige Trommeltaube andalusierfarbig
Alle acht Figurita-Mövchen in rotfahlschimmel
kamen in den Notenbereich sg und g, dazu wurden als Verdünntfarbe der
Rotfahlschimmel noch zwei Gelbfahlschimmel mit der Note g gezeigt. Zwei
Blaufahle, zwei Dunfarbene, zwei Rauchblaue und dazu acht Rote (rezessiv)
vervollständigten das Bild. Das Tier bei den Dunfarbenen mit o.B. war ein
verdünntfarbener Blaufahldunkelgehämmerter, was an den deutlich
erkennbaren Hämmerungsflecken im Schild erkennbar war. Die Roten waren
typische Figurita, Wünsche bestanden u.a. an Ausprägungen des Jabots. Für
die niedrigen Noten schien vor allem die im Vergleich zu Steigerkröpfer,
Dänischen Tümmlern und anderen Rassen blasse Färbung verantwortlich zu
sein. Sie wiesen eher die Intensität der roten Farbe auf, die
Brieftaubenartige und auch andere Mövchenrassen zeigen. Es ist eine Frage
des Maßstabes. Den Figurita solch ein intensives Rot wie Kröpfer- und
Tümmlerassen anzuzüchten, das dürfte in kurzer Zeit kaum möglich sein und
wäre auch nur durch Kreuzungen mit anderen Rassegruppen möglich.
Figurita rotfahl-schimmel und rot, Altholländischer Hochflieger
blaugehämmert
Altholländische Tümmler in blaugehämmert
standen noch in der Sichtung. Aus genetischer Sicht interessant und
überraschend ein Täuber mit sehr hellem Schnabel, obwohl es sich nicht um
Smokyfarbene handelte. Vielleicht war das auf Spalterbigkeit für den
Verdünnungsfaktor zurückzuführen, aber auch dann ist es untypisch.
Orientalische Roller weiß-dungezeichnet wiesen
eine helle Scheckung mit dunfarbenen Federn auf weißem Grund auf. Von der
Farbverteilung entsprechen sie den anerkannten Rot-weißgezeichneten und
Gelb-weißgezeichneten, genetisch werden sie sich von diesen aber durch
mehr als nur die Färbung unterscheiden. Es war nur eine Frage der Zeit,
bis die in den USA sehr beliebten Amerikanischen Kalotten mit einer
stark ausgeprägten Muschelhaube auch Deutschland erreichen würden, hier
standen 6 Rote, drei davon mit einem sg.
Orientalischer Roller weiß-dungezeichnet und Amerikanische Kalotte rot
Eurasische Tümmler in weiß sind
kurzschnäbliger als Usbekische Tümmler, aber sicherlich mit den modernen
Usbeken eng verwandt. Die Kappen sind aufgrund der knappen Befiederung zum
Teil kaum zu sehen. Einige von ihnen trugen die Schwingen unter, einige
über dem Schwanz. Die Noten waren formalen Unzulänglichkeiten geschuldet.
Die Rasse wurde unter diesem Namen 2005 bereits einmal als Neuzüchtungen
auf der Nationalen in Dortmund gezeigt.
Eurasische Tümmler weiß
Anatolische Ringschläger ember-blau waren
bereits im Vorjahr auf der VDT-Schau in Leipzig in der Sichtung zu sehen.
Sie waren sehr typisch und auch einheitlich im Erscheinungsbild mit blauer
Grundfärbung und den glutfarbigen (ember) Schwingen und der gleichen
Färbung im Bindenbereich. Blau als Zusatzbezeichnung zu „Ember“ erklärt
sich aus der blauen Grundfärbung, auf der sich Ember auswirkt. In der
allgemeinen Klasse standen bei Spanischen Kropftaubenrassen unter den
Roten einige Tiere, von denen man vermuten kann, dass es sich bei ihnen um
Ember auf dominant roter Grundfarbe handelt. Den Abschluss bildeten
Marburger Ringschläger in blau mit bronze Binden, die aus Anatolischen
Ringschlägern unter Zuhilfenahme von bronzebindigen Modenesern erzüchtet
wurden.
Anatolischer Ringschläger blau-ember und Marburger Ringschläger blau mit
bronze Binden
New Breeds and Colorations of Pigeons at the VDT-Show in Nuremberg 14-16
December 2012
131 numbers were shown in the
class for new breeds and new colorations in yet standardized breeds.
Cauchois were presented in blue with rose bars and in white laced.
Mittelhäuser in blue and blue checks followed. It might become a
problem to tell them apart from other similar breeds and perhaps the
standards of the breeds in question should give more support in respect to
type and also the seize requested.
Prachen Kaniks
in andalusian were beautiful in the color and also type and got high
grades. Dark checkered grizzle Netherland Beauty Homers were shown.
That coloration is common in Racing Homers and the four birds shown
demonstrated the typical variation of this variant.
Eight King brown-tigered
had some problems with the German requirement of complete self primaries
for tigers. Some of them had one or a few white ones and thus would
qualify for the class of pieds, otherwise all of them were fine
King-types.
Essenbach Croppers
again were shown in blue bar, black, and this time in addition two mealy
bars (ash red bars). Especially the mealy cock (not shown here)
demonstrated a fine type with good developed type and blowing. Plain
headed “Glanztauben” had progressed in the quality of the sheen,
and besides self blacks also three white-flights were shown.
15 German Double-Crested
Trumpeters were shown by two breeders in excellent quality and that
was also true for the Figurita-Owls in grizzle red bars and yellow
bars. In addition two silvers (dilute bue) were shown. One from the
announced dun-colored was a dilute blue dark check. Recessive red Figurita
as a group were uniform. However, compared to recessive red Cropper breeds
or tumbler breeds like Danish Tumblers they were weak in color. Compared
to recessive red in homer related breeds and owls they looked acceptable.
The judge seems to have used the first benchmark.
Four Blue check Old Dutch
Tumblers were presented. Untypical for the breed was the light beak of
a cock. The smoky trait usually responsible for light beaks is not present
in that breed. It might be an indicator for heterozygous dilution, but
even then it is untypical. Oriental Rollers were shown in
dun-marked with a similar marking like the standardized red and yellow
marked in that breed. However, since those are recessive red in the
juvenile plumage and get their typical marking during the first molt
genetically they will be different also in other respect. Red American
Helmets demonstrated the difference to the German type, three of the
six shown were graded very good (sg). Eurasian Tumblers in the
white coloration were extreme short beaked Tumblers, probably related to
the modern Uzbek Tumblers or derived from Uzbek Tumblers. Some carried the
tail below the tail. The breed was still presented at a show 2005 in
Dortmund as a new breed.
Anatolic Ringbeaters
were uniform in the typical coloration with bluish ground and ember
primaries and ember bars. Like in 2011 at the show in Leipzig also
Marburg Ringbeaters were presented. Those represent the same type and
were derived by outcrosses upon Modena bronze bar.
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