Junggeflügelschau Hannover 2004 Für genetisch Interessierte ist auf einer Bundesschau die Klasse der Neuzüchtungen die erste Anlaufstelle. Sie war allerdings so versteckt, dass sie erst spät gefunden wurde und mit nur zwei Kollektionen auch kaum besetzt war. Die Lauenburger Kenntauben ähneln den Texanern in Form und Farbe, die vier gezeigten Tiere hatten zusätzlich aber eine „Schaufelhaube“ in der Anlage einer Spitzkappe, die oben aber nicht spitz, sondern 2-3 cm breit ausläuft.
Lauenburger Kenntauben 0,1 links und 1,0 rechts Briver Farbenkopf blaugemasert Die Briver Farbenköpfe blaugemasert entsprechen den Briver Schwarzköpfen, wobei Säumung und Kopf nicht schwarz, sondern grau (blau) erscheinen. Auch in der allgemeinen Klasse gab es einiges Bemerkenswertes. So bei den Feldfarbentauben die nicht anerkannten Reduced mit Binden und Reduced-Gehämmert, die etwas kleiner als die anderen Farbenschläge der Feldfarbenschläge schienen und, da nicht anerkannt, auch nicht bewertet wurden. Der heller silbern absetzende Hals, der sich oft bei diesen Farbenschlägen zeigt, wird vom Züchter nicht als Fehler, sondern als Bestandteil des Farbenschlages betrachtet. Feldfarbentauben reduced mit Binden und reduced gehämmert Neu auch eine besondere Federstruktur bei einem Altdeutschen Kröpfer aschfahl. Hinter dem Auge ansetzend zeigte beidseitig eine Federflur spitz auslaufend Richtung Nacken nach oben, ein Horn andeutend. Altdeutscher Kröpfer Die AOC konnte nach den Bestimmungen nur bei einer angeschlossenen Hauptsonderschau gezeigt werden. So wurden gelbfahle King gezeigt, von denen eine Täubin 95 Punkte erreichte Viele hochwertige Kollektionen mit zum Teil ausgesprochenen Raritäten entschädigten für die nicht sehr große Anzahl an Rassetauben. Die Voliere der Englischen Short Faced in Almond zusammen mit den Komplementärfarben von Elke und Ingolf Jungnickel vermittelte einen sehr guten Einblick in die Almondzucht.
Voliere Englische Short Faced Rot Agate, Kite und Almond (oben von links) Unter Wert geschlagen die Voliere mit weißen Pommerschen Schaukappen von Hubert Hasse, bei denen für diese Jahreszeit die Kappen schon recht gut durchgemausert und fertig schienen. Das galt auch für die hochwertigen in der regulären Klasse gezeigten Tieren von Harald Fischer und Heinz Langner in weiß und rot.
Pommersche Schaukappen Einige Fehlbezeichnungen von Farbenschlägen machten deutlich, dass der in Druck befindliche Band „Taubenfärbungen“ (Verlag Oertel & Spörer) sowohl für Züchter als auch für Preisrichter eine Hilfe für die Einordnung von Farbenschlägen sein kann. Eine als dunfarben ausgestellte Deutsche Schautaube war eine verdünntfarbene Dunkle, also blaufahl-dunkelgehämmert. Ein als gehämmert gemeldeter Portugiesischer Tümmler entpuppte sich als blaufahlbindig mit dem Sooty-Faktor. In der Verkaufsausstellung wurden mehrere dunkle Portugiesische Tümmler als schwarz gemeldet. Bei den Indischen Pfautauben standen gleich drei blaue Varianten nebeneinander. Zum einen das Blau der Felsentauben mit hellen Außenfahnen der Ortfedern, dann dieses Blau in Verbindung mit dem Sooty-Faktor, so dass eine Wolkung entsteht und eine leichte Hämmerung angedeutet wird. Zum Dritten standen dort auch noch Smoky-Blaue mit einem dunklen rauchigen Blau, die man am einfachsten an der fehlenden Aufhellung der Ortfedern genetisch einordnen konnte. Im Gegensatz zu den durchgezüchteten Rauchblauen bei anderen Rassen war der Schnabel allerdings dunkel und nicht hell.
Indische Pfautaub smoky-blau
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