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Hauptsonderschau des Sondervereins der Züchter Stargarder Zitterhälse, Ostpreußischer Werfer und Pommerscher Schaukappen in Aschersleben 12.-13. Januar 2008

 Die Pommersche Schaukappe ist eine der Rassen, der auf dieser Homepage besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. In der Literatur dargestellte Vererbungsgesetzmäßigkeiten sind vielfach anhand von Paarungen verschiedener Farbenschläge der Pommerschen Schaukappe untereinander und von Paarungen Pommerscher Schaukappen mit Partnern anderer Rassen nachvollzogen und durch Fotos unterlegt und belegt worden. Gezeigt wurden in Aschersleben 16 Weiße, 13 Schwarze, 6 Blaue, 2 Rotfahle mit Binden und 5 Aschfahle in überwiegend hervorragender und sehr guter Qualität. Der überaus positive Eindruck bei den Weißen wurde allenfalls dadurch etwas getrübt, dass sie von nur zwei Ausstellern, Thorsten Gläsing und Peter Henschel, gezeigt wurden. Beide zeigen seit Jahren Spitzenqualität, und das auch hier mit 2 V und 4 HV.

   

Pommersche Schaukappe weiß 1,0 sg 94 (Peter Henschel) und 0,1 hv 96E (Thorsten Gläsing)

 Bei einer gut proportionierter Standhöhe und Halslänge und bei sehr guten Kopfpunkten gab es bei den meisten Tieren kaum Ansatzpunkte zur Kritik. Die Augenschirme waren gut ausgeprägt, aber auch nicht so üppig, dass sie das Sehen behinderten, die Kappe war hoch angesetzt und zeigte überwiegend sehr gut ausgeprägten Rosetten, auch die rote Randfarbe war zumindest bei den Spitzentieren sehr gut ausgeprägt. In der Mähne tut sich gelegentlich eine Kimme auf, was aber stark von der jeweiligen Kopf- und Halshaltung abhängt und sich in Sekundenbruchteilen wieder ändern kann. Insgesamt wurden die 42 Schaukappen von nur fünf Züchtern gezeigt, so dass man sich an die Aufrufe Wilhelm Heydens aus der Taubenwelt 1955 „Erhaltet die Pommersche Schaukappe“ und von Siegfried Tauchnitz in der Geflügel-Börse von 1958 „Pommersche Schaukappen suchen dringend neue Züchter“ erinnert fühlt.

  

Pommersche Schaukappe 1,1 schwarz V97E und sg 93 (Peter Kardowsky)

 Die 13 Schwarzen von zwei Ausstellern hatten das beste Tier in einem mit V ausgezeichneten Alttäuber von Peter Kordowsky. Farblich und auch in der hell gewünschten Schnabelfärbung waren sie überwiegend in Ordnung, insbesondere einige Weibchen zeigen etwas spitze, nach unten geneigte Gesichter und hatten dann auch noch einen dunkel angelaufenen Unterschnabel neben dem erlaubten Stipp auf dem Oberschnabel. Blaue mit schwarzen Binden wurden auch lange nicht mehr gezeigt. Die Tiere von Manfred Ehling besaßen ein sehr schönes Smoky-Blau mit hellen Schnäbeln und einem durchgefärbten Rücken. Auch die Augenfarbe war überwiegend in Ordnung, an der Verbesserung der Körpersubstanz und Haubenfülle wird aktiv gearbeitet. Die Schwierigkeiten in der Zucht bei Blauen mit Smoky-Faktor und dazu noch dem Wunsch nach feurigem Augenrand sind gut bekannt, wahrscheinlich züchterisch der Farbenschlag mit der größten Herausforderung.

  

 Pommersche Schaukappe 1,0 rotfahl m.B. sg 95Z und 1,0 aschfahl hv96 SE (Mirko Voß)

 Die beiden rotfahlen Täuber von Mirko Voß zeigten einen sehr guten roten Augenrand, was auch bei den aus der gleichen Zucht stammenden aschfahlen Täubern zutraf, die von den Farbigen den Spitzentieren der Weißen am nächsten kamen und teilweise gleichwertig waren.

96 Stargarder Zitterhälse auf einer Sonderschau sind auch nicht alle Welt, zeigten aber, dass die Rasse sicher verankert ist und auf einer breiten Grundlage steht. Es wären noch einige mehr gewesen, wenn Götz Ziaja nicht gerichtet, sondern in allen Farbenschlägen ausgestellt hätte. Rot, Gelb und Schwarz waren am stärksten vertreten, dazu vier Weiße, 12 Blaue mit schwarzen Binden, bei denen auch noch vier belatschte gezeigt wurden.

   

 Stargarder Zitterhals 0,1 rot V 97EP (Heinz Numrich) und 0,1 gelb V97 EB (Siegfried Stenzel)

Die Blauen wie schon bei den Pommerschen Schaukappen von Manfred Ehling in einem durchgängig sehr schönen Smoky-Blau. Nur derjenige, der sich an die Anfänge der Zucht der Blauen und den Kampf um den hellen Schnabel und durchgefärbten Rücken in der Rasse erinnern kann, kann die mit zwei hv belohnte Leistung richtig würdigen. Belatschte Tiere wirken immer etwas voller als Glattfüßige, so dass in der Zucht der Halslänge und der Schlankheit des Halses sowie der Standhöhe noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muß als bei anderen. Das trifft auch auf die Blauen zu. Die Belatschten in Rot neben den Tieren von Uwe Meisel auch mit zwei Jungtieren von Thomas Tragmann in sehr guter Qualität gezeigt, sind in dem Punkt schon weiter. Sie haben züchterisch durch die glattfüßigen Roten, die in der Rasse zu den Top-Farbenschlägen gehören, natürlich auch bessere Anknüpfungspunkte als die Blauen. Vielleicht sollte trotz der zu erwartenden Farbprobleme einmal eine Einpaarung einer roten belatschten 0,1 in die Blauen mit nachfolgender Rückpaarung an Blau versucht werden. Andere Farbenschläge wurden nicht gezeigt, Rudi Horn, der sonst noch für einige fahle Vertreter gesorgt hatte, hatte sich diesmal auf Rot und Gelb beschränkt. Ein V wurde auf Schwarz an eine Jungtäubin von Thomas Tragmann, in Rot auf einen Alttäuber der ZG Ziaja und auf eine Jungtäubin von Heinz Numrich, in Gelb auf einen Alttäuber von Norbert Jarchow und eine Jungtäubin von Siegfried Stenzel vergeben. Dazu kam als Krönung für die züchterische Leistung bei den Belatschten ein V auf eine rote Alttäubin von Uwe Meisel.

  

Stargarder Zitterhals blau m.B. 1,0 Hv96 E (Manfred Ehling) und 0,1 rot belatscht V97 SVB (Uwe Meisel)

 

Ostpreußische Werfer sprengten mit 113 Tieren immerhin die Hundertermarke. Weiß, Schwarz, Gelb und Blau bildeten die größten Gruppen. Dazu kamen noch jeweils vier Rotfahle und vier Gelbfahle von Manfred Kuhr mit einem hv auf einen rotfahlen Altäuber und 9 Rote von Andreas Müller, ebenfalls mit einem hv auf einen Alttäuber. Bei den 18 Weißen wurden vier hv an Tauben von Fredi Rosenthal vergeben, bei den Schwarzen vier hv an Tier von Andreas Müller, bei den Gelben jeweils ein V auf einen Alttäuber von Danilo Arndt und auf eine Jungtäubin von Fredi Rosenthal, und schließlich wurde die Arbeit bei den Blauen mit schwarzen Binden bei Helge Schramm auch mit einem V auf einen Jungtäuber belohnt, um nur jeweils die Spitzentiere in den einzelnen Gruppen zu nennen.

 

Ostpr. Werfer 0,1 rot sg 95Z (Andreas Müller) und 0,1 gelb sg 94 (Hermann Lammers)

 

Bei den Ostpreußischen Werfern gibt es mit dem Norwegischen Tümmler, der zur Zeit einen Wandel des Typs weg von dem sehr kurzen Schnabel zu erleben scheint, und dem Masurischen Werfer, der als extremer Kurzschnäbler nach Anerkennung strebt, ähnliche Rassen, so dass eine Besinnung auf den gewünschten Typ notwendig ist. Die meisten, nicht alle, verkörperten das allerdings auch mit dem länglich-runden und nicht kugeligen Kopf, wie ihn z.B. die Königsberger Farbenköpfe und Reinaugen zeigen. Als Gruppe am besten waren darin wohl die Roten und Gelben.

 

 

Ostpr. Werfer 0,1 weiß (Fredi Rostenthal) und 0,1 schwarz hv96 E (Andreas Müller)

 

Vielleicht ist in diesem Zusammenhang von Interesse, was man über den Werfer in der alten Literatur nachlesen kann, z.B. bei Bruno Dürigen 1906 in der 2. Auflage der „Geflügelzucht“, der den „Einfarbigen Ostpreußischen Burzler“ als kurz, gedrungen, breit, Haltung und Wesen breitspurig, ruhig und behäbig beschreibt. Der „Burzler“ soll eine federreiche, volle, mit einer zierlichen Rosette abschließende Muschelhaube, einen mittellangen hellen Schnabel, ein reines Perlauge und niedrige Füße mit langen Latschen besitzen. Am zahlreichsten finde man Gelbe, die anderen drei Farbenschläge Weiß, Schwarz und Braun wären eine geraume Zeit ganz verschollen gewesen, hätten sich aber insbesondere durch den Einsatz von Züchtern des Vereins „Cypria“, Berlin, wieder erholt. Soweit Dürigen. Nun, die Latschen werden aus guten Gründen heute zwar dicht und mit gut ausgebildeten Geierfersen, aber nur mittellang gefordert. Unter der Farbangabe „Braun“ versteht Dürigen unsere heutigen Roten und er sagt damit vielleicht besser als unsere heutige Standardformulierung, wie Außenstehende die Taubenfärbung „Rot“ wahrnehmen. Bei den Werfern hat man traditionell ein dunkles Rot, und die rote Kollektion in Aschersleben war, gemessen an dem, was in den letzten Jahrzehnten gezeigt wurde und auch an dem, was in vielen anderen Rassen als rot gezeigt wird, farblich ganz ausgezeichnet, ohne Blau im Schwanz und ohne sonstige störende Beigaben. Bei den Gelben als Verdünntfarbe der Roten wechselten sich wieder Goldene mit einem tieferen Gelb und genetisch Gelbe ab. Sie besitzen, wie die Roten, aber überwiegend den schon bei Dürigen beschriebenen Typ.

 

Ostpr. Werfer 0,1 blau m.B. hv96 SE (Franz Lecour) und 1,0 rotfahl hv96 E (Manfred Kuhr)

 

Die Blauen besaßen auch das Rauchblau als Voraussetzung für das Erreichen heller Schnäbel, bei einigen zeigte sich aber, dass der Smoky-Faktor allein nicht ausreicht, um in jedem Fall einen hellen Schnabel (zumindest hellhornfarbig soll er laut Standard sein) zu erreichen. Es gehört noch viel Selektion dazu. Traditionell ist das Smoky-Blau der Ostpreußischen Werfer stärker gewolkt als bei den Pommerschen Schaukappen und auch als bei den gezeigten Stargarder Zitterhälsen. Auch das ist keine neue Erkenntnis und keine neue Entwicklung, sondern war schon in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts beim Entstehen des Farbenschlages so. Mit der hellen Färbung des Schnabels zu kämpfen haben auch die Schwarzen, er wirkte vielfach dunkel „angehaucht“, was – subjektiv wird das wahrscheinlich unterschiedlich empfunden – bei den überwiegend und standardgerecht vorhandenen blassen Augenrändern einen besonders leblosen Eindruck macht. Im Standard wird der Rand blaß bis rötlich und schmal verlangt. Die Fahlen werden wohl durchgängig ohne Smoky-Faktor gezüchtet, was sich auch in dem dunklen Schnabel der rotfahlen Weibchen zeigt.

  

Special Club Show for Stargard Shaker, Pomeranian Eye Crested Highfliers and East-Prussian Tumblers

The Special Club for these three breeds held the Club Show in Aschersleben near Magedeburg from 12th-13th January 2008. The total entry was 251 numbers with 42 Pomeranian Eye Crested Highfliers, 96 Stargard Shaker and 113 East Prussian Tumblers. Pomeranian Highfliers were shown in white, black, blue bar, mealy red bar and Spread ash, Stargard Shaker in red, yellow, white, black and blue bar. Red and blue bar were presented also in the muffed variety, exceptional a red bar in a quality comparable to the clean-legged variety with the highest grade excellent (Vorzüglich). East Prussian Tumblers had an impressive entry in the white, black, yellow and blue bar class. Also recessive red were shown with some splendid specimens in respect to colour and type. It is important to beware the type, short, broad, compact with rather short legs, short muffs, medium length of the beak and a lengthy-rounded head. The latter in contrast to the circular rounded head of other breeds like the Königsberger Tumbler and other German short beaked tumblers. In addition some mealy red bar and yellow bars were shown. The outstanding quality was awarded with 4 “excellent” in the class of the Pomeranian Eye Crested Highfliers, 5 excellent for Stargard Shakers and 3 excellent in the class of the East-Prussian Rollers.