Allgemeine Klasse und AOC-Klasse auf der Nationalen Bundessiegerschau in
Leipzig 2014
Pigeons in the General Class and the
AOC-Class at the 96. National Poultry Show in Leipzig from 5.-7.
December 2014
Den Anfang in der Allgemeinen Klasse machen traditionell
Römer. Hier waren 117 gemeldet. Die in anderen Taubenrassen
wenig verbreitete Grundfarbe Braun ist traditionell, und schon
in alter Literatur nachweisbar, in der Rasse gut vertreten. 22
Braunfahle waren gemeldet, dazu kamen 2 Braunfahlgehämmerte. Von
der Farbenschlagbezeichnung hätte eine der Braunfahlen
allerdings als Khakifahle mit Binden. Da bei Römern nicht
standardisiert, eine Kandidatin für der AOC-Klasse.

Abb. 1 Römer
braunfahl (17579) und Abb. 2 khakifahl (17580)
Der Preisrichter hatte die Farbabweichung offenbar registriert
und die Täubin als für eine 0,1 zu hell gerügt. Sie war aber
nicht zu hell für eine Braunfahle, sondern repräsentierte einen
anderen Farbenschlag, und für den war sie korrekt gefärbt. Wenn
jemand eine Weiße für eine Schwarze in den Käfig stellt, dann
wird man der Situation kaum durch die Formulierung gerecht 'für
den Farbenschlag zu weiß'. Dass bei Römern gelegentlich
Khakifarbene fallen, ist nicht überraschend, da durch die Gelben
der Verdünnungsfaktor in der Rasse vorhanden ist und nur mit der
braunen Grundfarbe verbunden werden muss. Der Verfasser hat
solche Tiere auch schon vielfach auf den Großschauen unter den
Braunfahlen gesehen, ohne dass es auf den Bewertungskarten
vermerkt wurde. Vielleicht wäre es sinnvoll, diesen Farbenschlag
in den Standard zu integrieren und Aufklärung unter Züchtern und
Preisrichtern zu betreiben.
Auch unter den 57 folgenden Montauban befanden sich unter
anderen Farbenschlagbezeichnungen eingesetzte Tiere, die in die
AOC-Klasse gehört hätten und nicht durch die standardisierten
Farbenschläge abgedeckt sind. Das betrifft vor allem die
Schecken, bei denen sich neben korrekten Schecken auch wieder
Färbungen in der Art der rotbunten Danziger und Maser. Eine
permanente offiziell geduldete Mißachtung der AAB des Bundes
Deutscher Rassegeflügelzüchter BDRG kann für die Reputation der
Organisation insgesamt sicherlich nicht positiv sein und
untergräbt die Autorität der Gremien, zumal dann, wenn in
anderen Fällen auf eine Einhaltung von Regeln bestanden wird.

Abb. 3 und Abb.
4 Montauban als gelb- und rotgescheckt ausgestellt (17644 und
17637), Abb. 5 Romagnoli rotfahlgehämmert (17717)
Bei den Ungarischen Riesentauben wurden, wie bereits in
Vorjahren, Andalusierfarbige in sehr guter Qualität gezeigt.
Romagnoli wurden in der AOC-Klasse mit 6 Nummern in
Rotfahlgehämmert gezeigt.
Zwei gelbfahlgehämmerte Lahore in der AOC sind schon von
früheren Ausstellungen bekannt. Bei Carneu-Tauben gab es
keine AOC, aber dennoch bemerkenswert, eine einzelne Gelbe mit
weißem Rücken (Abb. 7) unter den 39 gezeigten Tieren. Der davor
stehende gelbe Jungtäuber war offenbar nur als Vertretung
angereist, denn der im Katalog angekündigte weiße Rücken war
nicht vorhanden.

Abb. 6 Briver Farbenkopf blaugemasert (18640) und Abb. 7 Carneau
gelb mit weißem Rücken (18513)
Briver Farbenköpfe in blaugemasert (Abb. 6) wurden nach
vielen Jahren wieder einmal in der AOC-Klasse gezeigt, bleibt zu
hoffen, dass der Züchter sich noch einmal aufrafft, die Tiere
unter den Neuzüchtungen zur Anerkennung zu bringen, stellt er
doch seit Jahren auch bei den Schwarzgemaserten regelmäßig
Spitzentiere.
Auch bei den 270 Texanern fiel ein Täuber unter den
Kennfarbig-Dunklen auf. Wahrscheinlich war er ein Kennfarbiger
auf aschfahler Grundlage (Brieftaubenrot, möglicherweise
spalterbig für schwarze Grundfarbe, plus
Farbausbreitungsfaktor).
Die bei den Soultzer Hauben gezeigten Rotfahlen mit
Binden (Abb. 8) unterstrichen im Hinblick auf die
Schnabelfärbung das, was in dem Bericht über die Neuzüchtungen
auf der VDT-Schau in Ulm zu den damit bis auf die Binden
gleichartigen Hohligen geschrieben wurde.

Abb. 8 Soultzer
Hauben rotfahl mit Binden (19672)
Auf die große Anzahl der Brieftaubenartigen mit mehr als 1.200
Meldungen wurde bereits hingewiesen. Show Racer machten
mit 210 Nummern den Anfang, ein Tier was als opal mit Binden in
der AOC-Klasse gemeldet, Giant Homer folgten mit 101
Nummern, Deutsche Schautauben waren es 252 Nummern und
Niederländische Schönheitsbrieftauben 290, darunter schöne
Schwarztiger in der AOC-Klasse (Abb. 12). Polnische
Ausstellungsbrieftauben waren 27 gemeldet, von denen einige
allerdings nicht erschienen waren. Die traditionellen englischen
Brieftaubenrassen Show Antwerp (8), Show Homer
(7), Exhibition Homer (8) und Genuine Homer (21)
sind bei dieser Entwicklung 'unter die Räder' geraten.

Abb. 9
Niederländische Schönheitsbrieftauben blaugehämmert (20697) und
Abb. 10 schwarzgetigert (20817)

Abb. 11 Show
Racer blau mit Binden (19954) und Abb. 12 Deutsche Schautaube
dunkel (20343)
Show Homer scheinen durch die Veränderungen bei den Show
Racern (Abb. 11) in den Merkmalen fast eingeholt und sind
zahlenmäßig überholt, um nicht zu sagen, mehrfach überrundet
worden. Sie können sich kaum weiter in die bisherige Richtung
weiter entwickeln, um Abstand zum Show Racern zu halten. Sie
würden an Zuchtfähigkeit einbüßen und von daher ihre Existenz
gefährden.
Show Antwerp (Abb. 14) mit den ausdrucksvollen Köpfen,
die ihre Mövchenvergangenheit betonen, sind in Deutschland immer
selten gewesen. Zeitweise schienen sie fast völlig verschwunden.
Jetzt geraten sie möglicherweise zusätzlich durch die Konkurrenz
von Lütticher Schönheitsbrieftauben (in Ulm außer
Konkurrenz gezeigt) und Lütticher Barbets (Abb. 15 und
16) unter Druck. Auch bei diesen wird das Mövchenhafte im Kopf
betont. Wenn es allerdings überbetont wird, dann ist man schnell
beim Englischen Owlmövchen, wobei das in Abb. 13 gezeigte
Weibchen herausgepickt wurde, weil es ein besonders schönes
Beispiel für den Sooty-Faktor mit einer Strichelung am Federkiel
ist. Ausgestellt und bewertet wurde es fälschlich als
blaugehämmert.

Abb. 13
Englische Owlmövchen Blau m.B. und Sooty-Strichelung (31392)
Abb. 14 Show Antwerp von der VDT-Schau in Ulm

Abb. 15
Lütticher Barbet dominant gelb (30869) und Abb. 16 Lütticher
Barbet khaki (30877)
Einige Züchter und Sondervereine scheinen nur die eigene Rasse
hier und jetzt zu sehen und nicht zu wissen, was um sie herum
geschieht. Auch Preisrichter sollten sich der Nähe und
Verwandtschaft von Rassen bewusst sein, um Überschneidungen und
Verdrängungen zu vermeiden. Für Rassetauben generell könnte ein
Blick in das Buch 'Taubenrassen' hilfreich sein, speziell für
die Brieftaubenartigen das Buch 'Brieftauben und ihre
Verwandten'. Um den Blick für die Entwicklungen in einzelnen
Rassen zu schärfen und einen schnellen Überblick über verwandte
Rassen zu bieten, wurden diese Bücher geschrieben.

Abb. 17
Quellenwerke zur Entwicklung und Abgrenzung von Taubenrassen
Ein Teil der Brieftaubenverwandten steht im Ausstellungswesen
unter den Warzentauben, hier wurden noch einmal insgesamt 174
Dragoon, Indianer und Carrier gezeigt. Carrier
hatten auch die AOC-Klasse besetzt durch zwei Braunschimmel, die
allerdings eher wie rote Schimmelvarianten aussahen.

Abb. 18 und 19
Carrier, als Braunschimmel gemeldet (21021 und 21022)
2 Schwarzsprenkel in der AOC-Klasse bei den 692 Kingtauben
wurden bei der Begehung übersehen. Sie werden mit dem vom selben
Aussteller gezeigten vielfarbigen und den dort auch gezeigten
Nebenfarbenschlägen Kite und Rot-Agate verwandt sein.
Bei den Deutschen Modenesern waren 1011 Nummern der 1292
Nummern durch Schietti besetzt. Gazzi (Scheckung der Strasser)
und Magnani (vielfarbene) folgten traditionell abgeschlagen. Für
an Farbgenetik Interessierte war sicherlich das Auftreten der in
früheren Schauberichten als Neuzüchtung gezeigten Braunfahlen
mit braunen statt mit bronze Binden durch Patrick Heymans von
Interesse, standen sie jetzt doch direkte neben den Braunfahlen
mit Bronzebinden. Interessant auch die Auswirkungen
unterschiedlicher Hämmerungsformen bei den Bronzevarianten. Bei
einer dunklen Hämmerung und entsprechender Auslese entstehen die
in großer Zahl gezeigten Dunkel-Bronzeschildig Gesäumten (Abb.
21). Wird die dunkle Hämmerung durch den Faktor Dunkel ersetzt,
der bei Deutschen Schautauben den Farbenschlag 'Dunkel' bewirkt,
dann gibt es die bei Modenesern selteneren
Dunkel-Bronzeschildigen (Abb. 20), wobei man sich bei der
Farbenschlagbezeichnung den Zusatz 'ungesäumt' denken kann.

Abb. 20 Deutsche
Modeneser Schietti dunkel bronzeschildig (23030) und Abb. 21
Deutscher Modeneser Schietti dunkel bronzeschildig gesäumt
(23049)
Von den 115 gemeldeten Pommernkröpfer konnten nicht alle
eingeliefert werden. Einen großen Auftritt hatte auch hier eine
Rarität, die oft nur in Einzeltieren gezeigt werden kann, mit
gleich acht sehr guten Blauschwänzigen.

Abb. 22
Pommersche Kröpfer blauschwänzig (23542) und Abb. 23 Genter
Kröpfer rotfahlgeganselt - Dominikaner ((23629)
Bei den Genter Kröpfern (28) machten 4 Rotfahlgeganselte
(Dominikaner) auf sich aufmerksam. Der Kontrast vom roten
Halsgefieder zum bläulich-roten Grundgefieder stand ihnen sehr
gut. Eine Täubin der Sächsischen Kröpfer (133) zeigte
sich in der AOC-Klasse als Silber mit weißen Binden. Am Sonntag
schien sie allerdings nicht mehr so gut aufgelegt zu sein. Ein
schwarzer Starwitzer Flügelstelle (gemeldet waren
insgesamt 196) Muselkopf ohne Flügelrose (Abb. 25) zeigte sich
sehr rassetypisch, aber nicht sehr aufgelegt für ein Foto. Die
auch gemeldete Dunfarbene war nicht erschienen.
Schlesische Kröpfer (614) haben einen großen Liebhaberkreis
und bestechen durch elegante Formen, die bei der Grundfarbe Blau
mit und ohne Binden vielleicht vieleicht besonders klar zum
Ausdruck kommen. Blaubindige und Blauhohlige standen hier allein
72 Nummern. Gemönchte, Weißplatten, Schalaster, jeweils in
größerer Anzahl rundeten den großen Auftritt ab.

Abb. 24
Schlesischer Kröpfer blau ohne Binden (25145) und Abb. 25
Starwitzer Flügelsteller Muselkopf schwarz (25031)
Bei den Norwichkröpern stand ein Indigodunkelgehämmerter
mit etwas überzeichneter Herzzeichnung in der AOC-Klasse, bei
Marchenerokröpfern war eine Braunfahl-Gescheckte gemeldet.
Andalusierfarbene Voorburger Schildkröpfer wurden bereits
früher in der AOC-Klasse gezeigt, hier waren vier gemeldet.
Selbst bei Gimpeltauben (246) wurde die AOC-Klasse durch
zwei Weißflügel Weißplatten bei den Goldgimpeln (Abb. 27) in
Anspruch genommen, die am Sonntag allerdings schon etwas
abgespannt wirkten. Auch in der regulären Klasse konnte man
neben vorzüglichen Vertretern der Hauptfarbenschläge viele
Raritäten bewundern.

Abb. 26
Gimpeltauben Goldgimpel Schwarzflügel (26903), Abb. 27
Goldgimpel Weißflügel ohne Binden weißplatte und Abb. 28
Eistaube porzellanfarbig (27031)
Hatte der Verfasser bei den vorgestellten porzellanfarbigen
Eistauben in Ulm noch den Eindruck, dass das Zuchtziel bei
den neuen Porzellanfarbigen in einem Zurückdrängen der Spiegel
besteht, so konnte man in Leipzig bei den gezeigten beiden
Tieren das Gegenteil vermuten (Abb. 28). Gemeldet waren
insgesamt 148 Eistauben glattfüßig und belatscht.

Abb. 27
Süddeutsche Schildtauben blaufahl-sulphurgeschuppt (27511) und
Abb. 28 Süddeutsche Schildtauben blau-bronzegeschuppt (27512)
Bei Süddeutschen Schildtauben (91) wird schon
traditionell die AOC-Klasse genutzt. Hier standen Blaufahl mit
Sulphurbinden, Blaufahl-Sulphurgeschuppte (Abb. 27) und für das
zweite Sulphurgeschuppte eine Blau-Bronzegeschuppte (Abb. 28).

Abb. 29
Arabische Trommeltaube dominant rot (29751) im Flirt mit einer
Dungescheckten (29752)
Unter den Arabischen Trommeltauben (156) fanden sich in
der AOC-Klasse Gelbfahlgehämmerte, Rotfahldunkelgehämmerte und
eine Dungescheckte (Abb. 29). Letztere kam in der Bewertung
nicht besonders gut weg, gerügt wurde u.a. fehlende
Wammenbildung, die bei der Begehung aber sehr deutlich zum
Tragen kam. Das Erscheinung scheint sehr situationsabhängig zu
sein.

Abb. 30
Schmalkaldener Mohrenkopf schwarz (29948) und Abb. 31 Pfautaube
gelb-getigert (30368)
Schmalkaldener Mohrenköpfe mit 31 Nummern auf einer Schau
sind bemerkenswert. So, wie sie sich präsentierten, ist es
verwunderlich, dass die nicht weiter verbreitet sind. Bei den
Pfautauben (203) wurden zwei Rotgetigerte und ein andalusier
Weißschwanz in der AOC-Klasse gemeldet. Einer der Tiger war ein
netter Gelbtiger (Abb. 31). In die AOC-Klasse gehört hätten auch
die als schildig blau ohne Binden ausgestellten Tiere (Abb. 32).
Bei näherer Betrachtung zeigten sie zart angedeutete Binden
(Abb. 33). Zu vermuten ist, dass es sich um Hellblaue mit dem
Faktor Dominant Opal handelt, wie man ihn ausgelesen bei
Feldfarbentauben findet und weniger ausgelesen bei anderen
Rassen wie auch den Brieftaubenartigen.

Abb. 32 und 33
Pfautaube hellblau mit angedeutet erkennbaren Binden
Unter den Strukturtauben fand sich mit den doppelkuppigen
Strupptauben (Abb. 34) eine Besonderheit, die als 'nicht
anerkannt' ohne Bewertung blieb. Es sind Tauben mit einer etwas
stärkeren Federlockung als die gelockten Syrischen Wammentauben,
die hier auch zur Schau standen, mit einer starken Belatschung
und einer Schnabelnelke sowie Kappe (doppelkuppig), zwei waren
weiß, einer ein Rotscheck. Eine durchaus interessante Kreation,
aber in der allgemeinen Klasse nicht zugelassen. Gestellt waren
zwei einfarbig Weiße und ein gescheckter Rotschimmel.

Abb. 34
Strupptaube weiß, Abb. 35 Gelockte Syrische Wammentaube schwarz
markiert
Lütticher Barbets (Abb. 15 und 16) wurden bereits
angesprochen und auch auf die Notwendigkeit der Abgrenzung zu
anderen Rassen wie Antwerps und Englischen Mövchen. Barbets
waren in der AOC-Klasse mit einfarbig khaki, dun und
braunfahlgehämmert gemeldet, wobei letzterer vermutlich ein
Blaufahlgehämmerter war. Gezeigt wurden sie aber auch in anderen
Färbungen, so auch in dominant gelb. Bei den
Altorientalischen Mövchen wurden Blondinetten mit gesäumten
Schwanz in verschiedenen Farben gezeigt, bei den Altdeutschen
Mövchen standen auch in der AOC die unter den Neuzüchtungen
bereits angesprochenen Blauen ohne Binden. Schwarzgescheckt ist
nicht unbedingt ein traditioneller Farbenschlag der Memeler.
Gezeigt wurden in dieser Klasse daher auch, möglicherweise
mangels anderer alternativer Standardklassen, gemaserte
Varianten mit einigen weißen Schwingen.

Abb. 36 und 37
Memeler Hochflieger schwarz gescheckt
199 Deutsche Langschnäblige Tümmler wurden gezeigt, keine
AOC-Klasse, dafür aber zwei braune Elstern, auch farblich feine
Tiere, die zeigen, dass das 'Gen' Braun in der Rasse noch
verankert ist.

Abb. 38 Deutsche
Langschnäblige Tümmler geelstert braun
22 Pommersche Schaukappen wurden von vier Ausstellern
gezeigt. Mit einem weißen Täuber von Jürgen Weichold erreichte
ein Tier die höchste Note Vorzüglich. In der gesamten Gruppe gab
es keinen Ausreißer nach unten. Weiße und Schwarze standen schon
14 Tage zuvor in Ulm und wurden dort im Schaubericht auf dieser
Homepage gezeigt. Hier wurden vom Verfasser bewusst
Platinfarbene (Abb. 39/40) und Aschfahle (Abb. 41/42)
vorgestellt, da in der Vergangenheit auf Fotos fälschlich
Aschfahle als Platin bezeichnet wurden und Platin schon sehr
lange nicht mehr auf Großschauen zu sehen waren. Auf den Fotos
erkennbar der bläulichere Grundton der Platinfarbenen im
Vergleich zu Aschfahlen. Erkennbar auch der
Geschlechsdimorphismus mit deutlich helleren Täubern (Abb. 39)
als Täubinnen (Abb. 40).

Abb. 39
Pommersche Schaukappen platin Täuber (31993) und Abb. 40
Pommersche Schaukappen platin Täubin (31994) im typischen
Geschlechtsdimorphismus mit hellen Täubern und dunkleren und oft
unregelmäßig gefärbten Weibchen
Auch bei Aschfahlen - genetisch Spread Ash, Rotfahle mit
Farbausbreitungsfaktor - sind die Weibchen meist etwas dunkler,
aber nicht in dem Maße wie bei Platinfarben. Ein deutlicher
Unterschied zu Platin ist auch die aschfahlen und nicht
bläuliche Grundfärbung, die man mit Lavendel allerdings bei den
für schwarzes Pigment mischerbigen Täubern findet, die in
Leipzig nicht gezeigt wurden.

Abb. 41 Pommersche Schaukappen aschfahl Täuber (31996) und Abb.
42 Pommersche Schaukappe aschfahl Täubin (31997)
Bei den Englischen Long Faced Tümmlern waren 77
glattfüßige gemeldet. Von den 14 gemeldeten Belatschten waren 13
waren erschienen. In der AOC wurde ein dunkler und wurden zwei
Weißköpfe in schwarz und strawberry gezeigt, zumindest der
Strawberry war von früheren Schauen bekannt. Ihnen wurde eine
hohe Qualität bescheinigt. Verwunderlich ist, dass ein solch
alter bei Englischen Tümmlerrassen weit verbreiteter
Farbenschlag wie die Weißköpfe (Baldhead-Scheckung) nicht auch
bei den Latschigen wie bei den Glattfüßigen längst
standardisiert ist.

Abb. 43 und 44
Englischer Long-Faced Tümmler belatscht weißkopf schwarz (32844)
und strawberry (32845)
Bei den Orientalischen Rollern fanden sich in der
AOC-Klasse nette blaufahle Sprenkel (Abb. 46). Auch aus der
regulären Klasse hätte einige in die AOC-Klasse oder eine
erweiterte AOC-Klasse gehört. So waren unter den
Weiß-Blaugezeichneten auch Blauschimmel mit Wechselschwingen und
Weißschläge (Abb. 45), bei den Rotgezeichneten (Abb. 47/48)
konnte man bei einigen über die Bezeichnung Maser reden.

Abb. 45
Orientalischer Roller (33787) als Weiß-Blaugezeichnet gezeigt,
Abb. 46 Orientalischer Roller Sprenkel blaufahl (33805)

Abb. 47 und 48
Orientalische Roller Weiß-Rotgezeichnet (33791 und 33790)
Hamburger Elstern, Kalotten und andere Variante der engeren
'Hamburger Familie' fehlten. Unter den 34 Hamburger Schimmel
waren neben den häufigeren Farbenschlägen schwarz, rot und gelb
auch zwei Dunfarbene in der AOC-Klasse gemeldet, und das
offenbar in guter Qualität. Dun ist die Verdünnung von Schwarz,
so dass der Farbenschlag schon aus der Verpaarung von gelbem
Täuber mit schwarzer Täubin gezogen werden kann. Bei den Gelben
erreichte der Aussteller Hartmut Niemeier ein V auf einen Täuber
und bei den Schwarzen zwei hv auf Weibchen, so dass die besten
Voraussetzungen zum Erlangen solcher Tiere, die man mit den
Ausgangsfarbenschlägen problemlos verpaaren kann, vorliegen.
Die Kurzschnäblerrassen werden generell, mit einigen Ausnahmen,
nur in kleineren bis sehr kleinen Klassen vertreten. Insofern
waren die Meldezahlen in einigen Rassen gar nicht mal so
schlecht. Englische Short Faced fehlten allerdings ganz.
Wiener waren bei den Kurzen nur noch durch Wiener
Gansel (36) zu sehen, das aber fast imposant. Budapester
Kurze waren es noch 43, die Zahl von 60 Berlinern
stimmt auch noch zuversichtlich. 12 Altstämmer, 8
Königsberger Reinaugen glatt und 10 bestrümpft. 57
Königsberger Farbenköpfe und 49 Elbinger Weißköpfe
sind schon fast sensationell, wobei bei den Elbingern ein
Aussteller allerdings auch fast die Hälfte davon alleine
stellte.

Abb. 49 Wiener
Gansel schwarz (33076), Abb. 50 Elbinger Weißkopf schwarz
(34618), Abb. 51 Budaer blau mit schwarzen Binden (33135)
Stettiner Tümmler waren es 8, wobei das Pärchen blau mit
Binden (der vermutete Täuber in Abb. 52) vom Verhalten und auch
vom helleren Farbton des Täubers her im Käfig vertauscht schien.
Es erschien von den Kopfpunkten her fast noch besser als die mit
Vorzüglich herausgestellte Tigertäubin. Nachdem man Breslauer
Tümmler auf einigen Schauen schon völlig vermisst hatte,
tauchten sie hier gleich mit 22 Tieren auf, wobei die schöne
Schimmeltäubin in Abb. 43 (eulig) leider schon zu alt für die
Schau war und o.B. erhielt. Gezeigt wurde überwiegend der
häufigste Farbenschlag Blau mit schwarzen Binden und in der AOC
auch Blaugehämmerte (Abb. 44 und 45). Prager Tümmler, die dritte
Rasse des Kleeblatts Stettiner - Breslauer - Prager fehlten
wieder einmal ganz. 12 der inzwischen auch sehr seltenen
Posener Farbenköpfe in schwarz und rot von gleich drei
Aussteller rundeten das Bild ab.

Abb. 52
Stettiner Tümmler blau (34693), Abb. 43 Breslauer Tümmler eulig
(34719) in der AOC-Klasse

Abb. 54
Breslauer Tümmler blau ((34707) und Abb. 55 Breslauer Tümmler
blaugehämmert (34721) in der AOC-Klasse
Mit den Kopfpunkten der Kurzschnäbler hat sich der Verfasser in
seinem Buch 'Pommersche Taubenrassen', in dem Stettiner Tümmler
ausführlich behandelt wurden, intensiv befasst. Man kann die
eigene Rasse nicht verstehen und sollte auch nicht versuchen,
die weitere Entwicklung mit zu gestalten, wenn man Hintergründe
und die verwandten Rassen nicht kennt.


Abb. 57
Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Kurzschnäblern, aus dem
Buch Pommersche Taubenrassen
Die kurzschnäbligen Rassen unterscheiden sich nicht nur in der
Kopfform, z.B. beim Breslauer würfelförmig und bei den
Glattköpfigen Stirn und Hinterkopf kantig hervortretend, beim
Stettiner auch würfelförmig, aber Kanten leicht abgerundet.
Wesentlich ist auch die Schnabelhaltung, z.B. beim Breslauer
gerade eingesteckt, beim Stettiner etwas nach unten gerichtet
(Abb. 57). Schließlich werden Unterschiede zwischen den Rassen
auch im Augenrand gesehen (Abb. 56).
Pigeons in the General Class and the AOC-Class at the 96.
National Poultry Show in Leipzig from 5.-7. December 2014
Traditionally at
German Shows the largest pigeon breeds are exposed at the
beginning of the section, starting with Runts (Römer), Montauban
and Hungarian Giant Pigeons, ending with Tumblers and finally
Ringbeaters. In this second part of the show report only
selected topics with focus on the AOC-class are tackle and we
follow mainly the sequence of the catalogue.
In the collection
of the 117 Runts inter alia a khaki-bar hen (fig. 2) was
shown, demonstrating the difference between brown bar and
khaki-bar. The judge seems not have been aware of the genetic
difference between both (khaki = dilute brown) but according to
the critic considered the khaki a too light version of brown.
The breeders of Montauban entered 57 numbers in many
colorations. They are not strict in following the general rules
for the classification. Thus tigers (fig. 3) , red and yellow
marked pigeons (fig. 4), 'maser' etc. are all put together in
the class for pieds. Hungarian Giant Pigeons (19) had
some andalusians in the AOC-class and a breeder of Romagnoli
(36) used this class for ash red checks (fig. 5).
Not in the
AOC-class, but nevertheless somewhat interesting and somewhat
special was a yellow Carneau with white back (fig. 7).
The breed also occurs with a white rose at the edge of flights,
but those are even more rare.
Brive pigeons
(Briver Farbenköpfe) blue laced (fig. 6) were shown in the
AOC-class. They were presented years ago in the class for new
breeds. At that time there was some dispute whether the blue
variant should be accepted at all, since only black (Briver
Schwarzköpfe) did exist. Thus the breeds would have to be
changed, the opinion of the mother land (France) should be
considered, problems and problems. Finally the fancier resigned.
Since he is top breeder also in black Briver, he hopefully will
make a further attempt after the breed's name was adjusted.
Soultzer Hauben
were shown in greater number in several colorations, also in ash
red bar (Fig. 8). In respect to the coloration of the beak they
confirmed the author's statement on the beak color of the
barless ash red shown in the class for new breed two weeks ago
at the show in Ulm. If smoky is lacking, in ash red the beaks
especially of the hens are rather dark and not light. Some
homozygous ash red cocks with selection on light colors make an
exception and that should be recognized in the standards as is
done e.g. for German Beauty Homers.
More than 1,200
Homer related fancy breeds were shown, 210 Show Racer (fig.
11), 101 Giant Homer, 352 German Beauty Homer (fig. 12), 290
Netherland Beauty Homer (fig. 9,10), Polish Exhibition Homers
(27). The old English breeds with a great tradition Show
Antwerps (8 numbers), Show Homers (7), Exhibition Homers (8),
and Genuine Homer (21) lost terrain.
Show Homers
seems to be replaced more and more by Show Racers. There
is a dramatically change of Show Racers within the last decades
and they have become similar to the Show Homers some decades
ago. Show Antwerps (fig. 14) always have been rare in
Germany, and now there is competing for the favor of the
fanciers also with Liege Barbets (fig. 15, 16) and Liege
Beauty Homers. All three breeds stress their ancestry with the
owl pigeon, and in future it might be a problem for a breed to
find its niche between English Owl (fig. 13), Show
Antwerp (fig. 14), Liege Barbet (fig. 15/16) and Liege Beauty
Homer. A discussion of the specifics of breeds seems to be
necessary, otherwise the breeds will 'cannibal' each other. The
topic is still covered in the author's books 'Taubenrassen',
especially for homer related breeds also in 'Brieftauben und
ihre Verwandten', both in German language, but also for homer
related breeds in 'Pigeon Genetics'.

Carrier
were shown in the AOC-class as brown-grizzle (fig. 18, 19), from
the appearance more red grizzle. The color basis could be
recessive red mimics, hard to decide from outside. From the
German Modeneser (1292) most were Schietti (1011). From all
the beauties two are presented to show the difference between
the pattern dark and dark check in Modena-bronze pigeons. Those
with the pattern 'dark' are entered in the class 'dark bronze
shield' (fig. 20), we could add 'unlaced'. Those with the
pattern dark check are classified as 'dark bronze shield laced'
(fig. 21). With the pattern bars we get the common blue with
bronze bars, with the pattern check blue bronze check. Details
are also given in the book 'Pigeon Genetics'.
115 Pomeranian
Croppers were announced, however, some cages were empty.
Impressive the group of 8 excellent white blue tailed Pomeranian
(fig. 21). In the group of Gent Croppers 4 'Dominikaner'
in the AOC-class ash red with a nice contrast of the white body
ash red neck and bluish/pale shoulders (fig. 23). Middle-sized
Croppers in different breeds were shown in great numbers,
impressive always the great numbers of Silesian Pouters
(fig. 24), but also Steiger, Steller and Starwitz
Pouters (fig. 25) were shown in great numbers and excellent
colors.
Gimpel-Pigeons
were shown in different colorations. Besides the well
established varieties like dark and light bronze blackwings
(fig. 26) in the AOC a light bronze white flight with a white
cap (Goldgimpel weissflügel weissplattig) was shown (fig. 27).
Like in Ulm also Ice pigeons porcelain were shown, this time not
with a small Oriental Stencil lacing in flights and tail but
with extreme ones (fig. 28). Bronze and sulfur are also
available for years now in South German Shield Pigeons
and regularly shown at the great German exhibitions (fig. 29,
30). Also some Arabian Trumpeters are always shown in the
AOC, this time in dark ash red and dun pied.
Schmalkalden
Color Heads
are rare worldwide, thus it was a great surprise to see them in
a group of 31 pigeons in outstanding quality and condition (fig.
32). Fantails were also shown in the AOC-class. One of
the two red tigers was a fine yellow one (fig. 33), there was
also an andalusian white tail. Two blue barless at near
inspection were light blue, dominant opal with bleached bars
(fig. 34 and 35).
The
'Strupptaube' (fig. 36) was an interesting combination of
head and beak crest (double crested), muffs and the frillback
trait in a modest form like in some Syrian Dewlaps (fig.
37). Old Oriental Owls gain in popularity in Germany and
were also shown as Blondinettes in different colorations,
Memel highfliers have also sometimes their problems with the
correct color class, thus often side by side pieds, 'maser' and
'maser-mimics' in several variations are shown. A brown
German Long Beaked Tumbler hen (fig. 40) demonstrated that
this traditional, but very rare coloration still exists in the
breed.
Since in the last
years in different publications platinum was intermingled with
spread ash the author presented from his own loft both
colorations in both sexes in his Pomeranian Highfliers.
Platinum shows a sex-dimorphism with light cocks (fig, 41) and
dark hens (fig. 42), but is not a sex linked gene. Also in
Spread Ash often hens are darker than cocks but by far not as
pronounced (fig. 43, 44).
English Long
Faced Tumblers
muffed in Germany are not standardized as baldheads and thus
have to be shown in the AOC-class (fig. 45 and fig. 46).
Oriental Roller dilute blue sprenkles were shown in the
AOC-class (fig. 46). With white-blue marked, white red-marked
etc. color classes exist that are often entered by very
different colorations (fig. 47, 49, 50).
Short beaked breeds
have become scarce also in Germany, nevertheless in some breeds
fine collections were presented, e.g. 36 Vienna Gansel
(fig. 51), 43 Budapest Short Beaked (fig. 53), 57
Königsberg Colored Heads and 49 Elbing Tumblers (fig.
52).
Stettin Tumblers
(fig. 54) were shown with 8 numbers from two fanciers, and the
rare Breslau Tumblers (fig. 55-57) that were lacking at
the last great shows were present with 22 numbers. For
non-experts short beaked tumblers are all the same, however, for
the expert some small difference especially in shape of head and
beak setting are important differences. So the head of the
Stettin Tumbler should be dice shaped, however edging slightly
rounded. The head of the Breslau is also dice shaped, but at the
non-crested individuals (the breed is allowed with crest) with
pronounced angular front and back of the head. Also the beak
setting differs, at the Stettin Tumbler adjusted slightly
downwards, at the Breslau straight. Finally color and structure
of the eye cere is of importance. A discussion of the different
requirements and the relationship between selected short beaked
breeds is given in the book 'Pommersche Taubenrassen' (fig. 58,
59).
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