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Fortsetzung Part 1:  Tauben auf der VDT in Leipzig 2015

656 Show Racer zeigten die große Beliebtheit der Rasse. Show Racer waren wohl die erste Rasse, bei der Indigo und Andalusier anerkannt wurden. Zuerst wurden nur mischerbige Indigo und Andalusier anerkannt, mit bräunlich-rostiger Zeichnung bei Bindigen und Gehämmerten und im blauen Farbton der Andalusier bei den Hühnern. Jetzt sind auch die reinerbigen Varianten anerkannt, bei den Gehämmerten nach Katalog offenbar als indigofahl-gehämmert mit dem Klammerzusatz 'reinerbig'. Abgesehen vom etwas bläulich erscheinenden Kopfbereich sind sie von Nichteingeweihten kaum von Rotfahlgehämmerten zu unterscheiden. Unter den Show Antwerp fielen einige mit Federspalten im Hals- und Kopfbereich auf. Auch ein kleiner Ansatz zum Sträußchen. Soweit es sich im Halsbereich um Ansatzpunkte zum Jabot handelt, gehört das standardmäßig den verwandten Lütticher Barbets. In der Klasse der Exhibition Homer in der AOC-Klasse zwei Schwarze mit der für die Brieftaubenartigen blassen Ausprägung der schwarzen Färbung und für diese Rassegruppe nicht zu beanstanden. In den Kopfpunkten waren sie sehr typisch und einer kam zur Note hv 96. Zum Schluss der 828 Deutschen Schautauben wurden auch zwei Andalusierblaue in der AOC gezeigt.

Show Antwerp dunkelgehaemmert.jpg Show Antwerp dunkelgeh Kopf.jpg

Show Antwerp blaugehämmert mit Kopfstudie

Exhibition Homer schwarz.jpg Dragoon dun.jpg

Exhibition Homer schwarz und Dragoon dun

Bei den Warzentauben ein Dunfarbener unter den Dragoon. Er zeigte den gewünschten nach oben gerichteten Kopf und Blick schon fast etwas übertrieben. Einige schöne Schimmel bei den Carriern, ein Farbenschlag, der in der Rasse auch schon lange existiert, z.T. mit Scheckungen durchmischt. Die 'Braunschimmel' gingen allerdings eher ins Rote und Gemaserte und dürften als Farbgrundlage das mit dem rezessiven Rot verwandte bläulich blasse Rot besitzen, das man inzwischen bei vielen Rassen bewusster als früher zur Kenntnis nimmt.

Carrier blauschimmel.jpg Carrier rotgemasert.jpg

Carrier Blauschimmel (16585) und als Braunschimmel in der AOC-Klasse gemeldeter rotmaserähnliches Tier (16581)

936 Kingtauben waren gemeldet, die größte Gruppe die Weißen, aber inzwischen sehr viele auch größere Kollektionen in anderen Färbungen. Zum Schluss standen als 'eisfarbig deklariert 8 Tiere in der AOC, wovon einer mit sg 94 zu höheren Ehren kam. Ein interessantes Projekt, das an die Einführung des Eisfaktors in die Deutschen Modeneser denken läßt. In der Färbung hatten sie allerdings Ähnlichkeit mit den 'Lichtblauen', die bei den Polnischen Ausstellungsbrieftauben anerkannt sind und hier auch gezeigt wurden. Im direkten Vergleich sind sie schon einen Ton heller und dichter am 'Eis' anderer Rassen. Übertroffen wurde das Ergebnis der Kingtauben noch durch 1146 Deutsche Modeneser, die zudem noch zwei Gruppen unter den Neuzüchtungen hatten. Der mit V 97 herausgestellte Jungtäuber in 'lavendel' in der AOC-Klasse entsprach vom Farbspiel eher den erdbeerfarbigen bzw. 'Strawberry'. Es war ein spalterbiger Aschfahler.

King eisfarbig.jpg Polnische Ausstellungsbrieftauben lichtblau.jpg King lavendel.jpg

Kingtauben Eisfarbig in der AOC-Klasse im Vergleich mit einer lichtblauen Polnischen Ausstellungsbrieftaube, Kingtaube lavendel (17941)

Bei den Großkröpfern konnte man gut die Unterschiede studieren. Tief gestellt und extrem lang die Altdeutschen Kröpfer, die in den großen Käfigen gut zur Geltung kamen. Imponierend bei diesen großen Tauben auch die Farben.

Altdeutscher Kroepfer rot.jpg

Altdeutsche Kröpfer rot (20460)

Dann eine kleine Gruppe Holländischer Kröpfer mit der typischen fast waagerechten Haltung und gleichlanger Vorder- und Hinterpartie, danach die aufgerichtet stehenden Pommerschen Kröpfer, schließlich gedrungener erscheinend mit waagerechten Hinter- und aufgerichteten Vorderkörper Genter Kröpfer. Die in der AOC-Klasse stehenden blauschimmel der Pommernkröpfer waren farblich schön, ließen im Gegensatz zum abgebildeten vorzüglichen einfarbig roten Weibchen von Hans-Gero Sperlich die aufrechte Haltung vermissen. Bei den Genter Kröpfern wie immer die Dominikaner Scheckung sehr attraktiv, die bei den Französischen Kröpfern als Jakobiner existiert hat und gerade wieder etabliert wird.

Hollaendischer Kroepfer blau geherzt.jpg Genter Kroepfer Dominikaner.jpg Pommerscher Kroepfer einfarbig rot.jpg

Holländischer Kröpfer blaugeherzt (20482), Genter Kröpfer rotgeganselt (Dominikaner) (20764), Pommerscher Kröpfer einfarbig rot (20716)

Bei den Norwich-Kröpfern war die AOC-Klasse durch blau-dunkelgehämmert Geherzte mit enormem Blaswerk, die braune Grundfarbe ist bei Spanischen Kröpferrassen meist stärker und damit auch stärker in der AOC-Klasse besetzt als diesmal in Leipzig. Bei den Rafenokröpfern stand neben den im Standard verankerten Khakifarbenen auch eine Khakifahlgehämmerte.

Norwich Kroepfer dunkel geherzt.jpg Rafeno Kroepfer braunfahlgeh.jpg

Norwichkröpfer blau-dunkelgehämmert geherzt (23912), Rafenokröpfer khakifahlgehämmert (23931)

Braun war auch als Standardfarbe bei den Granadinokröpfern vorhanden, daneben als Schwarzschimmel in der AOC-Klasse zwei genetisch von außen schwer einzuschätzende Tiere, möglicherweise Qualmond-Varianten.

Granadino braun.jpg  Granadino AOC.jpg 

Granadinokröpfer braun (33942) und AOC-Klasse 'Schwarzschimmel' (23947)

Die als braunfahlgehämmert ausgestellten und mit fK gekennzeichenten Amsterdamer Kröpfer in der AOC-Klasse ließen den Braunton vermissen und waren Blaufahlgehämmerte. Dafür sprach auch, dass vom selben Aussteller in den Käfigen davor schöne Dunfarbene standen. Blaufahle standen in sehr guter Qualität in der allgemeinen Abteilung.

Amsterdamer blaufahlgehaemmert.jpg Amsterdamer dun.jpg Amsterdamer blaufahl m B.jpg

Amsterdamer Kröpfer blaufahlgehämmert (24831), dun (24829) und blaufahl mit Binden (24730)

Anerkannt, aber selten zu sehen, sind glattköpfige Gimpeltauben, die hier als Kupfer-Schwarzflügel in einer mit V bewerteten Voliere (615) gezeigt wurden.

Gimpel Kupferschwarz glattkoepfig Leipzig 2015.jpg Luzener Einfarbige Schwarz gesaeumt.jpg Luzerner Einfarbige blauschimmel.jpg

Gimpeltaube Kupfer-Schwarzflügel glattköpfig, in der Voliere V (615), Luzerner Einfarbige schwarzgesäumt (29315) und blauschimmel (20316)

Bei den Luzerner Einfarbigen Tauben standen schöne Blauschimmel in der AOC-Klasse, davor nicht minder attraktiv in der allgemeinen Klasse Schwarzgesäumte.

250 Arabische Trommeltauben ist eine stolze Zahl, die man bei ihrer Anerkennung sicherlich nicht voraussehen konnten. Und sie trommeln auch noch, wie man beim Durchgang hören konnte. Attraktiv die von Anbeginn anerkannten Rot-Atlasfarbenen, und nicht minder die Gelb-Atlasfarbenen. Die in der Jugendschau gezeigten Gelb-Atlasfarbenen unterschieden sich von denen der Senioren durch einen durchgehend sehr hellen Gelbton. Zu vermuten ist, dass es sich bei den ursprünglichen Gelb-Atlasfarbenen um Tauben handelt, die ihrer Verdünnung dem Pale-Faktor verdanken. Typische Farbenschläge mit dem Verdünnungsfaktor waren ursprünglich bei den Arabischen Trommlern nicht vorhanden. Jetzt sind sie es mit Dunfarbenen, Gelbgescheckten u.a. Durch Kreuzungen mit Atlasfarbenen könnten solche stark gelblichen Tiere entstanden sein. Es könnten durch Kreuzungen auch andere modifizierende Faktoren hinzugekommen sein. Interessant ist, dass der Verdünnungsfaktor auch die gerade anerkannten blau-ember Anatolischen Ringschlägern im gesamten Farbspiel stark ins Gelbe abwandelt. Eine weitere Parallele hat man mit den gelbgrundigen Thüringer Einfarbigen im Vergleich zu den nicht verdünnten Blau- und Graugrundfarbigen.

Arabische Trommeltaube rot atlas 30055.jpg Arabische Trommeltaube gelb atlas 30069.jpg Arabische Trommeltaube extrem gelb atlas.jpg

Arabische Trommeltaube rot-atlasfarbig (30055), gelb-atlasfarbig (30069) und in der Jugendabteilung

Im Nestgefieder sind Palefarbene etwas kürzer bedunt als der Wild-Typ, aber nicht so auffallend wie Tiere mit dem Faktor Dilution. Vielleicht kann das in den Zuchten eine Hilfe sein, die Unterschiede festzustellen.

Ob es sich bei den Indigovarianten in der AOC-Klasse um indigo-gescheckt und indigo-dunkel, wie angegeben, gehandelt hat, ist schwer zu beurteilen, da in der Rasse mit Bronzetönen Modifikatoren vorhanden sind, die das normale Bild von Indigo Dunkel verzerren können. Typisch für Indigo erschienen sie nicht.

Arabische Trommeltaube indigo dunkel.jpg Arabische Trommeltaube indigo gescheckt.jpg

Arabische Trommeltauben AOC-Klasse 'Indigo dunkel' und 'indigo-gescheckt'

Bei den Pfautauben war in der AOC-Klasse ein Blau-Dunkelgehämmerter und ein Rotgetigerter gemeldet, die als Aschfahle gemeldete Pfautaube dürfte eine blasse Andalusier gewesen sein, was die Aufhellung im Vergleich zum typischen Andalusier ausgelöst hat, könnte durch Tests oder bei Kenntnis der Abstammung ergründet werden.

Pfautaube andalusier hell.jpg Strpptaube doppelkuppig halsbunte kl.jpg

Pfautaube als 'aschfahl' in der Jugendabteilung ausgestellt (40377) und nicht anerkannte Strupptaube (31767)

Bei den Lockentauben gab es u.a. Blaufahlschildige mit Haube. Die Strupptaube 'halsbunte' war eine interessante Vision, ist aber eben nicht anerkannt. Blaufahldunkelgehämmert-Gescheckte kamen bei den Chinesentauben in der AOC-Klasse mit einem hv 96 zu höheren Ehren, wurden aber beim Durchgang übersehen. Schwarzgetigerte, Verwandte der in der Klasse der Neuzüchtung gezeigten Schwarz-Gescheckten und Dun-Getigerten, wurden durchgehend mit sg und hv bewertet.

Chinesentaube dun getigert klein.jpg Barbet blau ohne Binden.jpg Barbet khaki.jpg

Chinesentauben dun-getigert (40865), Lütticher Barbet blau ohne Binden (32192) und khaki (32266)

Lütticher Barbets sind inzwischen mit sehr vielen Farbenschlägen vertreten. Unter anderem stand unter ihnen eine Blaue ohne Binden und in der AOC-Klasse khaki und dun. Schön wäre es, wenn sie sich etwas freier und nicht so angespannt wirkend stellen würden. Englische Owlmövchen und auch die Einfarbigen Mövchen (African Owl) als Verwandte unterscheiden sich von den Barbets zur Zeit noch durch den wesentlich kürzeren Schnabel, im gesamten Typ scheinen sich Annäherungen ergeben zu haben. Gezeigt wurden auch sieben der seltenen Anatolischen Mövchen.

Einfarbiges Mövchen khaki.jpg 

African Owl khaki (33303) und Anatolisches Mövchen schwarz (33368)

Unter den Figurita-Mövchen standen in der AOC-Klasse auch ein Blauschimmel ohne Binden und eine von den auch unter den Neuzüchtungen gezeigten Rauchblauen (Smoky-Blau) mit Binden. Zwei Behosten waren erschienen, eine auch farblich schön anzuschauende Gelbfahle und in der AOC-Klasse ein Gestorchter.

Figrurita behost gestorcht.jpg Figurita behost gelbfahl.jpg

Figurita-Mövchen behost gestorcht (33225) und gelbfahl (33249)

Ob es sich bei den Bayrischen Hochfliegern vielfarbig um Vielfarbige wie bei anderen Rassen handelt, scheint dem Aussehen nach eher zweifelhaft. Sie sehen anders aus, auch anders als die vielfach als Vorbild der Vielfarbenen dienenden Almonds der Englischen Short Faced. Kite ist genetisch normalerweise ein Bronzeton auf blau-dunkelgehämmerten Grund, bei dem gezeigten Tier schien es aber schwarz zu sein. Zwei Vielfarbene wurden bei den vier Limerick Tümmlern gezeigt.

Fortsetzung