Botterneck-Tümmler aus Südafrika
Botterneck-Tumblers from South-Africa
In
den vergangenen Jahren wurde verschiedentlich über afrikanische
“Butternecks” (oder in African: „Botternecks“) berichtet. Diese haben
ihren Namen nach der gelblichen Halsfärbung erhalten. Im Farbspiel ähneln
oder entsprechen sie hellen Vielfarbigen, also Tauben mit dem
Stipperfaktor St. Sie sind aber wesentlich heller gefärbt als
Almondfarbene, wie man sie bei Englischen Short Faced Tümmlern kennt.
 
Botterneck-Tümmler, abgebildet in den Pigeon Genetic Newsletter August
2011
In der
beigen Untergrundfärbung haben sie Ähnlichkeit mit Vielfarbenen, die statt
der schwarzen, wie die üblicherweise gezeigten Vielfarbenen, eine
brieftaubenrote Grundfarbe besitzen. Für das Brieftaubenrot reinerbige
Tauben zeigen in der Regel aber nicht so viele Flecken im
Flügelschildbereich wie die Botternecks. Das kommt aber bei Täubern vor,
die spalterbig für die brieftaubenrote und die schwarze Grundfarbe sind,
wie z.B. bei dieser Pommersche Schaukappe 1,0 des Verfassers.

1,0 Pomm.
Schaukappe vielfarbig auf schwarz/roter Farbgrundlage (Pomeranian Higflier
St//+; +//BA)
Eine
Abweichung der Botternecks von Almondfarbenen und Vielfarbenen liegt
darin, dass Botternecks rein vererben sollen. Es fallen nach den Berichten
keine reinerbigen weißen Tauben mit Bewegungsstörungen und/oder
Augenfehlern. Berichtet wird von helleren Tieren und auch bläulichen
Abweichungen, bei denen die Tiere eine Ähnlichkeit mit Blausprenkeln haben
(siehe Photo). Von ganz weißen Tieren, wie in der Almondzucht bei der
Verpaarung zweier Almonds, wird nicht berichtet. Eine ähnliche Färbung im
Flügelschild wie bei Botternecks ist von Bayrischen schildigen
Hochfliegern bekannt, die aus Persischen Flugtauben durch Selektion auf
die Schildscheckung entwickelt wurden.
Nicht
alles, was wie ein Vielfarbiger aussieht, muß allerdings mit
Almondfarbenen verwandt sein und den Stipperfaktor St besitzen. Über
genetische Testpaarungen ist bisher für Botternecks und auch für Bayrische
Hochflieger nichts bekannt geworden. Dabei wäre es interessant zu
erfahren, ob der Faktor, wie St, überhaupt auf dem Geschlechtschromosom
liegt und damit potentiell ein Allel von St (eine Alternative von St an
derselben Stelle auf dem Chromosom) sein kann. Alle bisher entdeckten
Allele von St, wie die Kennfarbigkeit Faded StF (der Texaner),
Qualmond (in einigen Kropftaubenrassen) und Frosty Stfr (bei
Thüringer Einfarbigen) zeigen einen deutlichen Unterschied zwischen den
reinerbigen Täubern und den Weibchen mit diesem Faktor, der bei
Botternecks offenbar nicht gegeben ist. Dass bei den Botternecks keine
reinerbigen Täuber mit Augendefekten gefallen sind, wie man es aus der
Almondzucht kennt, könnte sich der Herausgeber der Pigeon Genetic
Newsletter, L.P. Gibson, damit erklären, dass es sich um Weissköpfe (Bald-heads)
handelt, und der Weisskopffaktor dem Augendefekt entgegenwirkt. Völlig
Weiße hätten dann aber dennoch fallen (oder schon im Ei absterben) müssen,
so dass viele Fragen offen bleiben.
Wenn der
Faktor sich bei Tests als geschlechtsgebunden herausstellen sollte, wären
weitere Untersuchungen zum Verhältnis zu St, StF oder Stfr
sehr aufschlussreich. Es wäre generell schön, nicht nur in diesem Fall,
wenn diejenigen, die etwas Interessantes entdeckt haben und es vorstellen
wollen, sich auch für die genetische Entschlüsselung des Phänomens mit
verantwortlich fühlen würden. Denn durch Tests offene Fragen klären können
ja nur diejenigen, die solche Tauben in ihren Schlägen haben.
Botterneck-Tumblers
from South-Africa
In the last years several reports were given on African botterneck or
butterneck tumbler. Photos were submitted by Willie van Zyl, J. Sindelar
and others. The attached photos were presented in the Email Pigeon
Genetics Newsletter edited by L. P. Gibson August 2011. The name
butterneck is derived from the yellow neck and they are told to breed
true. That is a remarkable difference to Almonds and also to multicolored
birds with the St-trait and also to Alleles of the St-trait like Faded and
Frosty where pure cocks are almost white or lightened and in Almond
strains suffer under eye-defects. Sometimes some blue-sprenkled birds (see
photo) appear, but no whites and no birds with eye defects. The typical
yellowish variant resembles some multicolored birds on an Ash-red or
Ash-Red/black color base in heterozygous cocks (see the attached photo of
a Pomeranian Highflier). Unfortunately genetic test seem not to have been
done yet. Thus it is also not known whether the trait is sex-linked at
all. It would be of great interest to get some more information from the
fanciers. In general it would be helpful if fanciers who detect something
outstanding would feel also responsible to give some information on the
genetics. They are the only ones who have the birds in their loft and
could pursue tests.
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