Aus Vereinfachungsgründen unterscheiden wir auf den
Ausstellungen, aber auch bei der Darstellung von Farbenschlägen und der
Vererbung in der Regel nur vier Zeichnungen. Das, obwohl es insbesondere
bei der Hämmerung viele Zwischenstufen gibt. Unterschieden werden erstens
die hohlige Zeichnung (ohne Binden), zweitens die Zeichnung mit zwei
Binden der normalen Felsentaube und der gewöhnlichen blaubindigen
Stadttaube, drittens die gehämmerte Zeichnung mit mehr oder weniger
aufgelockertem Flügelschild, und als vierte Zeichnung eine sehr dunkle
Hämmerung. Dies umfasst auch die Typen, bei denen das Flügelschild fast
völlig einfarbig ist. Bei roter Grundfarbe werden letztere meist „Dominant
Rot“ genannt und bei schwarzer Grundfarbe „Dunkel“. Bei brauner Grundfarbe
hat man sich eine besondere Bezeichnung dieser
„Braunfahl-Dunkelgehämmerten“ erspart, da sie faktisch nicht im
Ausstellungswesen auftauchen.
Über die verschiedenen gehämmerten Varianten wird
gelegentlich berichtet, weil sich bei den Deutschen Schautauben zwischen
die Blaugehämmerten und Dunklen noch die Farbenschläge Dunkelgehämmert und
Dunkelgesäumt geschoben haben. Auch bei den Fahlen hat man bei den
Schautauben mit den Rotfahl-Gesäumten und Gelbfahl-Gesäumten Übergänge von
den Rotfahl-Gehämmerten zu den „Roten“ und von den Gelbfahl-Gehämmerten zu
den „Gelben“, wie die bei anderen Rassen „Dominant Rot“ bzw. „Dominant
Gelb“ genannten Farbenschläge bei den Deutschen Schautauben genannt
werden.
Weniger wird über Varianten der bindigen Zeichnung
gesprochen, obwohl es auch Abweichungen vom Normaltyp mit zwei
durchgezogenen und im Ideal meist schmal gewünschten zwei Flügelbinden
gibt. Die dritte Binde ist bei Schöneberger Streifigen im Standard sogar
als Wunsch vermerkt: „Ansatz zur dritten Binde oder dritte Binde ist
erwünscht“.

Ansatz zur dritten Binde
Bei fast allen anderen Rassen wird die dritte Binde
dagegen als Zeichnungsfehler abgestraft. In einen Stamm hineinkommen kann
diese unerwünschte Eigenschaft durch Paarungen mit Gehämmerten oder
Schwarzen, da sich bei diesen diese Erscheinungen nicht störend zeigen
kann, so dass auch nicht gegen diese Eigenschaft selektiert werden kann.
Einen Hinweis darauf, dass die genetische Struktur vielleicht doch nicht
so einfach ist wie manche vermuten, könnte sein, dass es bei den
Schöneberger Streifigen gar nicht so einfach zu sein scheint, die dritte
Binde „hinzubekommen“, denn die meisten auf den Ausstellungen gezeigten
Tiere haben sie nicht. Vielleicht handelt es sich auch um nicht
unterdrückte rudimentäre „Hämmerungsreste“.

Hohlig mit angedeuteter Binde (links) und ohne angedeutete
Binde
Hohlige Tauben, in der ganz alten Literatur „ohnstrichig“
genannt, sind seltener und haben bei etlichen Rassen mit Sehdefekten zu
kämpfen. Bei anderen Rassen, wie den Strassern, bereitet das dagegen
überhaupt keine Probleme. Genetisch möglicherweise unterschiedliche Typen
der hohligen Zeichnung, möglicherweise auch die Folge unglücklicher
genetischer Koppelungen. Auch optisch gibt es Unterschiede, denn in
einigen Fällen ist dort, wo die Flügelbinde eigentlich sitzen sollte,
schattenhaft die fehlende Binde angedeutet.

Romagnoli rotfahl mit Binden mit kurzer 2. Binde
Rotfahl-Gehämmert (links) und Rotfahl einbindig
Fast „Einbindige“ oder „Einstrichige“ hat man optisch
oft bei großen Rassen vorliegen. „Zweite Bind zu kurz“ wird dann meist
vermerkt. Bei dem im Foto gezeigten Tier ist nicht die zweite Binde zu
kurz, hier ist die erste Binde ganz „ausgefallen“, was ihm zu einem
einzigartigen Aussehen verhilft. |