Ember Anatolische Ringschläger
Eine Besonderheit auf
der Tagung der Züchtergemeinschaft für reducedfarbige Rassetauben am 11.
September 2010 in Unna-Königsborn waren die Anatolischen Ringschläger in
verschiedenen Varianten, deren Erscheinungsbilder alle auf Ember
zurückgehen dürften. Beschrieben und abgebildet wurden Ember auf dieser
Homepage schon einmal im Schaubericht über die VDT 2008 in Dortmund. Der
Faktor Ember wurde schon 2003 auf dieser Homepage und danach noch einmal
mit zahlreichen Fotos von Ron Huntley (www.angelfire.com/ga/huntleyloft)
aus den USA behandelt (abgelegt
unter Genetik → Sonderberichte). Ember, Glut oder glimmende Asche, leitet
sich von den im Altgefieder beim Grundtyp (Blaubindig plus reinerbig
Ember) rötlichen Schwingenfedern ab. Ember kann mit anderen Erbfaktoren
kombiniert werden und bringt in diesen Kombinationen unterschiedliche
Farbenschläge hervor. Es macht einen Unterschied, ob die Tauben eine
braune oder schwarze Grundfarbe haben, ob sie bindig oder gehämmert sind,
ob sie den Verdünnungsfaktor haben oder nicht, etc.
Jungtiere sind im
Jugendgefieder rötlich, ähneln manchmal schlecht gefärbten rezessiv roten
Tauben. Ist die genetische Grundlage mit Ausnahme von Ember der Wild-Typ,
dann mausern die Jungtiere zu Blauen mit rötlichen Schwingen aus, auch die
Schwanzbinde wird erkennbar ausgebleicht. Auf der VDT in Dortmund 2008
wurden auch Tiere (fälschlich) in der Klasse der Braunfahlen gezeigt. Bei
diesen ergoss sich die rot/braune „Glut“ bis in die Bindenfärbung, was bei
dem in Unna gezeigten blauen Tier nicht in diesem Ausmaß der Fall war.
Dieses entspricht äußerlich damit stärker den in den USA bei verwilderten
Haustauben gefundenen Färbungen, an denen der Faktor Ember mit dem Symbol
eEm durch Lary Long, W.F. Hollander, Ron Huntley u.a. auch
untersucht wurde.

Anatolische Ringschläger Ember von
Wolfgang Vits auf der VDT Dortmund 2008
Bei den Anatolischen
Ringschlägern fällt besonders der helle Schnabel im Vergleich zu normalen
Blauen auf. Das Blau ist unterschiedlich dunkel gefärbt, auch hier spielen
offenkundig weitere modifizierende Faktoren mit.

Anatolische Ringschläger gezeigt von
Rainer Düchting: Ember auf der Basis des Wild-Typs
In der Verdünnung
erscheinen Gelb- oder Goldtöne. Bei einigen der gezeigten Tiere schien die
braune Grundfarbe beteiligt. Ohne Testpaarungen ist das aber vom
Erscheinungsbild her allein kaum zu entscheiden.


Anatolische Ringschläger von Rainer
Düchting, Ember Varianten
Auf jeden Fall sind
es Färbungen, die in unser bisheriges Raster der Farbenschläge nicht
hineinpassen und wohl auch besser nicht passend gemacht werden sollten.
Denn das ist ohne Einkreuzungen anderer Rassen nicht möglich und würde bei
einer Leistungstaube, die Ringschläger auch sind, einer Aufforderung zu
einer Rasseverfälschung gleichkommen.
Es sind dabei nicht
einmal neue Farbenschläge. Sie stammen in diesen Färbungen aus der Türkei
und scheinen nach Abbildungen, die man im Internet findet, in der Rasse
traditionell fest verankert.
Bevor man sich durch
Testpaarungen ein deutlicheres Bild von der genetischen Struktur der
Varianten verschafft, lassen sich als Varianten vorläufig unterscheiden:
a) Blau-Ember mit dem
Markenzeichen heller Schnäbel, „Glut“ in den Schwingen mit
unterschiedlicher Erstreckung in den Bindenbereich und einer Variation in
der Klarheit der blauen Färbung,
b) die Gruppe der
verdünntfarbenen Ember mit starken Gelbtönen und möglicherweise
c) die Gruppe der
Braun-Ember. Im Hinblick auf Braun bestehen ohne Testpaarungen größere
Unsicherheiten, da der bräunliche Ton selbst schon in Ember angelegt ist.
Schließlich gibt es
d) Braun-Bronze, den
bereits anerkannten Farbenschlag. Er könnte nach heutigen Erkenntnissen
genetisch Ember mit dem Farbausbreitungsfaktor sein.
Ember
Anatolic Ringbeaters
At the well organized meeting
of the fanciers interested in reduced pigeon at 11. September 2010 in
Unna-Königsborn also a small collection of Ember Anatolian Ring Beaters
was show by Rainer Düchting.
Ringbeaters were imported to Germany by Wolfgang Vits and in Germany
mainly are raised in the white coloration. Ember are characterized by
moulting out from a recessive juvenile plumage to blue or blue checks with
a more or less bronze tint and were still dealt with in a former report at
this homepage (www.taubensell.de/ember-allel.htm).
Ron Huntley some time ago presented some of the results from Larry Long,
who first trapped an Ember barn pigeon, and from Doc Hollander and his own
findings at his homepage (www.angelfire.com/ga/huntleyloft).
Some of the Anatolian Ring Beaters presented in Unna probably in addition
to eEm carry the trait dilution. In some cases also brown might
be involved, however not easy to decide without test mating. The different
coloration do not fit well with the traditional classification and
nomenclature, perhaps it would be the best to build a general class for
ember pigeons.
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