Schwanzlosigkeit bei Debreciner Rollern
Tailless
Debrecine Rollers (see below)
Schwanzlosigkeit ist bei Hühnern nicht ungewöhnlich. Schwanzlose Hühner
gelten als Kaulhühner sogar als eigene Rasse. Auch Araukana besitzen diese
Anlage. Bei Tauben ist die Erscheinung dagegen kaum bekannt, sie engt den
normalen Lebensbereich auch wesentlich stärker ein als es bei
erdverbundenen Hühnern der Fall ist. In dem Buch „The Pigeon“ von Levi (1.
Aufl. 1941, zitiert nach der Auflage von 1969), wird über eine weiße
schwanzlose Carneautäubin berichtet, die 1938 auf der Palmetto Pigeon
Plant gezogen worden war, das einzige Tier dieser Art, das bei mehr als
einer Million dort gezogener Tauben aufgetreten sei! Die Täubin legte
Eier, die aber unbefruchtet blieben. Erst durch künstliche Befruchtung
wurde ein Jungtier gezogen, das ein normal aussehendes Weibchen war.
Schwanzlosigkeit verbunden mit fehlenden oder verkürzten Schwingen, ist
später, als „baby doll“ bezeichnet, in verschiedenen Rassen, u.a.
Pfautauben und Brieftauben, aufgetreten. Da sie sich nicht vermehrten, ist
auch nichts über die Vererbung bekannt.
Jetzt
berichtete Andreas Boisits über das unvermutete Auftreten von zwei
schwanzlosen Jungtieren bei einem Züchter von Debreciner Rollern im
Burgenland, und zwar fast gleichzeitig bei zwei Paaren.

Debreciner Roller
schwanzlos.
Bei
einer genauen Handmusterung der beiden Tauben stellte er fest, dass die
Steuerfedern nicht angelegt sind. Vom Schwanz sind lediglich die oberen
und unteren Deckfedern (das Schwanzkissen) ausgebildet. Das Geschlecht der
Jungtiere ist noch nicht ganz geklärt. Ein Jungtier ist schwarz, das
andere Mahagonifarben. Das mahagonifarbene Jungtier sieht zur Zeit nach
einer Täubin aus.

Drei Elterntiere der
schwanzlosen Debreciner Roller.
Die
Eltern des schwarzen Jungtieres waren ein mahagonifarbener Täuber und eine
rezessiv weiße Täubin, die Eltern des mahagonifarbenen Jungtieres waren
ebenfalls dunkel mahagonifarben. Die drei mahagonifarbenen Eltern waren
Geschwister, und zwar aus einem dominant roten dunkel gehämmerten Täuber
und einer rezessiv roten Täubin.

Debreciner Roller: Eine
attraktive „golddun“ Täubin aus der Verwandtschaft. Fotos: Andreas Boisits
Debreciner Roller sind kurz belatschte Verwandte der Orientalischen und
Persischen Roller, die heute auf fast allen größeren Ausstellungen in
vielen Farbenschlägen gezeigt werden. Hier mit abgebildet ist eine wohl
verdünnte golddunähnliche Täubin derselben Rasse. Der Züchter dieser Tiere hat nicht die Möglichkeit,
der Erbgang weiter zu verfolgen. Für interessierte Züchter besteht aber
die Möglichkeit, Tiere für Erbversuche zu bekommen.
Tailless Debrecine Rollers
Lacking tail
feathers is a rare mutant in the domestic pigeon. The first report was on
a white rumpless Carneau hen, raised at the Palmetto Pigeon Plant in the
USA in 1938, one from over a million of pigeons produced. By artificial
insemination one normal female squab was raised. Later on some tailless
and wingless “baby dolls” were reported, e.g. in Fantails and Homers,
however, no information on the genetic behaviour was gathered. Now Andreas
Boisits found in Austria two tailless youngsters, produced by normal
Debrecine Rollers. The youngsters were raised by two couples of Rollers,
three of the adult birds being siblings. The fancier has not the
opportunity to analyse the trait, however, it is possible for interested
fanciers or scientists to get birds for research.
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