Spiegelschwänze und Libanonbronze
Ribbon
tailed Pigeons and Lebanon Bronze (see below)
Rote und gelbe spiegelschwänzige Tauben findet man
bei einigen Rassen, besonders ausdrucksvoll sind sie aufgrund des
ausgebreiteten Fächers bei den Pfautauben. Man findet sie gelegentlich
auch bei Deutschen Schautauben und anderen Rassen im dominant roten
Farbenschlag. Bei rot- und gelbfahlen Vogtländer Trommeltauben wird eine
helle Schwanzbinde sogar im Standard gefordert. Bei vielen Rassen ist die
rote und gelbe Färbung allerdings nicht intensiv und lässt noch gut
erkennen, dass es sich genetisch um dominant rote Tauben handelt. Die
Färbung ist bei den meisten bei weitem nicht so intensiv wie bei und roten
und gelben Libanontauben und bei Rschewer Sternschwanztümmlern, genetisch
auf das Fehlen der die Färbung intensivierenden Faktoren zurückzuführen.
Libanontaube
rot
Russischer Tümmler rot spiegelschwänzig
Die ersten Testkreuzungen bei Libanontauben zeigten,
dass diese daneben zumindest noch einen Bronzefaktor besaßen, der für die
intensive Färbung verantwortlich gemacht wurde. Der Begriff
„Libanonbronze“ (Lebanon Bronze) geht auf Joe Quinn zurück, der in seinem
„Pigeon Breeders’ Notebook“ aus dem Jahr 1971 acht Typen von Bronze
unterschied. W.F. Hollander merkte mehrfach an, dass Spiegelschwänze durch
die Kombination verschiedener Faktoren erzeugt werden können und bei
anderen Rassen wohl auch werden. Unabdingbar für alle ist die dominant
rote Grundfarbe, dazu kommt die dunkle Hämmerung. Als weitere mögliche
Bestandteile nannte er Kite-Bronze und auch Sooty, ein Faktor, der oft an
eine schmierige Hämmerung erinnert. Die Unterschiede bei den einzelnen
Rassen sind wohl aufgrund des unterschiedlichen genetischen Hintergrundes
sowohl bei der Intensität der roten und gelben Färbung als auch bei der
Klarheit der Schwanzbinde sehr groß.
Indische
Pfautauben spiegelschwänzig rot und gelb
Nachdem Spiegelschwänze im August 2004 in den Pigeon
Genetic Newslettern etwas länger diskutiert wurden standen sie im August
2007 wieder einmal zur Diskussion. Berichtet wird, dass kürzlich in die
USA importiere Libanontauben bei Kreuzungen mit blauen Tauben bronze
Farbtöne in den Binden und im Flügelschild ergaben. Das steht im
Widerspruch zur Behauptung in der amerikanischen Literatur, dass Libanontauben nur Dominant Rote ohne
Bronze seien. Eine Erklärung wird darin gesehen, dass die in den USA
vorhandenen Libanontauben den Faktor durch Kreuzungen mit Brieftauben und
anderen Rassen, die nach W.F. Hollander zur Erhaltung der Vitalität
notwendig geworden waren, verloren haben könnten. In einem anderen Report wird über
die Erzüchtung von spiegelschwänzigen Carneau aus einfarbig Roten
berichtet, indem man das dominante Rot in die rezessiv roten Carneau, die Smoky,
Dirty, Sooty und manchmal sogar den Indigofaktor besaßen, eingekreuzt hat.
Daraus entstandene Spiegelschwänze unterschieden sich farblich von den
Libanontauben. In der späteren Nachzucht von Kreuzungen zwischen beiden
Typen zeigten diejenigen Tier, die Libanontauben im Stammbaum hatten, das
brilliantere Rot. Interessant auch das Ergebnis von Kreuzungen der
spiegelschwänzigen Carneau mit Libanontauben, da daraus
geschlechtsgebunden brander- oder kiteähnliche Täubinnen gezogen wurden,
während die Täuber rot mit variierender grauer Schwanzbinde waren. Solche
Tiere in beiden Geschlechtern wurden aus der umgekehrten Paarung erzielt.
Das Ergebnis der Kreuzung des spiegelschwänzige Carneau Täubers mit
der Libanontäubin wirft Fragen auf, möglicherweise war der Carneau-Täuber nicht reinerbig für dominant Rot. Im Comment vertritt der
Herausgeber, Lester Paul Gibson, die Meinung, dass Libanontauben
verschiedene Formen von Bronze haben, und dass die Vertiefung der Färbung
durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden kann, was allerdings
schon eine andere Aussage ist als die, dass es ein Libanonbronze gar nicht
gibt. Er weist auch auf ältere Untersuchungen hin, nach denen der Faktor
rezessiv Rot sich negativ auf die Färbung der Schwanzbinde auswirkt. Ist
rezessiv Rot vorhanden, so wird die Schwanzbinde grau.
Lebanon
bronze and ribbon tails
The term Lebanon bronze was
introduced by Joe Quinn in his „Pigeon breeders’ notebook“, published
1971. He discussed eight different bronze at that time. The factor called
Lebanon bronze was and is considered to be responsible for the intensive
coloration of the red and yellow ribbon-tailed Lebanon, the Rshew
star-tailed tumbler, and other breeds. W.F. Hollander in 1983 gave
evidence that the typical white tail band may be produced by different
genetic constellation, the main ingredients are dominant red, (dark)checker,
sooty may play a positive part, and Kite-bronze. In the literature finally
it is stated that ribbon tailed pigeons may be simple dominant red
T-checks. In the Pigeon Genetic Newsletter from August 2004 the genetic
constitution of ribbon-tails was discussed again with the conclusion that
any bronze factor may intensify the reddish colour. In August 2007 we
find a report on a cross of recently imported red Lebanon Pigeons with the
wild-type. The offspring had more or less bronze in the bars and in the
shield, indicating the existence of a bronze factor, however, a dominant
one. A second report in this issue deals with the development of ribbon
tailed Carneaus by introducing Dominant Red into a recessive red strain
some years ago. Though the project was successful, the Lebanon pigeons,
and from later generations of cross-breeds those with Lebanon background,
had a more brilliant red. Crosses between ribbon tailed Carneau cocks and
red Lebanon hens produced red cocks with grey ribbon tail band in
different degree and kite- or brander-like hens, perhaps the result of a
heterozygous sire? Lester Paul Gibson again states that any bronze may
play the colour intensifying part. This, however, is another statement
than to say that there is no bronze at all that should be called
„Lebanon“. The existence of recessive red has a negative effect on the
tail bar which becomes grey instead of white.
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