Usbekische Tümmler: Kopfstrukturen
Head
structure of Uzbek Tumblers (see
below)
Kappen, die Schnabelrosette oder Nelke weisen bei den
Usbekischen Tümmlern sehr unterschiedliche Formen auf. Das ist auch in der
Musterbeschreibung eingefangen, wobei in Deutschland aber nur
doppelkuppige (Nelke bzw. Rosette und Haube) und schnabelkuppige (nur
Nelke bzw. Rosette ohne Haube) Usbeken zugelassen sind, also keine
glattköpfigen ohne Struktur. Letztere findet man beim etwas
längerschnäbligen Flugtyp. Schaufelkauben, Rundhauben und auch Spitzhauben
sind zugelassen. Wörtlich heißt es in der Musterbeschreibung zur Struktur:
„Doppelkuppig oder schnabelkuppig. Die Haube kann
höher oder tiefer sitzen, ist meist schmal (Schaufelhaube), Rundhauben mit
oder ohne Rosetten sowie Spitzkappen mit Nackenkamm sind aber keine
Fehler. Die Nelke kann quergescheitelt als Halbnelke oder als Rundnelke
oder als Stehnelke auftreten. Zusätzliche Strukturen, wie vertikal
gescheiteltes Stirn- und Oberkopfgefieder, wie Schaukappen oder abstehende
Federn am Schnabelwinkel (Schnurbart) sind Vorzüge.“
Ob sich die Nelke genetisch einfach rezessiv verhält,
das wird von Züchtern in Frage gestellt oder zumindest als nicht eindeutig
geklärt betrachtet. Johann Bindewald berichtet über Ergebnisse, die der
These der Rezessivität widersprechen. Das kann daran liegen, dass man das
Erbgut aufgrund vieler Kreuzungen nicht gut kontrollieren kann und von
daher nicht weiß, ob ein strukturloses Tier nicht doch Ahnen mit einer
Schnabelnelke hatte. Das kann aber auch andere Gründe haben, denn auch bei
anderen Erbanlagen kommen unerwartete Ergebnisse vor, die durch "Enabler",
die unerwartet sonst rezessiv erscheinende Faktoren sichtbar machen,
bzw. äußerlich nicht kontrollierbare modifizierende Faktoren erklärt
werden. Bei den Usbekischen Tümmlern kommt hinzu, dass in der Rasse die
Anlagen für mehrere unterschiedliche Kopfstrukturen vorhanden sind. In der
Musterbeschreibung werden Augenschirme und Schnurbart genannt, die
miteinander kombiniert zu unterschiedlichen Reaktionen führen können. Das
lässt sich ohne umfangreichere Tests kaum ergründen.
Bei eigenen Paarungen von Schnabelkuppigen Deutschen
Trommeltauben mit Brieftauben war die Nelke verschwunden, in späteren
Generationen tauchte sie in den Nachkommen wieder auf, was für einfache
Rezessivität spricht. Aber auch in dieser Nachzucht waren im Hinblick auf
die Nelke seltsame Formen, Hörnchen und Schnurbärte zu beobachten. Ob das
aus dem Erbgut der Schnabelkuppigen stammt, lässt sich allerdings nicht
eindeutig sagen, weil in der Enkelgeneration auch Erbgut von glattköpfigen
und nelkenlosen Flugusbeken vorhanden war. Diese mögen rezessiv durch
frühere Einkreuzungen alle möglichen Erbanlagen mitgebracht haben.
Die Paarungen von Pommerschen Schaukappen mit
Siebenbürger Doppelkuppigen Purzlern vor Jahrzehnten brachte Nachzucht mit
mehr oder weniger deutlichen Augenschirmen der Pommerschen Schaukappen, in
späteren Generationen trat auch die Rosette der Siebenbürger wieder auf.
Das deutete darauf hin, dass es sich um Allele handelt. Der Hinweis in der
Musterbeschreibung, dass die Augenschirme bei den Usbekischen Tümmlern
gelegentlich zusätzlich zu den Nelken auftreten, sollte zur Vorsicht
mahnen. Denn wenn beide Anlagen gleichzeitig auftreten, dann kann es sich
zumindest bei diesen Nelken um kein Allel (keine Alternative) zu den
Augenschirmen handeln. Allel bedeutet nämlich, dass nicht beide Anlagen
gleichzeitig vorhanden sind, sie sind alternativ vorhanden, also entweder
das eine oder das andere. Vielleicht gibt es doch unterschiedliche Anlagen
für die Nelke bzw. Rosette, die nicht unbedingt Allele sind, so auch die
Vermutung von Johann Bindewald.
Ein aktueller Test eines Usbekischen doppelkuppigen
Tümmlers mit einer nach vorn geneigten Nelke und Art stumpf auslaufender
Spitzkappe, dazu hinter dem Auge ein weiteres Sträußchen (Foto), ergab
wiederum Jungtiere, die neben der Rundkappe der Schaukappen auch deren
Augenschirme besaßen (2 Weibchen). Im im Hinblick auf die Augenschirme war
das ein Resultat wie bei den Kreuzungen mit den Siebenbürger Tümmlern. Da
die Augenschirme der Pommerschen Schaukappen sich normalerweise rezessiv
verhalten, gibt es also doch eine Beziehung zu den Nelken, seien die
Anlagen nun Allele oder sei die Beziehung anderer Natur.

Usbekischer Tümmler 1,0

Augenschirme einer Pommerschen
Schaukappe 0,1 und Jungtäubin mit Augenschirmen aus 1,0 Usbekischer
Tümmler und 0,1 Pommersche Schauksppe
Head structure of Uzbek
Tumblers
Uzbek Tumblers according to the
standard may be double-crested or may only possess a nasal-tuft. Different
kinds of crests are allowed, shell crest or peak crest makes no
difference. Also different kinds of the nasal tuft are allowed as are
eye-brows or spread feathers at the beak (moustache). Also feathers behind
the eyes (see the photo attached) and at other sites exists, however these
structures are not mentioned in the standard. In genetics the nasal tuft
is considered to be a recessive trait, however, fanciers sometimes report
about contradictory results. Enablers, interactions with other structural
traits like eye brows, moustaches etc., but also the existence of
different not related traits for the nasal tuft might be an explanation
for the result.
Former own test mating of
nasal-tufted Trumpeters and Homers produced non-tufted offspring, evidence
for classification as a recessive trait. The cross of double crested
Transylvanian Tumblers with eye-crested highflyers several years ago
resulted in eye-crested progeny, in the following generation the nasal
tuft popped out. Now, the mating of a double crested Uzbek cock with a
Pomeranian Eye-Crested Highflyer confirmed this result. This supports the
thesis of eye-crest and nasal tuft to be allelic, however other
interdependencies between the different structures might exist as well.
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