Home

Buch-Shop  

Ausstellungen

Genetik

Archiv

Literatur

 Links

Impressum

 

 

Book-Shop

Shows

Genetics

Archive

Literature

 

  Datenschutz

 

Russisch/Ukrainische Serpasty – Tauben mit dem „Sichelflügel“

Serpasty sind eine offenbar sehr alte ukrainisch/russische Hochflugtaubenrasse, über die lange im Westen nichts bekannt war. Das hat sich durch wahrscheinlich aus der Region stammende oder zumindest sehr gut informierte Züchter, die über die Rasse im Internet auf Homepages wie www.skycutters und auf der Genetikseite von Ron Huntley berichteten, sehr schnell geändert. Genetisch Interessierte waren schon vorher durch Grigory Zilberg durch viele Fotos auf die Besonderheit aufmerksam gemacht wurden, danach gab es Berichte durch Grigori Zilberg und Richard Cryberg mit eindrucksvollen Aufnahmen des Flugbildes. So wurden sie z.B. in Wort und Bild in einem Beitrag von Zilberg/Cryberg auf der Homepage von Ron Huntley 2007 vorgestellt. Auch in den Pigeons Genetics Newsletter gingen Grigory Zilberg und Lester Paul Gibson als Herausgeber der Newsletter auf die Rasse ein. Das Wort „Serpasty“ wird von russisch „Sichel“ abgeleitet worden sein, was sich auf das Flugbild und die Flügelform beziehen dürfte. Die Tauben sind ein Zweig der Nikolajewer Hochflieger, die in der Süd-Ukraine und auf der Krim erzüchtet wurden und zählen zu den Stilflugtauben, die in große Höhen aufsteigen. Bei Nikolajewer Hochfliegern unterscheidet man verschiedene Typen, zwei wesentliche Typen sollen „Serpasty“ und „Torzovi“ sein, wobei die Flügelbewegung der letzteren von vorne nach hinten gehen soll. Bei entsprechender Thermik „stehen“ sie an einer Stelle in der Luft. Serpasty haben den normalen Flügelschlag (www.skycutters.com).

Zum Fliegen müssen sie angehalten werden und zu reichlich gefütterte Tauben fliegen nicht (Zilberg 2010). Lester Paul Gibson nahm genetische Tests vor. Im Hinblick auf die Flugeigenschaften bestätigte er die Aussagen von Zilberg. Besonderheiten der Schwingen sind lange Schwungfedern, aber vor allem das Vorspringen der Federn am Gelenk. Das wird schon beim Halten in der Hand durch einen Druck auf den Flügel ausgelöst (Gibson 2010, S. 942). Kreuzungen mit Stettiner Tümmlern und Rollern ergaben eine sehr einheitliche und flugfähige F1, diese zeigte keine langen Schwungfedern und auch nicht das Abwinkeln der Schwingen 1. Ordnung am Gelenk, so dass diese Eigenschaften rezessiv zu sein scheinen. Beide Merkmale traten aber in der F2 wieder auf, wobei die Merkmale nicht gekoppelt zu sein scheinen (Gibson 2010, S. 941).

 

Schwingen der Serpasty beim Landeanflug und Demonstration des Vorspringens am Gelenk (Quelle:Zilberg/Cryberg 2007, Pigeon Genetics Newsletter 2010)

 

Zilberg selbst berichtet auf der Homepage von Ron Huntley über weitere Ergebnisse der „Hyper Flex Wings“. Rückpaarungen einiger der ersten Kreuzungstiere (acht Jungtiere), die alle das Merkmal nicht zeigten, an Serpasty ergaben 15 Jungtiere, die das Merkmal ebenfalls nicht aufwiesen. Zilberg vermutet daraufhin das Zusammenwirken von mindestens drei rezessiven Genen als Auslöser der Erscheinung, denn bei nur zwei Genen hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Jungtiere mit dem Merkmal dabei sein sollen.

 

Serpasty Scycutters

Serpasty are skycutters and considered a sub-group of Nikoljeski style fliers. The two main variants are “Serpasty” and “Torzovi”. Especially Serpasty became known in the West in the last years by reports and impressive photos in the Internet by fanciers originating from the region and/or with good knowledge of the fancy in South-Ukraine and Russia. In a report together with Richard Cryberg and in a further contribution “Genetics of Hyper Flex Wings in Skycutters” Grigory Ziberg presented a detailed description of the breed. The birds show a hyper flexibility in the wrist joint which allows them to have their unique flying style. Whereas in the wild type the angle of this joint when fully opened is nearly a straigt line, in Serpasty it extends forwards from a straight line by up to at least 70 degrees in extreme cases (Zilberg 2010). From data of different crosses and backcrosses Zilberg assumed the existence of three recessive genes to cause the specific phenotype.