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Zeichnungen bei Tauben

Pattern in the Domestic Pigeon

Historisch wurden bei den Haustauben vier Zeichnungen unterschieden, die hohlige Zeichnung (ohne Binden), die bindige Zeichnung (mit Binden), die gehämmerter Zeichnung (Hämmerung, Checker) und die dunklere (dichte) Hämmerung T-Check. Bei einer dunklen Hämmerung sind die Hämmerungsflecken auf beiden Seiten der Federfahne so groß, dass am Federende nur ein schmaler hellerer Saum bleibt, der an der Federfahne etwas nach unten 'ausläuft', so dass ein heller erscheinendes T auf dunklem Grund angedeutet ist. Etwas Vorstellungskraft muss man bei  der Interpretation schon mitbringen. Angedeutet erscheint es hier auf dem Flügelschild eines Indigo-Dunkelgehämmerten.

Show-Racer-T-Pattern-IMG_46.jpg T-pattern IMG_4666.jpg

Show Racer Indigo-Dunkelgehämmert CT

Dass es Zwischentypen und Übergänge gab und sich reinerbige Gehämmerte von den mischerbigen durch eine dichtere Hämmerung unterscheiden, war auch bekannt. In der Vererbung dominiert bei diesen multiplen Allelen jeweils die dunklere über die hellere Zeichnung. In Symbolen kann man die Dominanzverhältnisse mit CT > C > + > c ausdrücken, wobei + für den Wild-Typ mit Binden steht.

Es wurden schon von W.F. Hollander weitere Zeichnungen eingeführt. So eine sehr leichte Hämmerung CL, dann Dunkelgehämmert (dark checker) CD, wobei letztere zwischen C und CT angesiedelt war (Hollander 1983). Ein Beispiel von CD bei Levi 1969, The Pigeon, zeigt ein Tier, das nicht von reinerbigen gehämmerten Tieren (C//C) zu unterscheiden ist. Auf den Ausstellungen wird bei den Brieftaubenartigen, und hier vor allem bei den Deutschen Schautauben, der Farbenschlag 'Dunkel' in größerer Anzahl gezeigt. Hier ist bei fast allen Ausstellungstieren auf dem gesamten Flügelschild noch nicht einmal eine Säumung zu sehen. Der blaue Schwanz mit dunkel abgesetzter Schwanzbinde macht deutlich, dass es sich um eine Zeichnungsvariante und nicht um einfarbig Schwarze handelt. Oft zeigt sich auch im Bauchbereich und auf den Schenkeln stärker Grau als Schwarz. Angesichts der Verbreitung dieser Färbung macht es Sinn, diese Variante getrennt als Dunkel aufzuführen.

Deutsche-Schautaube-dunkel-.jpg Show-Racer-schwarz-P1330682.jpg

Deutsche Schautaube dunkel (CDk) und Show Racer schwarz (Farbausbreitungsfaktor S)

In Symbolen folgt daraus die Rangfolge der Dominanz CDk > CT > CD > C > + > c.

Auf die zahlreichen Übergänge in der Praxis hatte David Rinehart in den USA schon vor Jahrzehnten hingewiesen. Jüngst auch darauf, dass bei brieftaubenroter Grundfarbe die Hämmerungen immer eine Stufe dunkler gehämmert erscheinen als im blauen Farbenschlag.

Aus dem beigefügten Bild wird auch deutlich, dass die dunkleren Zeichnungen nicht nur das Flügelschild dunkler erscheinen lassen, sondern auch das Körpergrundgefieder. So zeigt das rotfahlgehämmerte Weibchen der Pommerschen Schaukappen auch im Körpergrundgefieder und im Hals und Kopf eine intensiv rote Färbung. Auf diese Feinheiten wird in dem demnächst erscheinenden Buch 'Genetik der Taubenfärbungen näher eingegangen. Aus dem Buch sind auch die abgebildeten Bildmontagen entlehnt.

Für die Zuchtpraxis und das Ausstellungswesen sind die feinen Unterscheidungen in den Zeichnungen unerheblich. Unterschieden werden auf den Ausstellungen meist a) Hohlig, b) Bindige, c) Gehämmerte, bei denen es sich meist um mischerbig Gehämmerte (C//+ oder C//c) handelt, d) Dunkelgehämmerte, wobei es sich meist um reinerbig Gehämmerte (C//C oder Tiere mit der Anlage CT handelt, und e) Dunkle mit der Anlage CDk. Die von Hollander auch unterschiedenen 'dark checks' CD werden, wenn sie auftreten, in der Ausstellungsgruppe der reinerbig Gehämmerten und T-Checks aufgehen. Diese Klassifizierung der Gehämmerten ist in der folgenden Bildmontage angedeutet.

Leicht Gehämmerte (CL) werden in der Regel als farblich unzureichend in der Klasse der mischerbig Gehämmerten gezeigt. Ob Tiere mit dem Ansatz zur dritten Binden einen genetisch eigenständigen Farbenschlag darstellen oder eine Untergruppe der Leichtgehämmerten bilden, ist bisher nicht untersucht worden. Das gilt auch für 'Erased', bei denen ein Bindenansatz als Schablone erkennbar ist, die dunklen Hämmerungsflecken auf den Federn des Bindenbereichs aber ausradiert erscheinen.

Auf die unterschiedlichen Gruppierungsmöglichkeiten auf den Ausstellungen wurde auf der Homepage bereits früher hingewiesen: http://www.taubensell.de/gehaemmerte_zeichungen_bei_tauben.htm

Pattern in the Domestic Pigeon

Following W.F. Hollander in old literature pattern were classified into four groups. The Wild-Type bars (+) and the alleles barless (c), checker (C) and T-pattern checker (CT).  Hollander still mentioned a light version of checks (CL) and dark checks CD (1983). CD according to a photo shown by Levi (The Pigeon 1969) is similar to (C//C), homozygous checks. In homer-related fancy breeds  the coloration 'dark' is very prominent, especially in  German Beauty Homers. “Dunkel” (dark) genetically is an allele of the pattern series, however, even darker than T-checks. In the USA sometimes called velvet. Today at the shows usually barless, bars, light checks (C//+ or C//c) and darks CDk are extra classes. The class for dark checks includes homozygous checks (C//C), T-pattern checks and may be also of CD. The range of dominance may be given as CDk > CT > CD > C > + > c.

David Rinehart still some decades ago pointed out that our classification is a simplification for practical purpose. Individual variation exists and overlapping phenotypes. The existence of more alleles in the pattern series than we are able or willing to separate makes every try of a classification vulnerable. More recently Rinehart stressed that confusion occurs when one looks at the pattern on Ash-red, "as the checker series always looks one step darker" compared to the blue-series. This effect is shown at the dominant red Pomeranian check in the attached photo. Interesting also the increase of red in the body coloration inclusive of neck and head compared to an ash red bar from the same strain.

Literatur:

Axel und Jana Sell, Vererbung bei Tauben. Oertel und Spörer, Reutlingen 2004, 2007

Axel Sell, Pigeon Genetics, Achim 2012

Axel Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015 (im Druck)

W.F. Hollander, Origins and Excursions in Pigeon Genetics, Burrton 1983

W. M. Levi, The Pigeon, Sumter 1969 (first edition 1941)