Flugwettbewerb
zwischen Brieftauben und Bienen
(Flying
Competition between Racing Homers and Bees)
Die Felsentaube als Ursprung der Haustaubenrassen
benötigte schon ein gutes Flug- und Orientierungsvermögen, um die
oft weit entfernten Nahrungsplätze finden zu können. Dass auch
Rassetauben das Heimkehrvermögen noch teilweise besitzen, haben u.a.
Experimente von Edmund Zurth und amerikanischen Züchtern gezeigt,
die im Buch 'Brieftauben und ihre Verwandten' dargestellt wurden.
Dass auch in der übrigen Tierwelt Flug- und Orientierungsvermögen
von Bedeutung sind, sieht man an Bienen, die ihre Tracht oft aus
weiten Entfernungen von ihren Bienenstöcken zusammentragen. In der
Segeberger Imkerschule in Schleswig-Holstein wurde vor nicht zu
langer Zeit bei einem Tag der offenen Tür sogar ein Wettkampf
zwischen fünf farbig markierten Trachtenbienen ausgetragen, eine
grünmarkierte war die Siegerin (Lübecker Nachrichten - Segeberger
Teil 30./31. August 2015).
 
Siegerin des
Bienenwettfluges (aus den Lübecker Nachrichten 2015); "Skinnum" auf
dem Heimflug (Tegetmeier 1868)
Über eine längere Distanz ging es bei einem
historischen Wettflug zwischen Bienen und Brieftauben. Wie die
Schleswig-Holsteinischen Blätter für Geflügelzucht von 1888 auf S.
78 berichteten, ging es über eine Wegestunde, was als historisches
Wegemaß 4-5 km entsprach:
"R. in Hamm, so berichten die Zeitungen, ist
die Wette eingegangen, dass bei schönem Wetter von dem nicht ganz
eine Stunde entfernt liegenden Rhynern Bienen eher zu Hause kommen
werden als Brieftauben. Die Wette wurde gewonnen. 12 Tauben und 12
mit Mehl bestäubte Bienen, unter diesen 4 Drohnen und 8
Arbeitsbienen wurden nach Rhynern geschafft und dort zur gleichen
Zeit in Freiheit gesetzt. Eine Drohne war 4 Sekunden eher angelangt
als die erste Taube. Mit der zweiten Taube langten die übrigen 3
Drohnen und mit dem Rest der Tauben auch die Arbeitsbienen an."
Bei dem Gerücht, man wolle Bienen angesichts des
Mitgliederrückganges bei den Brieftaubenzüchtern und der geringeren
Gefährdung durch Habichte und Falken auch offiziell zu Wettflügen
zulassen, soll es sich aber um einen Aprilscherz handeln.
Flying
Competition between Racing Homers and Bees
The rock pigeon as the ancestor
of the domestic pigeon needs a good homing instinct to survive and
passed this ability over to many fancy breeds. Many fancy breeds
still today have this ability as has
been shown in experiments that were carried out by fanciers.
However, also other creatures need a good homing ability.
Thus for demonstration recently
a flying competition between 5 honey bees was arranged by the
Beekeeper School Bad Segeberg in the north of Germany. Bad Segeberg
(Germany): Five honey bees marked with color started the journey
towards their stock from 150 m … Similar to racing homers contests
winner is the first. In this case a green marked won (from the
Lübecker Nachrichten 30./31. August 2015).
In a historical 'race' bees
over a longer distance even surpassed racing homers. W.F. Hollander
translated a report from the 1888 Schleswig-Holstein Journal for
Poultry Breeding for the Pigeon Science & Genetic Newsletter no. 6
1977:
"The newspaper report that
Herr R. of Hamm took up a bet that in good weather bees would return
faster than Homing Pigeons racing from Rhynern, about an hour's
distance. The bet was won. 12 pigeons and 12 bees competed. The
bees, of which 4 were drones and 8 workers, were dusted with meal.
The birds and the bees were sent to Rhynern and released
simultaneously. One drone returned home 4 seconds before the first
pigeon. The other 3 drones arrived with the second pigeon, and the
worker bees arrived with the rest of the birds."
An
hour's distance is about 4-5 km. The rumor that they wanted to
officially allow bees to flying contests given the members decline
in the racing homer breeders' community and the lower exposure to
hawks and falcons, should however be an April Fool's joke .
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