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Lerchen- und Gimpeltaubenbronze

Lerchentaubenbronze als Erbfaktor hat seinen Namen nach der ockerfarbigen Brust der Coburger Lerchen, die zunächst nur im gelerchten Farbenschlag als rassegerecht betrachtet wurde. Erst später kamen Bindige und Hohlige dazu.  Das gegen Widerstände. Denn der Rassename Lerche wurde von der Ähnlichkeit im Flügelschild mit der Zeichnung beim Singvogel ‚Lerche‘ abgeleitet (https://svcoburgerlerchen.de/geschichte-unserer-coburger-lerchen/).

 

  

Abb. 1: Coburger Lerchen gelercht und silber ohne Binden (genetisch verdünnt Lerchenbronze)

Die ockerfarbige Brust findet man auch bei anderen Rassen. Genau genommen haben die Lerchen das Gen ‚Lerchenbronze‘ in der durch den Verdünnungsfaktor ‚Dilution‘ modifizierten Ausprägung. Andreas Leiß hatte das Gen nach seinen Tests mit Lb symbolisiert.

Die nicht verdünnte Form wird bei Kreuzungen aufgedeckt. Züchter und auch Preisrichter sehen das meist gar nicht und stellen die Tiere als normale Blaubindige aus und bewerten sie so, wie hier am Beispiel der Montauban gezeigt. Die Täubin verdünntfarben mit Ockerbrust, der Täuber aus derselben Zucht mit dunkelbronze Brustfärbung (Abb. 2). Bei Thüringer Einfarbigen wird die Brust bei als braunroter bzw., bei den Verdünntfarbenen, als gelber ‚Noster‘ gefordert.

Abb. 2: Montauban: Nicht-Verdünnt Lerchentaubenbronze und verdünnt Lerchentaubenbronze aus derselben Zucht. Quelle: Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015.

Gimpeltaubenbronze: Die Bezeichnung ‚Lerchentaubenbronze‘ ist in mancher Hinsicht missverständlich. Denn mit der ‚Nürnberger Lerche‘ gibt es eine weitere Rasse, die den Namen ‚Lerche‘ führt. Und diese hat das auch dominante Gimpeltaubenbronze, nicht das Lerchentaubenbronze. In der Verdünnung führt es auch zu einer Ockerfärbung. Das sind die Nürnberger Lerchen in den Farbenschlägen gelercht und mehllicht mit und ohne Binden. Bei den Gimpeltauben werden die durch ‚Pale‘ farblich von Kupfer abgeschwächten Tiere Gold genannt.  Die gelbe Färbung erstreckt sich bei den Nürnbergern, im Vergleich zu den Coburgern, weit über die Brust hinaus. Nach oben bis zum Kopf, nach unten bis zum Unterbauch. Allerdings nicht so weit, wie bei durchgezüchteten Goldgimpeln (Abb. 3).

 

Abb. 3: Nürnberger Lerchen gelercht und mehllicht mit Binden (links). Rechts Gimpeltauben Kupfer-Schwarzflügel und Varianten der Goldgimpel. Im Hintergrund auf dem linken Bild eine Coburger Lerche (Quelle: Schachtzabel 1910).

Bei Kreuzung der Nürnberger Lerchen mit nicht verdünntfarbenen Partnern wird in der Nachzucht das unverdünnte Gimpelbronze aufgedeckt. So im eigenen Schlag bei der Verpaarung eines gelerchten Täubers mit einer blaugehämmerten Täubin. Geschlechtsbedingt ist das danebenstehende Jungweibchen verdünnt (Abb. 4).

Abb. 4: Nürnberger Lerche Täuber (verdünnt Gimpel-Bronze) und blaugehämmerte Täubin mit mischerbigen Jungtieren für Gimpeltaubenbronze. Jungtäuber nicht verdünntfarben, Jungtäubin verdünntfarben. Quelle: Sell, Pigeon Genetics, Achim 2012

Unterscheidung im Jugendgefieder: Der Gegenpol zum Lerchenbronze ohne Verdünnungsfaktor wird von Züchtern und auf Schauen von Preisrichtern meist nicht als Lerchenbronze wahrgenommen (s.o.). Der abgebildete blaue Montauban z.B. wurde als normaler Blaubindiger ausgestellt und bewertet. Bei Kreuzungen von Gimpeltauben mit Fremdrassen ist Bronze, bzw. verdünnt gold oder ocker, bei einigen Jungtieren auch nur im Brustbereich zu sehen. Lage und Ausdehnung der Bronze- bzw. Ockerbrust sind damit kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Ein Unterschied ist der Mauserverlauf. Typisch für Lerchenbronze ist, dass es sich erst im Verlauf der Mauser herausbildet. Gezeigt am Beispiel einer gelerchten Täubin bei eigenen Kreuzungen mit verdünntfarbenen Thüringer Einfarbigen (Abb. 5).

   

Abb. 5: Entwicklung der ockerfarbenen Brust im Verlauf der Mauser bei Lerchentaubenbronze in einer F1-Täubin aus Thüringer Einfarbigen

 Im Gegensatz dazu, zeigt sich Gimpeltaubenbronze und, in der Verdünnung als Gimpeltaubengold, schon im Jugendgefieder und erstreckt sich in der Regel über einen Fleck an der Brust hinaus (Abb. 6).

 

Abb. 6: Gimpeltaubenbronze zeigt sich auch bei Fremdkreuzungen im Jugendgefieder, eigene Kreuzungen. Quelle: Sell, Pigeon Genetics 2012.

 

Literatur:

Schachtzabel, Emil, Illustriertes Prachtwerk sämtlicher Taubenrassen, Würzburg 1910

Sell, Pigeon Genetics. Applied Genetics in the Domestic Pigeon, Achim 2012, https://www.taubensell.de

Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015

https://svcoburgerlerchen.de/geschichte-unserer-coburger-lerchen/