Das rezessive Weiß bei spalterbigen Schecken
Weiß ist nicht Weiß, und das gilt auch für
Weiße mit dunklen Augen. Die Tiere auf den Fotos werden alle als
Rezessiv Weiß angesprochen. Sie unterscheiden sich dennoch
voneinander. Zum einen durch die Qualität der Fotos, das erste ist
von Layne Gardner, das andere vom Verfasser. Sie unterscheiden sich
aber auch genetisch.

Berliner Kurze rezessive weiß und Königsberger
Farbenköpfe glattfüßig und belatscht rezessiv Weiß
Die Berliner Kurze im ersten Bild ist eine
Weiße, die als Nebenfarbe der Berliner Kurzen im geelsterten
Farbenschlag fällt. Die anderen beiden Weißen stammen aus
glattfüßigen bzw. belatschten Königsberger Farbenköpfen.
Spalterbige geelsterte Tauben
Im Erbgut der aus den geelsterten Berlinern
(und anderer Rassen mit dieser Elsterscheckung) fallenden Weißen ist
verankert, dass sie mit geelsterten oder weißgeschwingten Partnern
u.a. wieder Elstern bringen. Das ist in der Fig. 215 aus dem Buch 'Pigeon
Genetics' gezeigt. Ähnliche Darstellungen finden sich in der
'Genetik der Taubenfärbungen'.

Spalterbige Farbenköpfe
Im Erbgut der Weißen aus den Königsberger
Farbenköpfen ist ein anderer Code verankert. Verpaart mit
Farbenköpfen oder den sogenannten' Rosflügeln' wird man aus ihnen
auch wieder einige Farbenköpfe ziehen. Aufgezeigt ist das in Fig.
217 im Buch 'Pigeon Genetics' und in Abb. 532 in 'Vererbung der
Taubenfärbungen'. Die Verpaarung von 'Rosflügeln' mit Weißen führt
zu Farbenköpfen (in der Mitte).

Farbenköpfe untereinander verpaart vererben
nicht rein. Man wird aus ihnen regelmäßig auch 'Rosflügel' und
Weiße mit dunklen Augen ziehen. Gezeigt ist das in der Bildmontage
in Abb. 532 aus dem Buch 'Genetik der Taubenfärbungen'

Züchter der Königsberger schätzen nicht nur die
Farbenköpfe hoch ein, sondern auch die Nebenfarbenschläge, von denen
bei den Königsbergern allerdings bevorzugt die Rosflügel in der
Zucht Verwendung zu finden scheinen.

Königsberger Farbenkopf und Rosflügel bei einem
Kurzenspezialisten
In jüngster Zeit wurde vermehrt über die
Genetik des rezessiven Weiß gerätselt. Wer eine zufriedenstellende
Erklärung sucht, wird auch eine befriedigende Lösung für die
Unterschiede der Weißen bei den spalterbigen Scheckungen in die
Überlegungen einbeziehen müssen. Im Buch Buch 'Genetik der
Taubenfärbungen' wird auf diese und andere Scheckungsvarianten mit
Hinweisen auf die Vererbung ausführlich eingegangen.

Literatur:
Axel Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim
2015
Axel Sell, Pigeon Genetics.
Applied Genetics in the Domestic Pigeon, Achim 2012
Axel und Jana Sell, Vererbung bei Tauben,
Reutlingen 2004, 2007
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