Erste Revierschau
und die Deutsche Brieftauben-Ausstellung vom 11.-12. Dezember 2010 in der
Westfalenhalle Dortmund
Beim Besuch dieser gemeinsam vom Brieftaubenverband und den
Rassetaubenzüchtern vom Verein Rote Erde (gegründet 1952 in Dortmund, Sitz
in Unna bei Dortmund) getragenen Veranstaltung wurden Erinnerungen an
Jahrzehnte zurückliegende Ausstellungen wach, auf denen sich die heimische
Reisevereinigung und der örtliche Kleintierzüchter-Verein gemeinsam der
Öffentlichkeit präsentierten und mehrere Züchter, wie auch der Inhaber
dieser Homepage, in beiden Sparten vertreten waren. Für die Sportfreunde
der Brieftauben war es eine willkommene Abwechslung und ein
gesellschaftliches Ereignis nach dem Abschluss der im Mittelpunkt
stehenden Flugsaison. So manch ein Sieger auf den Wettbewerben wurde
vorgestellt, der nach den für das Ausstellungswesen geschaffenen
Standardvorstellungen von vornherein keine Chance auf einen Spitzenplatz
im Schönheitswettbewerb hatte. Die Aussteller waren aber zu Recht stolz
darauf, in den Klassen der Tiere mit den besten Flugleistungen ein oder
sogar mehrere ihrer Tauben vorstellen zu dürfen. Das allein war schon eine
Auszeichnung und ist es auch noch heute. Und es wurde mehr auf die
Auflistung der errungenen Spitzenpreise auf den Flügen als auf die
Standardbewertungskarte geschaut. Zur damaligen Zeit war zumindest ein
geflogener „Preis“ erforderlich, damit ein Tier ausgestellt werden konnte,
damals einmal in der Saison von meist 10 Flügen eine Platzierung unter den
ersten 25% der gestarteten Tauben. Ausnahmen gab es für Jungtiere.
Wie der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rassetaubenzüchter e.V.,
Harald Köhnemann, im Vorspann des Katalogs der Brieftaubenausstellung
schreibt, steht die Taube im Zentrum der Interessen beider Verbände, nur
die Zielsetzung unterscheidet sich. Brieftaubenzüchter konzentrieren sich
auf die Flugleistung, bei Rassetaubenzüchtern steht dagegen das Ausstellen
im Mittelpunkt. Der Präsident des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter
e.V., Horst Menzel, betonte ebenfalls die Gemeinsamkeiten und verwies auf
die 1000 ausgestellten Brieftauben mit den herausgestellten überragenden
Leistungstauben in den Sonderschauen wie der As-Tauben und der Tauben und
Verbandsmeister und Verbands-Jugendmeister. Traditionell sind auch
Brieftauben aus den benachbarten Verbänden auf der Verbandsschau zu sehen,
und sie wurden auch dieses Jahr gezeigt.
Angeboten wurde auch das gesamte Zubehör zur Brieftaubenzucht, ganze
Schlaganlagen, Schlageinrichtungen, Taubenfutter, Medikamente etc. Und
alles wurde auch interessiert von den Besuchern angenommen, so wie auch
der Andrang an den Sonderständen bekannter Zuchtanlagen groß war. Dort
wurden für dreistellige Euro-Beträge Tauben zum Verkauf angeboten, an
einigen Ständen wurde eine Auslesestrategie gleich mit propagiert.
Brieftauben
Neben den mehr als 500 Brieftauben, die auf den Flügen ihr herausragendes
Können unter Beweis gestellt hatten, wurden auch etwa in gleicher Anzahl
Brieftauben ohne Leistungsnachweis gezeigt. Das sind Brieftauben, die im
Urteil der Aussteller und der Preisrichter am Standard gemessen besonders
schön erscheinen.
Das Titelblatt des Katalogs und gleichzeitig Folge 51 des Jahrgangs 2010
des Verbandsorgans „Die Brieftaube“ zierten mit der ersten, zweiten und
dritten As-Täubinnen Leistungstauben aus dem Schlag von Erika Meier aus
der RV Rahden und Umgebung, eine Gehämmerte als 1. As-Täubin und zwei
Blaubindige. Sonderehrenpreise für ihre Leistung erhielten bei den
Alttauben und auch bei den Jährigen jeweils ein Täuber und eine Täubin,
die bei 14 Preisflügen 14 Mal erfolgreich waren. Neben dem der Ringnummer
nach möglicherweise Nestbruder des hier abgebildeten Vogels von Hardy und
Bruno Krüger mit ebenfalls 14 Preisen zwei Tiere von Gerhard Britz,
Bergheim, und ein jähriges Weibchen von Theo und Markus Kreutz, Jülich.
Drei von ihnen erreichten 6.060 und das jährige Weibchen aufgrund des
Reiseprogramms der Reisevereinigung etwas weniger, 5.787 Preis-km. Am
Anfang der Schau herausgestellt auch Tauben der 10 Verbandsmeister, die
einen Einblick in den Typ der leistungsstärksten Allround-Tauben
vermittelten.
Käfig 1101 Blauer Vogel
aus 2008 in der Sonderschau „Verbandsmeisterschaft“ von Wolfgang Roeper,
RV Südholstein und 1105 Gehämmerte Täubin aus 2009 von Erika Meier, RV
Rahden u. Umg., gleichzeitig 1. As-Täubin; Käfig 51 Blauer Vogel aus 2007
in der Klasse 1a, 14 Preise bei 14 Flügen von Hardy und Bruno Krüger,
Rommerskirchen.
Es sind harmonisch gebaute Tauben, eher schlank als bullig im Vergleich zu
den aus Brieftauben entwickelten Show Racern, und alle eher von mittlerer
Größe.
Bei aller Gemeinsamkeit der Leistungstauben wurden aber auch Unterschiede
zwischen ihnen deutlich, die noch auf die Entstehung der Brieftaube aus
unterschiedlichen Taubenrassen im 19. Jahrhundert zurückgehen und
offenkundig das Flugvermögen nicht behindern. Dass unterschiedliche
Färbungen für die Leistung unerheblich sind, das zeigte sich auch hier
unter den Leistungstauben. Wenn auch Blaubindig und Blaugehämmert
eindeutig das Übergewicht hatten, so gab es mit Rauchblauen (bei den
Brieftaubenzüchtern oft ‚Schallie‘ genannt) und Sooty (rußig) schon
farbliche Abweichungen.
Käfig 12 Rauchblauer
Vogel aus der Klasse 1a-1 von Hardy und Bruno Krüger, Rommerskirchen, mit
14 Preisen bei 14 Flügen; Käfig 3 Sooty Vogel gescheckt aus der Klasse
1a-1 von Hans Leschka und Jörg Herchel, Wuppertal mit 12 Preisen bei 13
Flügen, Käfig 39 Sooty Vogel aus der Klasse 1a-1 mit 12 Preisen bei 13
Flügen von Hermann Sauer, Theilheim.
Auch Schecken waren zahlreich vertreten und widerlegten auf ihrem
Leistungsnachweis am Käfig die These, dass weißschwingige Tauben wegen der
größeren Empfindlichkeit dieser Federn Nachteile hätten. Schöne
Scheckaugen waren auch zu bewundern und sind eine natürliche Erscheinung,
wenn sich Weiß und Farbe in Augennähe begegnen und keineswegs ein
Augenfehler.
Käfig 34
Blaugescheckter Vogel aus 2007 mit 11 Preisen bei 14 Flügen (gleichzeitig
im Schönheitswettbewerb Klassensieger mit 94 Punkten) von Anton Schlösser
und Stefan Ehlen, Geilenkirchen; Käfig 93 Indigo Vogel aus 2008 mit 12
Preisen bei 14 Flügen von Theo und Markus Kreutz, Jülich.
Ein bindiger Indigo war auch zu sehen. Er hatte sich bei 14 Wettflügen der
RV 12 Mal in die Siegerliste eintragen können. Der Erbfaktor Indigo
scheint seit Anbeginn zum Genbestand der Brieftauben zu gehören, worauf
wohl der Verfasser erstmalig durch einen Beitrag in der Brieftaube im Jahr
1978 aufmerksam gemacht hatte. Einige der indigo Brieftauben des
Verfassers dürften in einigen Rassen den Grundstock zur Erzüchtung
indigofarbiger und andalusierfarbiger Rassetauben gebildet haben.
Andalusierfarbige kann man schon in der ersten Generation erzielen, wenn
ein Indigo mit einfarbigen Schwarzen verpaart wird, ein Farbenschlag, der
allerdings bei Brieftauben auch selten zu finden ist.
Unterschiede gab es z.B. in der Schnabellänge, einige eher kurz als
Andenken an die bei der Erzüchtung der modernen Brieftaube auch
eingesetzten Mövchen, einige eher lang, so wie noch die langschnäbligen
Tümmler um 1900 aussahen. An die Mövchen erinnerte in einigen Fällen auch
das Jabot oder der Ansatz zum Jabot, das sich bei Leistungstauben des
Verfassers auch aus den besten Tieren in den 1970er Jahren gelegentlich
noch zeigte. Auch Wammen, auf die einige Rassen, wie die bei den
Rassetauben gezeigten Syrischen Wammentauben, stolz gewesen wären, gab es
zu sehen.
Brieftaube mit relativ
langem „Gesicht“, mit Wamme und Perlauge und mit Mövchen-Jabot
Ähnliche Tauben wie ein Teil der ohne Leistungsnachweis ausgestellte
Brieftauben wurden aus Polen als „Post-Standard“ Schönheitsbrieftauben im
Vorjahr auf der VDT-Schau in Leipzig als Neuzüchtungen gezeigt und auch in
der Besprechung der Schau auf dieser Homepage gezeigt. Sie sehen aus wie
Show Racer aus den 50er Jahren, die in dem Werk von Levi, The Pigeon,
abgebildet wurden, bevor sie züchterisch verändert wurden.
Käfig 28
Dunkelgehämmerter Vogel aus der Klasse 1a-1 mit 11 Preisen bei 13 Flügen
von Herbert Wieden, Solingen; Käfig 451 Gehämmerte Täubin aus der Klasse
5b-1 mit 443,3 As-Punkten von Erwin Ismaier, Hausen; Käfig 581 Gehämmerter
Täuber aus der Klasse 7a-2 in der Schönheitsklasse von Heiko Grom,
Hassenbach und 93,75 Punkten (7. Preis in der Klasse); Amerikanischer Show
Racer Vogel aus dem Jahr 1953 (entnommen Sell, Taubenrassen, S. 186).
Die Entstehungsgeschichte der Brieftaube wurde im Buch „Taubenrassen“
nachgezeichnet und in der im Folgenden wiedergegebenen Bildmontage
zusammengestellt.
Auszug aus Sell,
Taubenrassen: Die Entstehung der Belgischen Reisetaube, illustriert mit
historischen Abbildungen von Buffon 1749, Boitard und Corbié 1824,
Tegetmeier 1868, Taubert 1883 und dem Foto eines Taubenbalges aus der Zeit
um 1880 aus dem Naturhistorischen Museum Braunschweig
Rassetauben
Rassetauben wurden 2.500 gezeigt. Schön war, dass die Breite der
Rassepalette demonstriert werden konnte. Alle Rassegruppen bis hin zu den
Ringschlägern mit Rheinischen Ringschlägern und vier Speelderke mit einem
V für eine blaue Täubin von Werner Kötter schienen vertreten. Einen großen
Raum nehmen aber auch bei den Rassetauben die „Brieftaubenartigen“ ein,
bei denen es sehr viele Rassen gibt, die irgendwann einmal in der
Vergangenheit aus Reisebrieftauben durch Zucht auf bestimmte
Schönheitsmerkmale entwickelt wurden. Wenn man die Schweizer Taubenrasse
„Poster“ mit ihren 20 Nummern dazu zählt, dann standen in Dortmund 277
Brieftaubenartige, darunter 138 Show Racer, 79 Niederländische
Schönheitsbrieftauben, einige Show Homer, Genuine Homer und Deutsche
Schautauben. Die Abbildungen der Show Racer von heute machen auch den
Entwicklungsweg seit den 50er Jahren beim Vergleich mit den bei Levi
festgehaltenen Ausgangstauben deutlich. Unter den Show Racern stand auch
ein bindiger Indigo wie bei den Leistungsbrieftauben. Indigo Show Racer
sind vor Jahren aus den USA gekommen und nach der Vorstellung als
Neuzüchtung in den deutschen Standard gelangt, gehen damit wahrscheinlich
auf amerikanische Brieftaubenstämme zurück, möglicherweise auch auf Giant
Homer, die den Indigo-Faktor von Brieftauben/Carneau-Kreuzungen übernommen
haben.
Show Racer schwarz
(Günther Willuhn), Rotfahlgehämmert (Gerhard Vielhaber), Indigo mit Binden
(Peter Konkol), Schwarz-Gescheckt (Gerhard Vielhaber)
Show Homer haben als Erbe der Hochfliegerahnen der Brieftauben das
Perlauge der „Cumulets“ bewahrt. Sie spalteten sich um 1880/1890 aus den
in England „Antwerps“ genannten Brieftauben ab. Genuine Homer stammen
ebenfalls aus damaligen Leistungsbrieftauben und zeigen auch Perlaugen.
Sie wurden in den 1920er Jahren als eigenständige Rasse anerkannt.
Niederländische Schönheitsbrieftauben sind in Deutschland erst seit kurzer
Zeit standardisiert und haben die Ähnlichkeit zu eleganten Brieftauben am
stärksten bewahrt.
Show Homer
braunfahl-gehämmert (Heinz Offers), Niederländische Schönheitsbrieftaube
Blau-Gescheckt, Syrische Wammentaube schwarz (Frank Schrader),
Ostrowietzer Warzentaube Dominant Rot (Harald Köhnemann)
Unter den großen Formentauben ein Vorzüglich (V) auf eine rote
Strassertäubin von Hermann Westermann. Bei den 47 Lahore zweimal
Vorzüglich auf schwarze Jungtäubinnen von Siegfried Streich, derselbe
Züchter noch einmal V auf einen jungen Roten und schließlich ein V auf
einen jungen Blaufahlen von Dr. Friedhelm Bartnik. Bei den Wammentauben
kam eine Gelockte markiert-blau zum V (Peter Mellwig), Libanontauben
wurden neben Rot und Gelb auch in anderen Varianten wie schwarz mit
Bronzebinden und schwarz-bronzeschildig gezeigt.
Interessant auch die Ostrowietzer Warzentauben dominant rot, die den
ursprünglichen Indianern im Vergleich zur Erstvorstellung durch den etwas
kürzeren Kopf ähnlicher geworden sind. Spanische Erdbeeraugen in weiß und
rot ähneln in Figur und Augenrand Wiener Kurzen, ein als Gelbfahler
gemeldeter Carrier erhielt oB. Dem äußeren Eindruck nach was es genetisch
wohl ein nicht im Standard aufgeführter Khakifarbener, bei dem der
Bindenbereich etwas dunkler, intensiver gefärbt durchschimmerte. Sehr
schön anzuschauen, er durfte nach den AAB nur nicht bewertet werden, daher
oB.
Libanontaube
schwarz-bronzeschildig (Marc Brinkwirth), Carrier khakifahl (Sebastian
Lewandowski), Spanische Erdbeeraugen weiß (Heinz Offers), Deutscher
Modeneser Schietti hellgrau-dunkelgesäumt (Norbert Dietrich)
76 King waren auch als eine größere Gruppe mit zweimal V auf weiß für die
Zg. Drewes erschienen, zur gleichen Note gelangte auch ein Blauschimmel
von Monika Günzig. Deutsche Modeneser waren mit 158 Nummern am
drittstärksten vertreten. Für einen schwarzen Gazzi gab es V für Gerhard
Gottschlich, bei den Schietti auf schwarz für Norbert Dietrich, auf blau
mit bronze Binden für Heinz Werner Weige, für gelbschildig gesäumt für
Eberhard Freiberger senior und auf andalusierfarbig für Jens Henne. Vom
Erzüchter gezeigt auch einige Schietti hellgrau-dunkelgesäumt.
Genter Kröpfer
schwarzgeganselt (Wilhelm Gerlach), Gimpeltauben Kupfergimpel
Schwarzflügel (Siegfried Felter), Gimpeltauben Goldgimpel Weißflügel mit
Binden (Dirk Reckstadt)
Den Anfang der Kröpfer machten 42 Pommersche mit einem V auf eine
Blaugehämmert-Geherzte von Dieter Mersmann. Genter und Schlesische
leiteten über zu Norwichkröpfern, bei denen gleich der erste
schwarzgeherzte Jungtäuber von Eberhard Voß zum V kam, was auch den
Abschluß bildenden jungen rotgeherzten Täubin aus demselben Schlag gelang.
Spanische Kropftaubenrassen sind in dieser Region immer gut vertreten,
hier unter anderem ein V auf einen blauschimmel Jiennensekröpfer von
Wilhelm Brinkwirth und einen aschfahlen Rafenokröpfer der ZG Barbeito.
Voorburger (V auf rotfahl für Karl Wilhelm Boecker), Amsterdamer (V auf
weiß für die ZG Brauckmann) und Brünner Kröpfer (V auf weiß für Dieter
Müller, auf schwarz für Günter zur Horst, auf gelb Franz Josef
Lütkehellweg) stellten sich ebenfalls in größeren Kollektionen vor.
Gimpeltauben waren im Jubiläumsjahr des SV (100 Jahre) mit 32 Nummern und
einer Voliere auch gut vertreten, V auf Kupfergimpel-Schwarzflügel für
Siegfried Felter und auf Goldgimpel Weißflügel mit Binden für Dirk
Reckstadt.
Feldfarbentaube
glattfüßig rot-weißgeschuppt (Markus Schlangenotto), Fränkische
Samtschildtaube rot (Erich Dickel), Münsterländer Feldtaube blau ohne
Binden (Walter Focke)
Bei den glattfüßigen Feldfarbentauben beeindruckten nicht nur die Farben,
sondern auch die kräftigen Figuren, ein V wurde auf Gelb mit weißen Binden
(Markus Schlangenotto) vergeben. Schlichter präsentierten sich die
Münsterländer Feldtauben blau ohne Binden mit einem V für Walter Focke.
Unter den vielen kleinen Kollektionen der Farbentauben auch eine Gruppe
auch farblich sehr schöner Fränkischer Samtschilder in rot, 120 Thüringer
Farbentauben der verschiedenen Rassen und einige Luzerner Goldkragen (V
auf einen Hohligen von Klaus Mülleneisen). Dazwischen, weil zu den
Schweizer Rassen gehörend, auch die brieftaubenartigen Poster und
Eichbühler. V auf Thüringer Flügeltauben blau mit schwarzen Binden und
blau ohne Binden (Paul van der Post) sowie blaufahl mit weißen Binden (Wout
Roelofs). Bei den Thüringer Schildtauben blieben einige Käfige leer, V auf
eine Blaue ohne Binden von Volker Hornberg. Bei den Sächsischen Schwalben
und Flügeltauben kam eine blaue Flügeltaube mit weißen Binden zum V (Rudi
Kreher). Trommeltauben waren durch Fränkische und Arabische vertreten. 50
Schmalkaldener Mohrenköpfe, darunter neben schwarz auch rot und gelb und
als besondere Rarität auch blau, sieht man auch selten einmal in dieser
Stückzahl und Qualität, V für Hermann Lutte auf schwarz und Siegfried
Mäckle auf schwarz und gelb. Lockentauben in schwarz von Rolf Weidmann
kamen ebenso einmal zur Note V wie die Gelbschimmel von Marina Weidmann.
Fränkische Trommeltaube rotfahl (Kurt Wasinski), Schmalkaldener Mohrenkopf
schwarz (Hermann Lutte), Anatolisches Mövchen schwarz (Walter Marwinski)
Bei den Mövchen dominierten die Altdeutschen, die auf 178 Nummern kamen,
auf die 7 Mal V vergeben wurde (Margitta Zielinski auf schwarz und
gelbfahl, Klaus-Dieter Ausel auf schwarz, Ulrich Riewe auf rot,
Gerd-Wilhelm und Lena Culemann auf blau mit schw. Binden, Ernst Althoff
auf blaufahl und Jens Buchlüter auf weiß. Das gelang auch Johannes Reiberg
auf Italienische Mövchen und zweimal Jan Kifle-Delf auf Figurita-Mövchen.
Einfarbige Mövchen wurden in kleineren hochwertigen Kollektionen gezeigt.
Gleich 16 Anatolische Mövchen, davon 15 Jungtiere, machten ihre
Aufwartung. 82 Orientalische Mövchen wurden gezeigt mit V für eine
Blondinette schwarz-gesäumt mit gesäumten Schwanz (Luc Kerkhofs),
rot-gesäumt mit gesäumtem Schwanz (Werner Balkhaus), einer Satinette mit
Spiegelschwanz (Bluette) von Friedrich Schneider, und einer Satinette
schwarz-gesäumt mit gesäumten Schwanz (Luc Kerkhofs). Ausdrucksvoll
erschienen auch die Sulfurgeschuppten mit sulfur überzogenen
Flügelschildern und Goldkragen.
Orientalische
Mövchen-Blondinetten mit Spiegelschwanz blaugeschuppt (Hartmut Eckloff),
mit Spiegelschwanz sulfurgeschuppt 0,1 alt (Werner Balkhaus), mit
Spiegelschwanz sulfurgeschuppt 0,1 jung (Axel Oberlin) Orientalische
Mövchen-Blondinetten mit gesäumten Schwanz rot-gesäumt (Werner Balkhaus)
Kölner Tümmler
Weißschlag schwarz (Zg. Pahnke/Klaholt), hellgrau-dunkelgesäumt (Christoph
Mooren), blau mit Binden (Sandra Fritz)
Bei den Tümmlern stellten die Kölner das größte Kontingent mit 123 Tieren,
dabei ein V auf schwarz für Thomas Schmidtmann, auf hellgrau-dunkelgesäumt
für Christoph Mooren und eine rote Kalotte von Thomas Schmidtmann.
Elsterpurzler waren 19 erschienen, das am besten bewertete Tier war ein
Blau-Schwarzschnäbliger. Bei den Englischen Short Faced gleich am Anfang
ein farblich ausgereifter Alttäuber Almond von Egon Runge, einige Agates
als Komplementärfarbenschlag hatten zum Teil etwas Probleme mit der
Federstruktur im Halsbereich, schön anzusehen auch die seltenen blauen
Bärtchen.
Elsterpurzler
blau-schwarzschnäblig (Gottfried Heidfeld), Englischer Short Face Tümmler
almond (Egon Runge), Wiener Tümmler blau mit schwarzen Binden (Alfred Böhm), Posener
Farbenkopf schwarz (Werner Kötter)
Wiener Tümmler mit einem V auf schwarz, im hohen Notenbereich aber die
gesamte Kollektion der 20 Tiere einschließlich der Blauen. 44 Mookeetauben
hatte ein V-Tier in schwarz von Werner Hellmich. 52 Komorner Tümmler mit
einem V auf blau-geelstert für Karl Wahnemühl, einige Schirastümmler mit V
auf ein gelbes Tier von Willi Somfleth. Bei den kleinen, oft durch nur
einen Aussteller vertretenen Rassen, wurde meist ein Spitzentier mit V
herausgestellt, so V auf Tulaer Sternschwanztümmler gelb von Fabian
Brauckmann, auf Rschewer Sternschwanztümmler rot von Peter Brauckmann, auf
Taganroger Tümmler rot von Stefan Schürmann und Rostower Positurtümmler
schwarz-weißbrüstig ebenfalls von Stefan Schürmann. Bei den Berliner
Kurzen kam Klaus Engelmeier auf einen alten Isabellfarbigen zum V. Als
Raritäten wurden zum Schluss der Tümmlerabteilung drei Posener Farbenköpfe
in schwarz und gelb gezeigt, der Schwarze mit etwas angelaufenem Schnabel,
der junge Gelbe mit etwas Problemen in der Halsfederstruktur.
Insgesamt bot die Schau einen guten Überblick über die Palette der
Rassetauben, der auch von vielen hauptsächlich an Brieftauben
interessierten Besucher mit Interesse zur Kenntnis genommen wurde.
First „Revierschau“
and the German Racing Homer Show 2010 in Dortmund 11.-12. December 2010
The German Pigeon Breeders Association and the Racing
Homer Association are different organizations and usually also organize
their pigeons shows separately. It was the first time that the Elite-Show
of the Racing Homer Association was held together with a great show of
other fancy breeds. About 1000 homers were present, about 500 of them had
to qualify by outstanding results in the flying competition. However,
there was also a class for homers with no flying record who were judged
only against the standard as is the case for fancy birds. Several of the
outstanding flying racers are shown above and were also represented in the
catalogue. The difference to some homer related breeds could be studied in
the fancy section. Perhaps the last spin-off from racing homers is the
Show Racer. According to photos from the year 1953 at that time they were
near to identical to some of the homers presented in the Standard Section
(see the attached photo). Such homers were also shown as “Post-Standard”
in the section for new breeds at the exhibition of the Pigeon Breeders
Association in Leipzig last year.
The exhibition for fancy breeds enclosed about 2500
birds, about 280 of them racing homer related like Show Racer, Show Homer,
Genuine Homer, German Beauty Homer, Netherland Beauty Homer and Poster.
The “Revier” is the region between the rivers Ruhr,
Emscher and Rhine with 53 greater towns and 5.3 Million inhabitants. The
region is an important center not only for racing homers but also for
fancy breeds as was demonstrated by this show organized by the Pigeon Club
“Rote Erde”, founded in 1952 in Dortmund.
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