Tauben auf der 58. VDT-Schau und 113. Lipsia vom 4.-6. Dezember 2009
III (AOC und Randnotizen zur allgemeinen Klasse)
Pigeon
at the 58th VDT-Show in Leipzig Part III (AOC and Observations in the
General Class)
Die AOC (All Other Colours)
Die Klasse für in der Rasse nicht standardisierte, aber bei anderen Rassen
anerkannte Farbenschläge (AOC) wurde wiederum in vielen Rassen genutzt.
Bei den Römern standen Braunfahl-Schimmel und Braunfahl-Gehämmerte,
bis auf ein Tier alle im sg-Bereich.
Römer braunfahlgehämmert 8105 Römer braunfahl-schimmel 8103
Bei den Briver Schwarzköpfen wurden neben den Schwarz-Gemaserten
auch vier Blau-Gemaserte gezeigt, die allerdings mit n.a. bedacht wurden.
Warum sich hier keine Möglichkeit einer Anerkennung neben den
Schwarz-Gemaserten ergibt, erschließt sich nicht unmittelbar. Die
Rassebezeichnung ist ohnehin nicht gut gewählt. Schwarzkopf als
Bezeichnung lässt Farbenköpfe vermuten, was die Briver nicht sind. Das
sagt auch schon der Zusatz „schwarz-gemasert“ als Farbenschlag aus, der
zeigt, dass der Name Briver Schwarzkopf die Tiere nicht richtig
beschreibt.
Briver Schwarzkopf schwarzgemasert (8853) in der allgemeinen Klasse und
blaugemasert (8865) in der AOC
Briver Tauben blau-gemasert klingt auch nicht schlecht, ggf. als
Rasseneuzüchtung. Die Daseinsberechtigung ist sicherlich nicht geringer
als bei einem Teil der im deutschen Standard als neue ausländische Rassen
anerkannten Tauben mit starken Überschneidungen mit bereits vorhandenen.
Etwas Besonderes waren die Luchstauben weißschwingig
silber-weißgeschuppt, die genetisch wohl Milky-Weißgeschuppte waren und
mit dem Rassetyp keine Probleme hatten. Auf Fremdkreuzung deutete von der
Gesamterscheinung her nichts hin, es wäre interessant zu erfahren, wie und
wo sie entstanden sind. Bei den Show Racern war in der AOC ein
einzelner Indigo-Schimmel gemeldet und scheiterte an der rigiden Ordnung
für die AOC mit nicht anerkannt (n.a.). Zwei Exhibition Homer in
schwarz hatten damit keine Probleme. Ein Braunfahlgehämmerter war bei den
Carriern gemeldet. Bei Kingtauben tauchten wie schon auf
früheren Schauen „Lavendel“ auf und ein Dunkler. Bei den Deutschen
Modeneser Schietti waren neben Blau-, Gelb- und Braunfahl-Schimmel
auch Braunfahle und Braunfahl-Gehämmerte zu sehen, die überraschenderweise
tatsächlich bisher nicht anerkannt sind. Im Standard geführt werden nur
solche mit Bronzebinden bzw. Bronzehämmerung. Daneben stand noch eine
Gelbfahl-Dunkelgehämmerte. Im Standard als Triganino (Italienische
Modeneser) geführt, wurden sie hier als Triganino Modeneser Gazzi
ausgestellt, neben den Bronze- und Sulfurschildigen auch vier Vielfarbig
in der AOC, alle im sg-Bereich bis zu 95 Punkte.
Luchstauben „silber“-weißgeschuppt (10919), Niederbayrischer Kröpfer
Kupfer Schwarzflügel mit weißen Schwingen (15580), Sächsischer Kröpfer
Milky (20135)
Der Kupferschwarzflügel mit weißen Spitzen bei den Niederbayrischen
Kröpfern mit sg 93 Z zeigte zusätzlich noch eine weiße Schnippe, die
0,1 Goldschwarzflügel mit weißen Spitzen mochte sich als Kröpfer nicht
richtig zeigen. Schön anzuschauen wiederum die Milky Sächsischen
Kröpfer. Bunt ging es bei den Marchenerokröpfern zu, bei denen
Braun, Braunfahl und Braunfahlgehämmert in der regulären Klasse in sehr
guter Qualität und Kondition gezeigt werden und in der AOC viele Varianten
von Braun bis hin zu Braunfahlschimmel, diese mit einem V, und zu den
Muselköpfen.
Gezeigt wurden wiederum die schon oft kommentierten Silbersprenkel und
Andalusier, ebenfalls alle im sg-Bereich und darüber. Ein
braun-gescheckter Granadinokröpfer kam ebenfalls zu einem hv. Die
Andalusierfarbe hat auch die Brünner Kröpfer erreicht, bis auf ein
Tier alle im sg-Bereich. Gemeldet war auch eine andalusierfarbige
Startaube und bei den Feldfarbentauben andalusierfarben mit
Rundhaube. Ein stiller, wenn bei dem Standgeld auch nicht ganz billiger
Protest gegen die Allgemeinen Ausstellungsbestimmungen (AAB) sollte wohl
die Vorstellung von 14 Süddeutschen Tigermohren in der AOC im
Farbenschlag einfarbig schwarz sein, also Tiger ohne Tigerung. Sie wurden
als n.a. vermerkt. Farblich kamen aber auch sie nicht, wie schon die davor
stehenden spitzkappigen Glanztauben, an den Glanz von Gimpeltauben
heran.
Süddeutscher Tigermohr (24144)und Glanztaube spitzkappig (24124) in der
allgemeinen Klasse, Stargarder Zitterhals dun (32604) in der AOC
Bei den Süddeutschen Schildtauben waren Blau-Bronzegeschuppte und
Blaufahl-Sulphurgeschuppte zu sehen. Bei den Lockentauben wurde mit
den Blaufahl-Schildigen mit Haube eine nicht anerkannte Variante gezeigt.
Bei den Stargarder Zitterhälsen stand neben den in einer
hochwertigen Kollektion erschienenen Standardfarbenschlägen auch ein
dunfarbenes Tier der ZG Ziaja.
Man sollte auch nicht zu pessimistisch sein, Blaufahl ist bei den
Ostpreußischen Werfern im Standard aufgezählt, so dass das Einzeltier
der ZG Longerich mit sg 95 SE auch in der regulären Klasse hätte stehen
können. Indigo-Dunkelgehämmerte standen zu dritt bei den
Portugiesischen Tümmlern. Dunkle und Blaufahl-Dunkle waren bei den
Orientalischen Rollern gemeldet, Gelbgescheckte und vielfarbige
Sisaker Roller gab es zu sehen. Bei den Chinesischen Tümmlern
wurden neben den schwarzen Weißschildern, von denen die erste Gruppe
entgegen der Eintragung im Katalog doch erschienen war und gut bewertet
wurde, in der AOC auch einfarbig Weiße, Gelbe, Blaue mit Binden und
Blaugehämmerte sowie Schwarz-Gescheckte gezeigt. Sie schienen einen etwas
leichteren Typ als die Weißschilder zu verkörpern. Die Schwarz-Gescheckten
waren das, was früher einmal Hellschecken und auch Helltiger genannt
wurde, überwiegend weiß mit unregelmäßigen kleineren schwarzen Flecken.
Chinesische Hochflieger Weißschild schwarz in der allgemeinen Klasse
(35964g) und schwarz-gescheckt (35971) in der AOC
Randnotizen zur Allgemeinen Klasse
In allen Gruppen gab es herausragende Tiere und Raritäten. Bei den
Römern wurden unter den 112 Tieren auch Gescheckte gezeigt, die den
bei der Diskussion der Schecken erwähnten früheren Hellschecken ähneln und
in letzter Zeit bei einigen Rassen in dieser Scheckungsvariante wieder in
Erscheinung treten. Mit vollfarbigen Federn auf weißem Grund unterscheiden
sie sich von Schimmeln und maserähnlichen Tieren, bei denen die einzelnen
Federn unterschiedliche Färbungen und Übergänge zwischen diesen Färbungen
aufweisen. Wenn Römer, Montauban und Ungarische Riesentauben zusammen
betrachtet werden, dann waren immerhin 234 Nummern dieser Giganten unter
den Taubenrassen zu sehen.
Römer schwarz-gescheckt (8098, 8099), Montauban weiß (8120)
Bei den Montauban kommen erst bei den späteren Schauen die zum Teil
prächtigen Hauben, wie hier unter anderem bei den Weißen zu sehen, voll
zur Geltung.
Bei den Thüringer Goldkäfertauben wurden auch zwei der besonders
seltenen Vertreter mit Spitzkappe gezeigt.
Ein Züchter der Thüringer Weißlätze war besonders vorsichtig und
hatte seine Tiere – vielleicht aufgrund schlechter Erfahrungen auf
früheren Ausstellungen – als „kurz belatscht“ gemeldet. Vielleicht nicht
unbegründet, denn im Standard der Thüringer Weißköpfe, die davor
standen, werden mittellange dichte Latschen gefordert, während sie bei
den Thüringer Weißlätzen nur kurz und dicht sein sollen. Für jemanden, der
diese Rassen nur selten sieht, nicht selbstverständlich. Die Folge der
Übervorsicht war allerdings, dass die Thüringer Weißlätze in zwei Gruppen
im Katalog erschienen.
Thüringer Goldkäfer spitzkappig (25372), Thüringer Weißlätze blau m.B.
(25508), Thüringer Weißkopf rot (25498)
Traditionell sehr gut vertreten auf den Deutschen Taubenschauen sind
inzwischen die Schweizer Farbentauben, bei denen die Luzerner
Goldkragen die längsten Käfigreihen füllen, hier waren es 69 Nummern,
von denen zwei mit Vorzüglich hervorgehoben wurden. Einschließlich der
Neuvorstellungen über 100 Seldschuken, das ist für eine noch nicht
lange bei uns vorhandene Rasse auch eine stolze Zahl. Die sonst nicht so
reichlichen, hier mit über 100 gemeldeten Nummern sehr werbewirksam
vorgestellten Hamburger Sticken kann man sich vielleicht auch durch
ein Jubiläum, nämlich 50 Jahre Sonderverein, erklären. Die Hälfte der
Tiere waren Lichtblaue, die offenkundig über die Jahre die meisten
Anhänger gefunden haben. Der Verein hat zum Jubiläum eine mit historischen
und aktuellen Bildern bestens ausgestattete Chronik gestaltet. Sticken
stellen das Bindeglied zwischen Mövchen und kurzschnäbligen Tümmlern dar
und werden schon in der alten Literatur, etwa bei Prütz 1885, gewürdigt
und zur damaligen Zeit als eine besondere Zuchtleistung vor allem
Hamburger und Lübecker Züchter herausgestellt, wobei sich Zuchtzentren
heute auch in ganz anderen Regionen befinden.
Chronik des SV der Hamburger Sticken, Stralsunder Hochflieger (31677)
35 Tiger in schwarz, rot und gelb bei den Dänischen Tümmlern waren
ebenfalls eine überraschend große Zahl. Die sich
anschließenden Langschnäbligen Tümmler waren auch sehr gut
vertreten, beginnend mit den Deutschen Langschnäblern, bei denen in
größerer Zahl auch Weißschwänze und Weißschlag-Weißschwänze gezeigt
wurden, über die Polnischen langschnäbligen Tümmler, die
Kasseler und die Stralsunder, die mit 76 Nummern von neun
Ausstellern ein sehr gutes Meldeergebnis erzielten, bis hin zu den 27
Berliner Langen, bei denen Wilhelm Pfeiffer als oft einziger
Aussteller durch zwei Mitstreiter Unterstützung erhielt. Die
Stralsunder Hochflieger, diesmal mit zwei der in dieser Rasse selten
vergebenen Vorzüglich auf einen Täuber von Dietrich Löhrs und ein Weibchen
von Werner Gärtner, hatten noch viele weitere erstklassige Vertreter in
ihren Reihen. 24 Pommersche Schaukappen stellen für die Rasse auch
eine bedeutende Zahl dar. Ein Vorzüglich auf Weiß ging an einen Alttäuber
von Hubert Hasse, Thosten Gläsing erreichte ein hervorragend auf eine
weiße Jungtäubin und einen Jungtäuber aschfahl, daneben wurde auch ein
Schwarzer von Peter Kordowsky mit hervorragend ausgezeichnet.
Pommersche Schaukappe weiß (32551), aschfahl (32561) und Stargarder
Zitterhals belatscht rot (32607)
Schließlich waren auch 43 Stargarder Zitterhälse als dritte
Pommersche Tümmlerrasse für ihre Verhältnisse sehr gut vertreten, darunter
sogar vier Belatschte von Uwe Meisel in schwarz und rot. Die beiden
Vorzüglich gingen allerdings an Glattfüßige aus der ZG Ziaja auf Schwarz
und Rot. Als weitere Farbe war neben einer dunfarbenen in der AOC nur noch
Gelb vertreten. Die in dem Buch des Verfassers „Pommersche Taubenrassen“
auch umfassend behandelten Stettiner Tümmler als vierte
standardisierte Pommersche Tümmlerrasse fehlten leider ganz. Vertreten
waren dagegen ihre „Vettern“, die Breslauer Tümmler durch Bernd
Krause, wie so oft als Einzelaussteller.
Fußangeln bei Farbenschlagbezeichnungen
Bei den Farbenschlagbezeichnungen gibt es auch international
Schwierigkeiten. So waren die isabellfarbenen Polnischen Mövchen in
deutscher Übersetzung gelbfahl, der „rot-gescheckte“ Genter
Kröpfer war als gemasert anzusprechen. Hier kann das im Teil 1
aufgezeigte Beispiel der fehlerhaften Farbenschlagbezeichnungen über die
Jahre bei anderen Rassen bereits ansteckend gewirkt haben.
Polnische Mövchen „isabell“ (= gelbfahl)
(30552), Genter-Kröpfer „rot-gescheckt“
Bei den Dänischen Tümmlern gibt es heute im deutschen Standard zwei
sich ähnelnde Farbenschläge, und zwar perlblau, im Dänischen „perlede“
genannt, und „blaufahl“. Blaufahle sind in Dänemark nicht standardisiert.
Perlede sind verdünntfarbene Eisfarben, Blaufahlen sind verdünntfarbene
Blaue. Die Blaufahlen haben ihre Existenz im deutschen Standard mehreren
Irrtümern zu verdanken, auf die an anderer Stelle einmal eingegangen
werden soll. Sie wurden zwischenzeitlich einmal erzüchtet, sind dann aber
wieder verschwunden. Seitdem werden in Deutschland die aus Dänemark
stammenden Perlede als Blaufahle ausgestellt, obwohl für die „Perlede“ die
Klasse der Perlblauen vorgesehen ist. Das scheint keinem aufzufallen.
Deutscher Meister auf falsche Farbe ist auch kein Ruhmesblatt für alle
daran Beteiligte. Es scheint auch niemand verantwortlich zu sein,
Aussteller und Preisrichter für künftige Ausstellungen darauf hinzuweisen.
Die Auswirkungen dieser Vermischung zeigten sich in Leipzig schon in den
Käfigen. Ein Teil der Tiere hat den hellen eisfarbenen Ton verloren und
geht damit in Richtung Blaufahl, ein Teil ist noch „Perlede“, so dass man
zwei Farbenschläge in der gleichen Klasse mit Übergangen von eisfarben bis
annähernd blaufahl hatte. Die letztgezeigten Tiere sind für Perlede zu
dunkel und würden in Dänemark durchfallen, für Blaufahl sind sie
eigentlich noch zu hell, der Farbenschlag zeigt aber auch bei anderen
Rassen eine größere Variationsbreite.
Dänischer Tümmler „blaufahl“ = perlblau (31089), Dänischer Tümmler
blaufahl (31087 und 31083)
Säumung bei Tauben
Auf gesäumte Tauben, die aus der Nähe betrachtet gar nicht gesäumt sind,
wurde in Kommentierungen einiger Großschauen auf dieser Homepage schon
mehrfach eingegangen. Bei Andalusierfarbenen wird in einigen
Musterbeschreibung noch von Säumung des Flügelschildes gesprochen. Aus
einer gewissen Entfernung scheint es manchmal so. Legt man eine solche
Feder auf einen hellen Hintergrund, dann erkennt man, dass einem die
Struktur der Feder am Rande eine optische Täuschung beschert, es handelt
sich zumindest farblich nicht um einen dunklen Saum auf hellerem Grund.
Gesäumte in rot und gelb werden oft bei Voorburger Schildkröpfern,
aber auch bei Altdeutschen Mövchen und anderen Rassen gezeigt. Aus
der Ferne betrachtet, erscheinen die Flügelschilder gesäumt. Ein sich von
der Grundfarbe scharf abhebender Federrand, wie es in der
Musterbeschreibung (MB) bei den
Fachbegriffen heißt, scheint vorhanden zu sein. Aus der Nähe
betrachtet sieht man eine Pigmentverdichtung am Federrand, die meist nicht
scharf ist und auch keinem breiteren Band entspricht, wie es die Zeichnung
im Vorspann der Musterbeschreibungen für eine Säumung aussagt. Sie ähnelt
mehr einer Maserung der Danziger Hochflieger. Von Säumung im Sinne der MB
kann man bei einigen Blondinetten der Orientalischen Mövchen
sprechen. Bei den meisten Blondinetten ist es aber eher eine nicht
besonders scharf abgegrenzte schmale Pigmentverdichtung am Federrand. Die
Orientalischen Mövchen sind insofern noch ein anderer Fall, als bei ihnen
die Federn wie bei Toy Stencil am Grund weiß und nicht grau oder aschfahl
gewünscht werden.
Schildfedern eines rotgesäumten Altdeutschen Mövchens, einer
Orientalischen Blondinette schwarzgesäumt, einer Thüringer Schildtaube
hellgrau-dunkelgesäumt und eines Kölner Tümmlers hellgrau-dunkelgesäumt
(von links)
Der Begriff „Säumung“ in den Standards ist bei den Tauben nicht
unproblematisch, was sich in Leipzig bei den Thüringer Schildtauben
„hellgrau-dunkelgesäumt“ zeigte.
Thüringer Schildtaube hellgrau-dunkelgesäumt (26099 und 26109)
Einige der niedrigeren Noten in der Rasse waren auf angelaufene Schnäbel
zurückzuführen, ein Erbe der einfarbigen Ahnen, mit dem die Züchter
offenkundig lange zu kämpfen haben. Bei einigen Tieren, die aus der
Distanz betrachtet eine deutliche Säumung zeigten, wurde eine hellere
Grundfarbe gewünscht. Wenn die Pigmente in der Feder (und damit in der
Grundfarbe des Flügelschildes) weniger werden, dann werden sie auch in der
Verdichtung am Rand weniger, der Rand wird heller und unscharf, was sich
deutlich bei einem anderen Teil der Tiere zeigte. Und bei diesen setzte
der Wunsch nach einem stärkeren Saum ein. Eine schwierige und kaum zu
bewältigende Gratwanderung für die Züchter.
Die Schildtauben verdanken ihre Färbung dem Erbfaktor Reduced. Die
Probleme des Umgangs mit ihnen auf den Schauen entsprechen aber genau
denen der Rot- und Gelbgesäumten der anderen genannten Rassen in dieser
Färbung, wenn es sich bei diesen auch genetisch um Aschfahle bzw.
Aschgelbe handelt, also Rot- bzw. Gelbfahle mit Farbausbreitungsfaktor.
Auch bei den Aschfahlen und Aschgelben gibt es im Schild sauber gefärbte
Tiere, die überhaupt keine oder kaum Säumung haben (siehe oben auch die
aschfahle Pommersche Schaukappe), und solche, die aus der Distanz alle
möglichen Übergänge bis zu einer dunkler erscheinenden Säumung zeigen. Bei
Norwichkröpfern sind diese als „Strawberry“ (Erdbeerfarben), und
nicht als rotgesäumt, standardisiert. Ein Strawberry wurde auch auf der
Schau gezeigt.
Norwichkröpfer Strawberry (22180), Zwerg-Wyandotten silber-schwarzgesäumt
Einen breiteren abgegrenzten Saum findet man bei Hühnern, etwa
gesäumten Wyandotten. Von dort mag sich auch eine Erwartungshaltung
für gesäumte Tauben aufbauen. Vielleicht sollten die Aussagen in den
Standards zu den Gesäumten doch etwas aussagekräftiger sein.
Pigeon at the 58th VDT-Show in Leipzig Part III (AOC and Observations in
the General Class)
AOC
The AOC may be used for colouration that are not
standardized in the breed, but allowed in another breed. Thus, brown
checkers are standardized in some breeds like Marchenero Cropper
and therefore e.g. brown checker Runts are allowed in the AOC.
Recessive Opal is not allowed in any breed and therefore is excluded also
in the AOC.
Shown in Leipzig were besides brown checkered Runts
also brown-barred grizzles. Briver Blackheads (Tête Noire de
Brive) are standardized only in one colour, black laced (black pencíl).
Blue pencil Briver Pigeons exist for long in excellent quality. However,
blue pencil is not standardized in any breed, even not in the Spaniard,
where blue bar pencil, red, yellow and black pencil, the latter with the
same colouration like Briver Pigeons, exist and may be shown in the
official class. Thus the decision not to grade the pigeon (n.a. for not
official accepted) was correct, however, it should be possible to get them
standardized, if necessary as a new separate breed “Briver Pigeons” pencil
blue laced or simple blue laced besides Briver Black Heads. With the
generous acceptance of new colours for German and foreign breeds in the
German Book of Standards and the acceptance of foreign breeds often very
similar to existing German ones in the Book of Standards it seems
anachronistic to forbid fanciers to care for a pigeon in the type of the
Briver Blackheads in other colours like blue laced, too. Polish Lynx
silver white laced from the expression are milky white laced, a
Show Racer indigo-grizzle was not allowed in the AOC because of the
rigid regulation also for this class. Exhibition Homers self black
did not have this problem. A Carrier brown check, dark and lavendel
Kings were registered as were German Modena Schietti brown
barred and brown checks. Astonishing, but both, are indeed not yet
standardized. Standardized are only brown bronze bars and bronze checks.
In addition also a cream dark check hen was registered. Triganini Gazzi
had four Mangnani (vielfarbene) in the AOC, all of them with high
grades.
A copper black winged Lower Bavarian Croppers
with white flights was shown, in addition he had a white frontal spot. The
gold blackwing hen most the time did not behave like a Pouter.
Beautiful were both Saxon milky croppers.
Marchenero Cropper were shown in a lot of rare colours, especially in
combination with brown, brown-grizzle, etc., but also andalusian and
qualmonds. A brown pied Granadino-Cropper was registered as were
Andalusian Brunner Cropper, an andalusian Starling, an
andalusian crested Field Pigeon. 14 self black South German
Tiger Heads were shown, tigers without the tiger marking, plain
headed. Possibly the presentation was a protest against some rules for the
exhibition and acceptance of new pigeon breeds, however, like the peak
crested Glanztauben (Glossy Pigeons) they are not as bright and
glossy as are Archangels.
South German Shields
again were shown in some bronze and sulphur variants, Crested Frill
backs silver shields were shown and a single Stargard Shaker
dun demonstrated an excellent stance and length of legs and neck.
East Pruzzian
Tumblers silver bars are a standard colour, however a cock presented
in the AOC there also got 95 points. Indigo dark checks (dark indigo) were
show at the Portugues Tumblers. Dark and dilute dark (checks) were
registered at the Oriental Roller, Sisak Roller were
registered in yellow pied and vielfarben (magnani). Chinese Tumblers
besides the well known and standardised White Shields were presented by
self white, yellow blue bar and blue checker and a blue pied in a
colouration formerly in Germany called “Light Tiger” (Helltiger).
Some noteworthy remarks on the general class
Traditionally Swiss Colour Pigeons are present
at the German Shows in a great number, Lucern Gold Collar Pigeons
seem to be the most favoured Swiss breed in Germany. In Leipzig
they filled 69 cages. Some rare peak crested
Thuringian Gold Beetles were shown and a fancier of Thuringian
White Bibs was very careful to register his pigeons as short muffed.
Thus there were two classes for this breed. However, from the standard it
should be obvious that the breed has short muffs in contrast to the
Thuringian White Head where muffs should be of a middle length.
About 100 Seldschuken inclusive or the
presentation in the class for new colours is great if we consider the
rather recent arrival in Germany. More than 100 Hamburg Sticken
probably has to do with the 50th anniversary of the Club who
presented at this occasion a chronicle. Hamburg Sticken have a great
tradition and may be considered the link between Owls and Short Faced
Tumblers. They were still discussed as well established breed by Gustav
Pruetz in his famous work from 1885. “Lichtblau” is a specific colouration
in this breed, light ice blue but not as light and white like Ice Pigeons
or Damascenes.
German Long Faced Tumblers
were also present in a great number, some outstanding coloured with white
tails, in addition white flighted white tails, both variants rather rare
in Germany, Polish Long Faced Tumblers traditionally in high
quality, Kasseler Tumbler and Stralsund Highfliers in
smaller numbers, but also excellent quality. 27 Berlin Long Beaked
Tumblers were shown, today also a rarity, as are the Pomeranian Eye
Crested Highfliers (24) in white, Spread Ash and black As a third
Pomeranian Tumbler breed besides the Stralsund and the Pomeranian Eye
Crested Highfliers also Stargard Shaker were shown in the main
colours red, yellow and black plus a dun hen in the AOC. 4 of them had
small muffs. Stettin
tumbler, the fourth standardized Pomeranian Tumbler breed, was not shown
this time. Also Prague Short Faced Tumblers were missing. However
some blue Breslauer, near relatives of both breeds, were shown by
Bernd Krause, in Leipzig, like at many events before, the lonely
exhibitor. Several old breeds are in danger to get extinct.
Nomenclature of pigeon colourations
The nomenclature of pigeon colourations seems to be an
international problem. “Isabell” of Polish Owls in German is
translated in “gelbfahl”, the English expression used in the author’s book
“Taubenfärbungen – Colouration in the Domestic Pigeon – Les couleurs des
pigons” is Ash yellow barred, in French Jaune cendré barré. Gent
Croppers registered as red pieds were “gemasert”, “veined”.
Danish Tumblers “Pearl
Blue”, in Denmark standardized as “Perlede”, were shown as “blaufahl =
dilute blue ~ silver barred”. Silver are not available in Denmark and are
not included in the Danish. However, by a curious series of
misunderstanding Silver entered the German Standard instead of “Perlede”,
though they did not exist at that time, neither in Germany nor in Denmark.
Several years ago the German Standard was supplemented by Perlede. Thus
today we have both colourations in the standard. Silver Danish Tumblers
indeed after a while were created by German fanciers and both colourations
co-existed for a time. However, they never were popular and got extinct.
Since some years now Danish Tumblers “Perlede” are exhibited with great
success in the wrong class “Silver” at German Shows. And nobody seems to
realize it. Now in Leipzig we could see the consequences of this
carelessness. Some of the pigeons approach true silver (dilute blue) in
the colouration. For silver they are still a little bit too light, for
“perlede” the ice colour is missing. Some in the group still pass as “Perlede”,
therefore two colourations in the same class, and thus German Championship
for a mixed group.
The expression “lacing” is used for different meanings.
Oriental Owls with the Spread factor are called laced, but laced
are also some variants of Spread Ash, e.g. red and yellow laced
Voorburg Cropper and red and yellow laced Old German Owls,
Strawberries of the Norwich Cropper, etc. Recently light grey dark
laced Cologne Tumblers were added to the schedule of laced pigeons,
followed by Thuringian Shield Pigeons. It is to be stated that neither
Spread Ash nor Grey Dark Laced Reduced of the Cologne Tumbler or
Thuringian Shield Pigeons are laced in the understanding of chickens like
the laced Wyandottes. Those show a distinct black band surrounding the end
of the feather (see photo above). Unfortunately in the definition of terms
in the Book of Standards a drawing of such a feather is shown and may lead
judges and fancier in the wrong direction. From a certain distance the
feathers might look distinct lace, however, a near inspection indicates
that the lacing is not produced by a band, but a gradual concentration of
pigments to the edge of the feather. Photos of feathers shown above are
from an Old German Red Laced Shield Owl, a black Blondinette, a Thuringian
light grey dark laced Shield and a light grey dark laced Cologne Tumbler
(from left to right). In the case of few pigmented feathers also the
feather edges fade out and usually more lacing is required at the shows by
the judge, in the case of darker pigmented feathers a darker edge exists
but now the feather in general is required lighter. This turns to become a
tightrope walk for the fanciers. May be the term “lacing” is not adequate
at all for all the different types or the explanations in the standards
should be more significant.
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