Quiz zur Kopfform
Lösung des Quiz vom Januar 2009: Zuordnung der
Kopfstudien zu Rassen
Solution of the Quiz from January 2009
Das folgende Quiz mit Kopfstudien, die überwiegend, aber nicht
alle in Meyenburg entstanden, mag das Eingangsstatement über die
Annäherung der Köpfe verdeutlichen:
Was bin ich?
Königsberger
Farbenkopf bzw. Rosflügel (a),
Ostpreuße (b),
Märkische Elster
(c),
Altstämmer (d),
Berliner (e),
Reinauge (f)
oder gar
ein Hamburger (g)?
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Unter den Einsendern der richtigen Buchstabenfolge wird
das Buch „Vererbung bei Tauben“ als Prämie ausgelost.
Wahlweise auch ein Gutschein für das kommende Buch
„Taubenrassen. Entstehung, Herkunft, Verwandtschaften“.
In Vorbereitung, forthcoming
Lösung des Quiz vom Januar 2009: Zuordnung der Kopfstudien zu Rassen
Solution
of the Quiz from January 2009
Erfreulicherweise
haben sich doch einige an der schwierigen Aufgabe versucht. Wer in der
Musterbeschreibung der Tauben nachgelesen hat, der wird zunächst
vielleicht zur eigenen Überraschung festgestellt haben, dass es „kurze“
Tümmlerrassen im deutschen Standard gar nicht mehr gibt. Das, was im
normalen Sprachgebrauch der Züchter als kurz bezeichnet wird, nennt sich
heute im Standard „fast kurz“ und „knapp mittellang“. Das Wort „kurz“ ist
den Mövchenrassen vorbehalten, obwohl die Berliner Kurzen das Wort noch im
Namen tragen. „Kurz“, „fast kurz“ und „knapp mittellang“ macht im Käfig
allerdings mitunter keinen Unterschied (Bild 2 und 4). Für die Märkischen
Elstern wurde die Problematik der „knapp Mittellangen“ von Ingolf
Jungnickel in der Geflügel-Börse Nr. 4/1975 in einem Artikel „Märkische
Elstern am Grenzweg“ beschrieben. Seine Kernaussage: Es besteht immer die
Gefahr, dass durch Zeitgeist und Herausstellen kurzer Mustertiere die
Grenze zum Kurzen erreicht und überschritten wird.
Was sagen die
Musterbeschreibungen?
Königsberger
Farbenkopf bzw. Rosflügel (a):
Kopf: Rund, dick, mit breiter; hoher
Stirn.
Schnabel: Fast kurz, dick, stumpf, in
stumpfem Winkel zur Stirn.
Ostpreuße (b):
Kopf: Länglichrund, mit breiter,
gewölbter Stirn.
Schnabel: Knapp mittellang, kräftig und
keilförmig, etwas nach unten gerichtet, stumpf.
Märkische Elster (c):
Kopf: Rund, breit.
Schnabel: Knapp mittellang, breit
angesetzt, in stumpfem Winkel zur Stirn.
Altstämmer (d):
Kopf: Rund, breit, mit Pausbacken, Stirn
breit, hoch und steil.
Schnabel: Fast kurz, dick und stumpf, in
stumpfem Winkel zur Stirn, etwas nach unten gerichtet.
Berliner (e):
Kopf: Klein, rund, glatt, mit breiter,
gewölbter Stirn.
Schnabel: In stumpfem Winkel zur Stirn
gesenkt, fast kurz, substanzvoll, stumpf.
Reinauge (f):
Kopf: Rund, dick, mit breiter hoher
Stirn, ohne Vorkopf.
Schnabel: Fast kurz, dick, stumpf, auch
der Unterschnabel, in stumpfem Winkel zur Stirn.
Hamburger Tümmler (g):
Kopf: Breit, gut gerundet, Stirn gewölbt.
Schnabel: Fast kurz, breit angesetzt, gut
senkend, stumpf, geschlossen.
Hier die Lösung als
Vollbilder. In Klammern darunter gesetzt der Prozentsatz der richtigen
Zuordnungen. Am leichtesten fiel es den meisten beim Königsberger Reinauge
mit 91%. Am schwierigsten war es bei der Märkischen Elster (Foto 2 mit
27%), dem Altstämmer (Foto1) und dem Königsberger Rosflügel (Foto 8) mit
jeweils nur 36% richtiger Zuordnung. Aufschlussreich ist auch, was mit wem
verwechselt wurde.
Der Altstämmer
wurde bei den Fehleinschätzungen immer mit dem Königsberger Farbenkopf
bzw. Rosflügel verwechselt. Bei 27% richtiger Zuordnung tippten bei der
Märkischen Elster 36% ebenfalls auf den Farbenkopf, 18% auf den
Hamburger.
Die beiden Werfer
in Bild 3 und 6 wurden jeweils zu 64% richtig eingeschätzt, die
Fehlschätzungen beruhten alle auf einer Verwechselung mit der Märkischen
Elster, die nach der Musterbeschreibung, wie der Werfer, auch noch knapp
mittellang sein soll. Der Werfer in Bild 4 vermittelt offenbar einen etwas
anderen Eindruck. Er wurde zu 82% richtig benannt, von 18% der Einsender
allerdings mit dem Königsberger Reinauge verwechselt. Nachdem der dem
Ostpreußen ähnliche kurze Norwegische Tümmler vom Kurzschnäbler zum
Mittelschnäbler zurückentwickelt wird, scheint der Ostpreuße dessen
frühere Rolle einnehmen zu wollen. Darauf deuten auch andere auf den
Großschauen herausgestellte und in der Fachpresse abgebildete Tiere hin.
Damit verbunden scheint die Tendenz zur „puppigeren Figur“ und zum runden
Kopf wie bei den anderen hier betrachteten Rassen, in der
Musterbeschreibung der Werfer wird abweichend von den anderen Rassen
länglichrund gefordert.
Der Berliner
Kurze (Bild 5) wurde zu 55% richtig zugeordnet, die übrigen 45%
tippten auf den Hamburger Tümmler. Dieser wiederum (Bild 7) wurde
bei 45% der Antworten richtig erkannt, aber ebenso oft mit dem Berliner
verwechselt. Der Königsberger wiederum wurde zu 36% erkannt, ebenso
oft lag der Tipp beim Altstämmer. Das Reinauge wurde am besten
zugeordnet, die Fehleinschätzung betraf den Hamburger.
Insgesamt zeigt das
Ergebnis, dass die Merkmale des Kopfes allein zur klaren Unterscheidung
nicht ausreichen, Fuß- und Kopfstruktur (Latschen, Bestümpfung, glatte
Füße bzw. Kappe oder glattfüßig), Größe und Figur sowie die Scheckung
(Elster oder Farbenkopf etc.) sind weitere unverzichtbare
Unterscheidungsmerkmale.
Bild 1: d Altstämmer Bild 2: c
Märkische Elster Bild 3: b Ostpr. Werfer
36%
27% 64%
Bild 4: b Ostpr. Werfer Bild
5: e Berliner Kurze Bild 6 b Ostpr. Werfer
82%
55% 64%
Bild 7: g Hamb. Elster Bild 8: a
Königsb. Rosflügel Bild 9: f Königsb. Reinauge
45%
36% 91%
Auf eine Auslosung
des Gewinners konnte verzichtet werden. Die richtige Lösung fand
Wilhelm Bauer, herzlichen Glückwunsch an einen Farbentaubenexperten!
Wer einmal daneben lag, der lag bei der Art der Fragestellung nahezu
zwangsläufig gleich zweimal daneben. Auf den Plätzen rangierten daher zwei
Zuchtfreunde mit sieben richtigen Nennungen. Mein Dank an alle, die sich
beteiligten!
Einen nostalgischen
Einblick in die Rassen des Sondervereins vor nunmehr 36 Jahren vermittelt
der Ausschnitt eines Artikels von Hellmut Neubüser in der Geflügel-Börse
6/1973 anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Sonderverein Stargarder
Zitterhälse, Pommersche Schaukappen, Ostpreußische Werfer.
Züchter der
abgebildeten Ostpreußischen Werfer waren Frau Margot Engelke aus Hannover
und K. Rapp, Echterdingen, der gelbe Stargarder Zitterhals stammte von
Hellmut Neubüser, Frankfurt, der weiße von Richard Meyer, Hamburg. Die
abgebildeten Pommerschen Schaukappen wurden von Willi Ristau,
Dortmund-Dorstfeld, Axel Sell, damals noch Traventhal, und oben rechts,
von E. Bendel aus Lindenholzhausen gezeigt.
Solution
of the Quiz from January 2009
The
German standard has very similar formulation for “head” and “beak” in the
discussed breeds. Several years ago the terminology in general changed.
Formerly “short beaked” tumbler became “near to short”, the Markish Magpie
Tumbler and the East-Pruzzian Roller (Werfer) are described by “just under
medium length”. The term “short” is used only for some Owl-breeds today.
Tendencies of “medium length” breeds to become shorter and the reasons
behind were discussed in the past for different breeds several times, e.g.
by Ingolf Jungnickel in a serious article in the Journal Geflügel-Börse in
1975.
In our
test the Markish Magpie Tumbler was identified by only 27%. 36% took it as
a Konigsberg Rosewing. The best estimates were given for the Königsberg
Reinauge with 91% and one of the three East-Pruzzian Werfer, the cock no.
4 got 82% corrects answers, 18% confounded him with the Konigsberg
Reinaugen. The East-Pruzzian Werfer numbers 3 and 6 were 64% correctly
assigned to, however, the remaining 36% took them as Markish Magpies. In
this breed today two types seem to co-exist. Probably the described
tendency towards the short beak variety described by Ingolf Jungnickel
more than 30 years ago for medium beaked breeds!
The
attached photo from the Geflügel-Börse shows for nostalgic reasons the
three breeds of the Special Club in an article from Hellmut Neubüser, at
that time president of this club, on the occasion of the 10th
anniversary of the club’s foundation. Hellmut Neubüser was for long years
the moving spirit behind the club.
Finally, there was one perfect answer, given by Wilhelm Bauer, my
congratulation! Thank you all for your contribution. |