Schwarz, Pale-Schwarz und Dun bei Tauben
Black,
Pale and Dun in the Domestic Pigeon
(see below)
Der Erbfaktor Pale mit dem
Symbol dp ist in der Literatur schon lange als Allel des
Verdünnungsfaktors „Dilution“ mit dem Symbol d bekannt. Dem häufig zu
findenden Faktor d haben dunfarbenen, gelbe, khakifarbene,
blaufahle und andere verbreitete Farbenschläge ihr Erscheinungsbild zu
verdanken. Als Farbenschlag im Standard mit dem Faktor Pale kennen wir
„Gold“, anerkannt bei Modena. Bei diesem Farbenschlag wird die Wirkung
auch deutlich: Die Färbung wird von Rot nicht auf das hellere Gelb
abgewandelt, stattdessen wird ein Farbton zwischen Rot und Gelb erreicht.
Der Verfasser hat schon mehrfach darauf hingewiesen, dass „Goldene“
inzwischen bei vielen Rassen den gelben Farbenschlag infiltriert haben und
in vielen Rassen Gelbe schon vollständig verdrängt haben. Vorhanden ist
Pale noch bei Goldgimpeln, bei denen durch Pale der Kupferton in Gold
verwandelt wird. Die Gimpeltaubenfärbung ist allerdings sehr komplex, und
bei Goldgimpeln sind weitere Faktoren neben Pale im Spiel, die eine
zusätzliche im Standard gewünschte Aufhellung des Körpergrundgefieders
bweirken.
Der englische Begriff „Pale“, ausgebleicht,
verblasst, blassgrau, hell, oder was man sich von den deutschen
Entsprechungen im Wörterbuch aussucht, passt ganz gut auf Pale-Blaue und
Pale-Blaugehämmerte. Auch dominant Rote werden leicht ausgebleicht,
vermutlich auch Braune. Auf „verblasste“ Schwarze passt der Begriff
weniger, da die Färbung bei Pale-Schwarzen dichter bei dem liegt, was man
als schwarz bezeichnet als bei dem, was man unter grau oder licht
erwartet. Wenn der Faktor Pale zu Tauben mit der Genausstattung für
normale schwarze Tauben hinzutritt, bei Täubern in Reinerbigkeit und bei
Täubinnen geschlechtsbedingt hemizygot, dann wird die Färbung nur wenig im
Vergleich zu Schwarz abgeschwächt. Die erwartete Verblassung ist in
einigen Fällen kaum zu registrieren.
Schwarze Pommersche Schaukappe, Pale-Schwarzer Steigerkröpfer und
Pfautaube dun
(Spread black Pomeranian Eye-Crested Highflier, Spread
Pale Swing Pouter and dun Fantail)
Als der Verfasser den ersten als „Braun“
ausgestellten Steigerkröpfer in der AOC vor einigen Jahren aus der Distanz
sah, fragte er sich zunächst, was denn ein schwach gefärbter schwarzer
Steiger in der AOC zu suchen habe. Der Täuber wurde dann aber doch korrekt
als Pale-Schwarzer eingeordnet. Er hatte den Pale-Faktor von den goldenen,
als gelb geführten Steigerkröpfern übernommen, was später von Experten der
Rasse auch bestätigt wurde. Der Unterschied wird vor allem in den
Schwingen deutlich, die bei Dunfarbenen heller erscheinen. Bei gescheckten
Farbenschlägen, bei denen die Schwingen weiß sind, fällt dieses
Unterscheidungsmerkmal weg. Da inzwischen in vielen Rassen Gold das
traditionelle Gelb ersetzt hat, ist zu erwarten, dass sich durch
Kreuzungen mit diesen vermeintlich Gelben auch Pale-Schwarze statt der
traditionellen Dunfarbenen einstellen werden.
Deutlich
erkennbar ist der Unterschied zwischen Pale-Schwarz und Schwarz und auch
zwischen Pale-Blau und Blau am sichersten im direkten Vergleich. Das
sollen die mit Hilfe von Gimpeltauben erzüchteten Palefarbenen im
Vergleich mit einem schwarzen bzw. einem blaubindigen Tiere deutlich
machen.
Pale-Schwarz und Schwarz (linkes Bild) sowie Pale-Blau und Blau mit
Binden (rechtes Bild)
(Pale-black and black and pale-blue bar and blue bar
youngsters)
Unter den Neuzüchtungen
standen auf der VDT in Leipzig 2009, als „dunfarben“ ausgestellt, sehr
dunkle Lausitzer Purzler, bei elstergescheckten Tieren ohne Tests schwer
zu entscheiden, was genetisch darunter steckt. Längerfristig wird man sich
aber darauf einstellen müssen, dass mit dem Vormarsch der Gelben auch die
Pale-Schwarzen die Dunfarbenen in viele Rassen verdrängen werden und sich
mehr oder minder unbemerkt die genetische Grundlage verändert.
Black,
Pale and Dun in the Domestic Pigeon
Pale today is a rather rare
genetic trait in the domestic pigeon. The factor is available in
standardized gold Modena and also responsible for the gold bronze (light
bronze) instead of copper (dark bronze) Archangels. Pale lightens blue
bars, blue checkers, etc. and this also holds for dominant red pigeons and
probably also for brown. Gold of Modena pigeons is a colour between red
and yellow. As is shown, also black pigeons become lighter by adding the
sex-linked recessive trait pale. The change is not great. From some
distance the change may not be recognized at all. The difference becomes
obvious by a direct comparison as is shown by the pale-black and black
Highfliers with a Gimpel-background raised by the author. A second photo
demonstrates the difference between a blue bar and a blue bar that carries
pale. Since pale in the last yeas undercut a lot of breeds in the yellow
colouration, displacing the traditional yellow, perhaps we should be aware
that also the dun colouration will change in near future in several
breeds, unseen by most fanciers, judges and officials of the organization.
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