Fleckenschecken und
Nackenflecktümmler
Patch Pieds and Bellneck Marking
(see below)
Weißfärbungen und Scheckungen stellen für die
genetische Analyse eine besondere Herausforderung dar. Es ist daher
nützlich, Informationen darüber zu sammeln und auch zu präsentieren, wenn
gefundene Ergebnisse nicht in unser bisheriges Denkmuster passen – wohl
auch gerade dann.
Fleckenschecken werden meist mit rezessiv
Weiß in Verbindung gebracht, weil man die Erfahrung in einigen Rassen
gemacht hat, dass sie u.a. aus Kreuzungen von rezessiv weißen Tauben mit
andersfarbigen Tauben ohne Scheckung fallen können. Das sind dann auch
meist Rassen, bei denen rezessives Weiß vorkommt. Auch das dunkle Auge bei
den Fleckenschecken, die am Kopf
überwiegend weiß zeigen, verstärkt den Eindruck der Ähnlichkeit mit
rezessiv Weißen
Die erste Vermutung ist dann auch, dass die
Scheckung in der ersten Kreuzung mit völlig fremden farbigen Partnern verloren geht,
wie es bei rezessiv Weißen der Fall ist. Tests zeigen allerdings,
dass das so nicht zutrifft. So ergab die Paarung eines Usbekischen blauen
Fleckenschecktäubers mit einer einfarbigen aschfahlen Pommerschen
Schaukappe zwei typische Fleckenschecken. In dieser Rasse ist das
rezessive Weiß verläßlich nicht vorhanden. Aus der Verpaarung des
Fleckenschecktäubers mit einer roten Täubin der Flug-Usbeken (rot geboren
und dann teilweise weiß ausgefärbt) sind insgesamt 8 Jungtiere gezogen
worden, alles Schecken, die Mehrzahl typische Fleckenschecken wie der
Vater, einige auch Baldheads – Weißköpfe, die daneben noch weiße
Schwingen, einen weißen Schwanz und einen weißen Bauch aufweisen.
Usbekischer Tümmler Fleckenscheck X Usbekischer Flugtümmler Tschinny
Jungtiere aus Fleckenscheck X Tschinny (s.o.)
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich um
einen dominanten Erbfaktor handelt.
Nackenflecktümmler sind im Deutschen
Taubenstandard als Griwun-Tümmler anerkannt. Auf weißem Grund befindet
sich am unteren Hinterhals und auf das Schultergefieder übergebend ein
farbiger Fleck. Griwuni soll nach Schütte/Wolters/Stach nur die typische
Scheckung kennzeichnen, der Name ist dann aber auf die aus Russland
stammende Hochflugrasse übergegangen. Diese Scheckung findet man auch bei
einigen anderen Rassen, zum Teil mit einem farbigen Schwanz versehen, aus
den Griwun-Tümmlern fällt aber auch eine bunte Palette an Scheckungen, so
dass man bei Einzeltieren nicht weiß, ob es nicht doch nur nicht perfekt
gescheckte Griwun sind.
Überzeichneter Nackenflecktümmler spalterbig rotfahl
und roter Nackenflecktümmler mit aschfahler Pommerschen Schaukappe und
schwarzem Jungtier
Zwei solche Griwuni-Täuber mit farbigem Schwanz,
einer im Schulterherz und an der Brust etwas zu farbig, ergaben mit
Schwarzen, Rotfahlen und Aschfahlen einen bunten Strauß an Scheckungen.
Daraus wird auch deutlich, dass man nicht nur ein oder zwei Jungtiere
ziehen sollte, wenn man Aussagen zur Genetik machen will. So wurde aus der
Paarung des spalterbigen rotfahlen Griwun eine völlig Weiße mit dunklen
Augen gezogen, aus dem Roten mit einer aschfahlen Pommerschen Schaukappe
ein schwarzer Griwuni mit einigen schwarzen Schwanzfedern, das
Schulterherz aber nur angedeutet. Es wurden auch zwei fast Einfarbige in
Aschfahl gezogen. Nur etwas Afterweiß deutete auf Scheckung hin. Daneben
wurden in großer Zahl Fleckenschecken gezogen, etliche mit angedeuteter
Ganselscheckung und Backenfleck.
Jungtiere aus Nackenflecktäubern (s.o) und einfarbigen Täubinnen)
Paul Gibson vermutete, dass die Nackenfleckscheckung
durch Selektion aus Baldheads entstanden ist. Nach diesen Ergebnissen mag
auch die Ganselscheckung und mögen andere Scheckungen dazu gehören.
Überraschend auch bei vielen Jungtieren die gut ausgeformte Muschelhaube,
obwohl beide Täuber – wie die Rasse der Griwun wohl generell – glattköpfig
sind. Das Flugverhalten, nach schnellem Flügelschlag ein längeres
Ausgleiten, haben zumindest einige der Jungtiere übernommen, wenn das auch
nicht gesondert untersucht wurde.
Patch
Pieds and Bellneck Marking
Patch
pieds show an irregular marking of white and
coloured parts. In some breeds they are raised together with coloured
selfs and recessive whites. Thus, there exist a general guess that there
is a relationship with recessive white and that the trait get lost in the
first generation with entirely unrelated birds. Here some results are
presented that might be of interest for further investigations. The mating
of an Uzbek Tumbler cock with a Spread Ash Pomeranian Eye Crested
Highflier resulted in two patch pieds with white flights and some white at
the head. The same cock matched with a red Tschinny Uzbek hen produced 8
offspring, all of them pieds, mostly typical patch pieds, some of them
with a more or less regular Baldhead marking. The results indicate a
variable dominant inheritance.
Similar to some patch pieds look
also Griwun tumblers and some of their mis-marked progeny. Griwun
tumblers usually show a coloured bell on the rear of the neck and are
white-tailed. However, from Russia also Griwun-breeds with coloured tails
are known. In the own loft two Griwun-highfliers with coloured tails (and
one of them with coloured shoulders) were crossed with unrelated black and
ash red hens. The result was a great palette of markings, ranging from
bull-eyed white to near to self with some white at the butt and some
coloured tail feathers. Some of them had the cheek mark typical for some
Scandaroons and other breeds. Paul Gibson presumes the bellneck marking to
be a selective genetic trait out of the Baldheads. The current results
make one believe that bellneck marking and baldheads belong to a greater
group of magpie markings. A surprise in some of the offspring was the well
developed shell crest.
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