Varianten der Arabische
Trommeltauben (Arabian
Trumpeters)
Auf einem Taubenmarkt geschossene Fotos von Farbenschläge der
Arabischen Trommeltaube haben in einer Taubengenetik-Gruppe im
Internet und in direkten Kontakten mit Taubenliebhabern aus
Nordafrika eine rege Diskussion über die Farbenschläge, aber auch
über die Rasse selbst ausgelöst. Über die Rasse informieren mit
vielen Fotos und Hintergrundberichten die Homepages des
Sondervereins
http://sv-arabische-trommeltauben.jimdo.com/ und von Züchtern,
wie u.a. des Trommeltaubenexperten
Dieter Dammann, den
der Verfasser seit Jugendzeiten kennt und dem er wertvolle
Unterlagen zur Geschichte der Trommeltauben in Deutschland verdankt,
http://www.arabische-trommeltauben.de/.
Gelb-Atlas: eine im arabischen Raum unbekannte Färbung
Gezeigt wurde das Bild eines Pärchens gelb-atlasfarbig, einmal mit
der typischen Bindenzeichnung, zum anderen mit der bisher in dieser
Rasse nicht standardisierten Hämmerung. Bei der Diskussion um die
Färbung ging es nicht um die für Atlasfarbene ungewöhnliche
Hämmerung, sondern um die Farbe 'Gelb-Atlas'. Diese Färbung sei im
arabischen Raum unbekannt und man finde sie auch sonst nicht auf
Bildern und Videos von Trommeltauben der Region.
Abb. 1: Arabische Trommeltauben
atlas-gelb gehämmert (n.a.) und atlas-gelb, Abb. 2 Pale-Schwarz und
Pale-Schwarz als Flügelstudie
Die unterschwellige Vermutung, es handle sich um Kreuzungen. Vom
ersten Auftauchen der Tauben in Deutschland 1960, vom
Erscheinungsbild und von der Stimme her sind Kreuzungen allerdings
ausgesprochen unwahrscheinlich. Der Verfasser hat Gelb-Atlas Anfang
der 1980er Jahre selbst auf dem Schlag gehabt, wo sie aus den
heutigen Rot-Atlasfarbenen gefallen sind. Wahrscheinlich ist, dass
die 1960 aus Tunesien importierten Trommler die für Gelb-Atlas
notwendigen Erbfaktoren bereits mitgebracht hatten. Das deuteten
andere auf dem Markt gezeigte Trommler auch an. Optisch waren es
Pale-Schwarze. Pale ist ein Allel (eine Alternative) vom besser
bekannten Verdünnungfaktor 'Dilution', der bei ansonsten schwarzen
Tauben eine geringere Aufhellung als 'Dilution' bewirkt. Die Tauben
sind oft fast schwarz mit leicht erkennbaren Aufhellungen in den
Schwingen und nicht dunfarben. Und solche Pale-Schwarze können sich
schon unter den ersten Importen befunden haben, die Mathias Holler
aus Tunesien vorgenommen hat. Nach Berichten von
Kurt Rapp in privater
Korrespondenz mit einem Zuchtfreund, die der Verfasser als Kopie aus
dem Archiv von Dieter Dammann
bekommen hat, waren unter den ersten importierten Tauben sowohl
duffe Schwarze mit bräunlichem Anflug als auch "Blaufahle" in
Anführungsstrichen, die
Holler später Atlasfarben nannte. Bei Kreuzungen von
Pale-Schwarzen und Atlasfarbenen werden in der Nachzucht
zwangsläufig irgendwann einmal durch Pale verdünnte Atlasfarbene
auftauchen, sobald die Erbfaktoren Atlasbronze, Pale, der den
Arabern gemeinsame Smoky-Faktor zusammentreffen und der
Farbausbreitungsfaktor der Pale-Schwarzen weggefallen ist. Das
dürfte dann allerdings bedeuten, dass nicht nur die Gelb-Atlas in
Bassum, sondern die meisten Gelb-Atlas weltweit genetisch Pale und
nicht Dilution sind. Diese Vermutung hatte
Paul Gibson aus den
USA schon vor Jahren geäußert.
Dass inzwischen allerdings auch der in den Ausgangstieren nicht
vorhandene Faktor 'Dilution' vorkommt, scheint durch hellere
Dunfarbene (Abb. 3), Gelbschecken u.a. verbürgt zu sein.
Möglicherweise sind auch die mitunter schon gezeigten Gelb-Atlas,
bei denen das Gelb auf die Schildfärbung übergreift (Abb. 4), solche
Dilution.
Abb. 3: Arabische Trommeltaube
dunfarben und Abb. 4: Arabische Trommeltaube gelblich überfärbter
Gelb-Atlas
Darauf, dass stark gelblichen Tiere nach dem bisherigen Verständnis
des Farbenschlages untypisch sind, hatten einige Preisrichter auf
Ausstellungen schon hingewiesen. Der Verfasser hatte auf solche
Tiere vor 10 Jahren bei der Besprechung der Tiere auf der VDT-Schau
in Sinsheim 2004 mit dem hier abgebildeten Tier aufmerksam gemacht:
http://www.taubensell.de/vdt_sinsheim2004.htm.
Auch diese nach dem Erscheinungsbild verdünntfarbenen Tiere sind dem
Typ und der Stimme nach zu urteilen aber auch aus der Rasse heraus
entstanden.
Die Arabische Trommeltaube ein Verschnitt aus stimmbegabten
Rassen aus Arabien?
Der Name Arabische Trommeltaube wurde der Rasse durch
Mathias Holler
gegeben. Bei der aus der Region inzwischen bekannten Anzahl von
äußerlich sehr ähnlichen Varianten mit unterschiedlicher Stimme
scheint der übergreifende Name auf das Zusammenfassen mehrerer
Unterrassen und eine Verschmelzung hinzuweisen. Das wurde auch von
Nordafrikanern, und in meiner Empfindung etwas abwertend, so
vertreten. Sie waren darüber hinaus der Meinung, dass die für die
Ausstellung gezüchteten europäischen Tauben zu groß und zu wenig auf
Stimme selektiert worden seien. Bei der Vielzahl der Stimmen der
Trommlervarianten aus dem arabischen Raum bleibt zu fragen, auf
welche Stimme hin selektiert werden solle und was man sich unter
einer Mischung vorstellt. Die deutsche Musterbeschreibung gibt für
eine Klärung der Frage nach dem richtigen Trommeln bzw. der
richtigen Stimme nicht viel her. Die dort einleitend genannte
'eigenartige lachende Trommelstimme' kann vieles bedeuten.
Historische Berichte über unterschiedliche Stimmen und
Herkunftsregionen
Erste Hinweise auf die Ahnen der heutigen Arabischen Trommeltauben
findet man um 1600 in den Berichten von
Abul Fazl, der
über die Tauben am Hofe des
Akbar Khans berichtete und schon nach der Stimme zwei Rassen
unterschied. Wohl den ersten oder einen der ersten Hinweise auf die
Rasse in der europäischen Literatur findet man 1735 bei
Moore, der
Trommler (Trumpeters) von 'lachenden Tauben' (Laugher)
unterscheidet. Laugher hat er selbst nicht gesehen, sie sind nach
seinen Informationen meist rot gescheckt, es soll sie nach seinen
Informanten aber auch in blau gegeben haben (S. 45). Wenn der
Täuber seine Täubin treibe, dann mache er ein Geräusch, dem Gluckern
beim Ausgießen einer Wasserflasche ähnlich. Sie machten Geräusche,
die wie das Nachahmen eines leichten Lachens klängen. Sie kämen aus
dem Heiligen Land nahe Jerusalems.
Baldamus
beschreibt 1880 die Stimme der zu der Zeit importierten Tiere als
weich, rund und melodisch. Unter den Farben finde man neben Weißen
auch Blaue, Schwarze, Rotschimmel, Schwarze mit weißem Kopf und
Flügelspitzen, Rote mit weißem Schwanz und Flügelspitzen und andere.
Als Herkunft vermutet er den Jemen.
Eine ganz andere Stimme scheinen die 'Lacher oder Beller aus dem
Jordanland' gehabt zu haben, die
Jules Montamat aus
Marseille 1910 in der Geflügel-Börse beschreibt. Diese Tauben seien
im Sudan und in ganz Syrien verbreitet. Sie seien kaum ein Viertel
größer als eine Turteltaube, ohne Strukturen, gelegentlich leicht
bestrümpft. Gelegentlich würden die Schwingen unter dem Schwanz
getragen. Die Stimme liegt nach
Montamat ungefähr in
der Mitte zwischen Lachtaube und dem Glucksen der Trommeltaube.
'Beller' deutet auf einen anderen Ton hin als 'weich und melodisch'.
Tauben mit einer Kicherstimme sind nach vielen anderen Quellen (u.a.
Schütte, Stach, Wolters
1994, Kaupschäfer in
mehreren Beiträgen in den Fachzeitschriften) auch aus Thailand
bekannt, wohin sie nach Pilgerfahrten aus Mekka als Mitbringsel
gekommen seien. Schließlich sind in den letzten Jahrzehnten Kumrus
mit einer sehr aktiven und vom Trommeln der Araber ebenfalls
deutlich abweichenden Stimme, aber mit dem Erscheinungsbild der
Araber, aus der Türkei gekommen.
Die unterschiedlichen Töne der aus Tunesien importierten Tiere
wurden von Holler
ausführlich beschrieben. Zur Stimme schreibt
Edmund Zurth in einem
Schaubericht der Nationalen 1964 im Kleintier-Züchter: "Zutraulich,
ohne Scheu, lassen sie sich zum Trommeln verleiten. Es ist mehr ein
Kichern. Lachen, Rollen, in hoher Tonlage, dabei Stimme und Tonlage
wechselnd. Beide, Täuber und Täubinnen unterhalten sich und ihre
Beschauer in der angenehmsten Weise". Das klingt eher nach der
Beschreibung durch Baldamus
und damit anheimelnder als das 'Bellen' und 'Girren', das
Montamat beschrieben
hat. Und der hat es für seine Tauben wohl korrekt beschrieben, denn
letzteres kann man aktuell auf vielen Videos von Tauben aus
unterschiedlichen Regionen des arabischen Raumes vernehmen.
Trommeltauben in unterschiedlichen Varianten scheinen danach schon
sehr früh über den gesamten arabischen Raum verbreitet zu sein und
sogar darüber hinaus.
Fakten und Vermutungen: Woher kamen die Arabischen Trommeltauben
Hollers?
Nach den ersten durch Kurt
Rapp bestätigten Berichten kamen die ersten Importe aus
Tunesien, darunter auch Schecken wie die beiden von Kurt Rapp gezeigten
Tiere, die als besonders gute Trommler herausgehoben werden (Abb.
5, 6). Ein gleich aussehendes Tier wurde von
Holler in einem
Beitrag als Originalimport aus Tunesien vorgestellt.
Abb. 5, 6: Arabische Trommeltauben rotgescheckt auf der Deutschen Taubenschau 1965 in Stuttgart
Etwas später kamen Tauben aus dem Jemen dazu,
Holler schreibt 1967
von insgesamt über 60 Tieren aus verschiedenen Herkunftsländern.
Dazu gehört nach den ersten Importen aus Tunesien der Jemen, weitere
Länder werden nicht genannt. Nach
Kurt Rapp waren die
aus dem Jemen in der 2. Sendung importierten Tauben weiß, alle
kleiner und zierlicher als die Tunesier und alle mit gut
ausgeschnittener Kehle. Da die Kehle mit einer kleinen Wamme im
Standard festgeschrieben wurde, entsprach die erste Kreuzung und
entsprachen die späteren Nachzuchttiere nicht den Anforderungen der
Musterbeschreibung. Es waren damit keine idealen Ausstellungstiere
und insofern bleibt zweifelhaft, ob sie sich in größerem Ausmaß in
der Rasse niedergeschlagen haben. Warum nach diesen Informationen
auf einmal bei Holler
von Saudi Arabien als Heimat die Rede ist, wird an keiner Stelle
begründet. Es ist wohl eine Vermutung
Hollers über den
Ursprung der lachenden Tauben generell, vielleicht auch gedacht als
eine werbende Legende für seine nicht von allen wohlwollend
betrachtete Neuheit. Die Vermutung der Legendenbildung dürfte auch
für die angebliche Abstammung von einer ausgestorbenen wilden
Trommeltaubenart gelten, für die es auch keine Belege gibt. Es ist
eine Behauptung, die von anderen als Wahrheit genommen und vielfach
zitiert wird. Wie Kurt Rapp
in seinem Brief schreibt, hatte
Mathias Holler neben
großen Kenntnissen in der Taubenzucht auch viel Fantasie und
verstand es, Emotionen zu wecken.
Wenn man sich auf die Spurensuche nach Beschreibungen oder gar
Bildern von Tauben aus frühen Jahrhunderten macht, wird man wenig
finden, woraus man auf einzelne Rassen und bestimmte
Verhaltensweisen schließen könnte. Schön anzusehen sind einige der
erhaltenen Abbildungen aus alter Zeit dennoch. Für manch einen
vielleicht eine Anregung, den Märchen aus 'Tausend und Einer Nacht'
weitere hinzuzufügen.
Auf Spurensuche in Tunesien: Sankéji als Ausgangspunkt
Bleiben wir lieber bei den Fakten und knüpfen am letzten verlässlich
bekannten Herkunftsort der Tauben an, Tunis bzw. Tunesien. Nach
Informationen des gut informierten Tunesiers
Mouldi Sahraoui
unterscheidet man in Nordafrika und insbesondere in Tunesien
gewöhnlich drei Rassen bzw. Untergruppen der 'lachenden Taube'
(persönliche Mitteilung). Diese seien äußerlich etwas verschieden,
wenn sie auch viele Gemeinsamkeiten wie die relativ kleine Gestalt
und das dunkle Auge hätten. Sie würden sich aber noch stärker in der
Stimme unterscheiden. Die Unterschiede wurden durch Hinweise auf im
Netz vorhandene Videos veranschaulicht. Es waren als erste Rasse
Weiße aus dem Jemen mit einer sehr hohen Girrstimme, wie
Mövengeschrei aus der Ferne. Die zweite Rasse waren Kuwaities,
im Video kurz bestrümpfte sehr helle Schecken mit einer ebenfalls
hellen kichernden und hechelnden Stimme, in kurzes rollendes
Trommeln übergehend. Als dritte Gruppe wurden Tunesier
genannt, die in zwei und möglicherweise weitere Untergruppen unterteilt werden
können. Der wesentliche (oder unwesentliche) Unterschied zwischen
den bekanntesten Untergruppen
scheint die fehlende Federstruktur am Kopf bei den 'Sankéji'
im Vergleich mit den 'Mekki' zu sein.
Abb. 7: Jemen-Trommeltaube sannwawi (https://www.youtube.com/watch?v=IOlIboYEJSE)
, Abb. 8: Kuwaiter mit kurzer Bestrümpfung
https://www.youtube.com/watch?v=medMrIGx9EI
und Abb. 9: Tunesische Trommeltaube. Der weiße Täuber
mit Schnabeltuff (Mekki), die anderen ohne Struktur (Sankéji) wie
die anderen Bilder aus im Netz gezeigten Videos (https://www.youtube.com/watch?v=x-ElXORRhkg).
Der Name Sankéji wird von einigen alten Züchtern der Region
auf ein Musikinstrument zurückgeführt, genauere Hinweise hat der
Verfasser nicht. 'Mekki' führen den Namen nach der Legende,
dass sie aus Mekka stammen. Damit wäre man über einen Umweg auch in
Saudi Arabien gelandet. Die Stimme bei den Tunesiern soll stark und
klar mit vielen Variationen sein. Aus der Stimme liest man 'allah',
allah' heraus, aber auch das ist eine Legende (Mouldi
Sahraoui, p. Mitteilung).
Wenn man die drei als Beispiele gegebenen Videos heranzieht, dann
entsprechen unsere Arabischen Trommeltauben rein äußerlich weder von
der Stimme noch vom Aussehen her den Jemenitischen Tauben und auch
nicht den Kuwaities. Von den Tunesischen Tauben sind sie dagegen
nicht oder kaum zu unterscheiden. Das dürfte nach der Beschreibung
und den Fotos der ersten Importe aus Tunesien auch bei diesen Tieren
schon so gewesen sein, wenn es rassetaubenzüchterisch auch noch
viele Unterschiede gegeben hat. Diese wurden durch die verbindliche
Musterbeschreibung schnell beseitigt. Nach der Beschreibung von
Kurt Rapp hatten die
ersten Tiere teils trockene flache Köpfe, teils waren sie stirnig
mit runden Köpfen, ein Teil stand niedrig, andere mittelhoch, einige
hatten Hängeflügel, einige eine kleine Schnabelnelke, andere
wiederum zwischen Schnabel und Auge eine kleine Rosette. Sie zeigten
auch eine kleine Wamme. Gemeinsam war ihnen die gute Stimme:
"Variantenreich und zum Teil ausdauernd trommelten sie, daß es eine
Freude war, ihnen zuzuhören. Sie wirkten also auf die Ohren besser
als auf die Augen".
Vom Erscheinungsbild und von der Stimme her (helles Quietschen,
Girren..) ist es wenig wahrscheinlich, dass Tauben wie die auf den
Videos gezeigten Jemeniten und Kuwaities in die in Europa gehaltenen
Arabischen Trommeltauben eingeflossen sind. Wenn das so wäre, dann
hätte sich das in späteren Nachzuchttieren und auch noch heute in
Rückschlägen auf die Stimmen dieser Rassen zeigen müssen. Im
Ergebnis kann man festhalten, dass die Arabische Trommeltauben kein
'Verschnitt', keine Kreuzung unterschiedlicher Arabischer
Trommeltaubenrassen sind, sondern auf Tunesische Sankéji
zurückgehen. Wenn es denn für die Argumentation unbedingt eine
Kreuzung sein soll, dann zwischen den bis auf die Struktur
identischen Sankéji und Mekki als Untergruppen der Tunesischen
Trommeltauben, wobei nachfolgend die Kopfstruktur der Mekki durch
Auslese verdrängt wurde.
Ausblick
Die arabischen Experten weisen selber darauf hin, dass es auch für
sie durch unterschiedliche Benennungen von Rassen schwer ist, einen
Überblick über die einzelnen Untergruppen zu behalten, von denen
hier nur einige angesprochen wurden. Gleiche Tauben haben in
unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Namen. Wahrscheinlich
wird derselbe Name auch für unterschiedliche Rassen verwendet. In
den Regionen und vielleicht sogar in den Zuchten werden auch mehrere
Varianten nebeneinander existieren. Das kennt man auch von
mitteleuropäischen Rassen. Wenn jemand einen Tümmler aus Köln
bezieht, dann mag es für ihn und seine Freunde ein Kölner Tümmler
sein. Es könnte sich nach dem allgemeinen Rasseverständnis aber auch
um einen Danziger oder Wiener gehandelt haben. Mit den Fortschritten
der Molekulargenetik wird man sicherlich in absehbarer Zukunft einen
stärkeren Einblick in die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser
interessanten Stimmwunder gewinnen können. Solche Untersuchungen
wären für die Gruppe der Trommeltauben unter Einbezug der
europäischen besonders interessant.
Wenn einem ernsthaft am Erhalt einer typischen Trommelstimme gelegen
ist, dann wird eine genauere Beschreibung in der Musterbeschreibung
hilfreich und wahrscheinlich unumgänglich sein. Das bedeutet nicht,
dass ein Preisrichter jetzt gleich die Musikschule besuchen müßte.
Man könnte als Preisrichter aber Tauben mit völlig untypischer
Stimme oder mit einem normalen Gurren der typischen Haustaube ohne
Trommelansatz ausschließen, ohne mit ungewissem Ausgang vor einer
Berufungsinstanz zu landen, die der Meinung ist, was nicht
ausdrücklich ausgeschlossen sei, das sei auch erlaubt.
Arabian Trumpeters
Arabian Trumpeters got their name in Germany and
later for whole Europe by
Mathias Holler who imported the first Trumpeters from Tunis
in 1960. At a pigeon market in January 2015 some rare colorations
were shown that are uncommon also in Germany. Atlas-yellow are
standardized in the barred variety and the author several decade ago
made some test mating with the result that they are genetically
diluted red-atlas and that red atlas basically are smoky blue plus
an additional bronze trait, atlas bronze, that behaves more or less
recessive. At the market now several nice yellow-atlas checks were
shown as a novelty, at least for the author (Fig. 1). Shown were
also pale-blacks with a darker color compared to dun (Fig. 2). After
having posted the photos of these pigeons in a pigeon genetic
discussion group some fanciers stated never to have seen
yellow-atlas in Arabia and they probably had in mind an outcross
upon other breeds. However, from the description of the first
imports from Tunis we know for sure that the imports included some
red-atlas (the term atlas was also invented by
Holler) and most
probably some pale-blacks. Thus it in not a surprise to get by
inbreeding in later generation some young that are pale atlas,
lacking Spread. That combinations in homozygous birds brings about
yellow-atlas. That confirms the statement from
Paul Gibson in the USA
several decades ago that most yellow-atlas genetically are not
dilute, but pale. Thus the responsible genes were part of the gene
pool of the original imports from Tunis. However, in the last
decades also dilution showed up in the gene pool. Some nice dun
(Fig. 3) and especially dominant yellow and yellow pieds exist. From
the type, behavior and voice I assume that they also are not result
of an outcross upon other breeds.
In Tunisia usually three main trumpeter groups
are distinguished. Trumpeters from Yemen (Fig. 7) with a high giggle
voice, the Kuwait Trumpeter (Fig. 8) , again with a high and
aggressive voice, and finally Tunisian Trumpeter with a voice,
figure and behavior similar to the Arabian Trumpeters in Europe
(Fig. 9). They may be separated in at least two sub-groups, Mekki
with some small feather ornaments at the head and plain Sankéji.
From the phenotype and behavior of the first
imports from Tunisia (Fig. 5) and the sub-groups of Trumpeters that
exist in North Africa, especially Tunis (information e.g. from
Mouldi Sahroui), we may
assume that neither the Kuwait sub-group nor the Yemen sub-group
belong to the ancestries of the Arabian Trumpeters raised in Europe.
Thus the European pigeons are not a cross breed but are based upon
the third group of trumpeters from Tunisia. From the first imports
from Tunis most were plain and a few showing ornaments. Thus both
sub-groups, Sankéji and Mekki, formed the basis for further breeding
according to the standard in Germany and later also in other
European countries. Since the standard forbids feather ornaments by
selection tufts etc. were eliminated.
The German standard takes Arabia as the place of
origin of the breed, and that is not wrong, since Tunisia is part of
the Arab region. However, we should be careful since this
formulation could suggest that the Arab Trumpeters in Europe are a
cross breed of different sub-groups, and that is not true.
Holler even stated
Saudi Arabia at the place of origin and probably had in mind the
development of voice pigeons in Arabia in general. That is possible
but not more probable than any other places like Syria, Iran, Irak,
Jerusalem, Yemen etc. Holler
in addition stated that the Arab Trumpeter were an offspring of an
extinct wild trumpeter pigeon, but again there is no proof for this
thesis. Holler for
himself is told to have been a man with a great knowledge about
pigeons, however, also as a man who was able to stimulate
imaginations. By the way, not only this but some more stories in the
pigeon world appear like tales from Thousand and one Nights. Ancient
sources that show pigeons are scarce and there are examples where
pigeon breeders and authors of books and articles from some rough
line drawing found evidence that their highly esteemed pigeon breed
has a history of some thousands of years. One of the better ancient
pictures from the 9. century is given in Fig. 6. For those who want
to support sometimes crude theories by documentary evidence the
picture might demonstrate alternatively the presence of the Turkish
Pigeon in the region or even in our context the atlas Arab
Trumpeter. And, even more plausible, some might detect the white
pigeon with collier that at that time was considered the outstanding
messenger pigeon in the region (Sabbach 1805). However, with
progress in molecular genetics it should be possible to answer in a
few years some of the open questions raised in this overview.
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