Wilmer J.
Miller und Andreas Leiß verstorben
Am 30. Juli
2011 ist Wilmer J. Miller in Ames, Iowa im Alter von 86 Jahren in
den USA verstorben. Prof. Dr. Miller ist den Taubenzüchtern vor allem als
Wegbegleiter W.F. Hollanders ein Begriff. Beide waren Professoren an der
Iowa State University. Zusammen mit W.F. Hollander hat er zahlreiche
Veröffentlichungen zu speziellen Fragen wie Koppelungen von Erbfaktoren
bei Haustauben, Erbkrankheiten und anderen Themen veröffentlicht. Sein
besonderes Interesse galt allerdings den Lachtauben. Für diese hatte er
eine eigene Homepage eingerichtet. In Nachrufen wird seine Bedeutung als
weltweit anerkannter Experte für die Untersuchung von Blutgruppen und
Stammbäumen in der Rinderzucht hervorgehoben. Wir werden ihm ein ehrendes
Angedenken bewahren.
Bereits am
14. Juli ist im Alter von nur 43 Jahren Andreas Leiß verstorben. In
einem Nachruf im Österreichischen Kleintierzüchter schreibt sein Freund
Andreas Boisits in persönlicher Betroffenheit „Einer unserer Begabtesten
ist nicht mehr“. Andreas Leiß war von frühester Jugend von Tauben und hier
auch von Straßentauben fasziniert. Er war nicht nur ein aufmerksamer
Beobachter, sondern konnte in wissenschaftlich-künstlerischer Manier die
Besonderheiten von Tauben und Taubenfärbungen in Bleistiftzeichnungen
festhalten. Wir verdanken ihm eine Vielzahl von Erkenntnissen zur
Taubengenetik, die in internationalen Publikationen festgehalten wurden.
Ich selbst hatte ihn bereits Ende der 1980er Jahre kennengelernt und habe
durch den Gedankenaustausch mit ihm viele Anregungen erfahren und an
Erkenntnissen dazu gewonnen. In der Literatur stößt man bei der Analyse
seltener und komplizierter Färbungen immer wieder auf seinen Namen und
seine Untersuchungen. Er hat sich dabei sehr oft besonders schwierigen
Aufgaben gestellt und diese gelöst. Auch zum Verhalten der Haus- und
Straßentaube finden sich viele Berichte aus seiner Feder. Mit tiefer
Betroffenheit müssen wir Abschied nehmen, es ist nicht nur ein schwerer
Verlust für die Familie, der unser Mitgefühl gilt.
Axel
Sell
Obituary
Wilmer Jay
Miller,
Ph.D., of Ames, died Saturday, July 30, at Riverside Manor. Wilmer was
born on 15 July 1925, in Lawton, Oklahoma. For the pigeon breeders he is
best known as the companion of Prof. W.F. Hollander in pigeon research and
several contributions on the genetic of the domestic pigeon. He retired as
a Professor of the Iowa State University in 1994. Several of his
publications deal with genetic linkages, inheritance of diseases etc. His
main interest in birds was the Ringneck Dove and he was considered a
leader on Ringneck Dove genetics and breeding. He also was a world expert
on cattle blood typing and pedigree analysis. As Lester Paul Gibson wrote
in his obit he was like a brother to Doc. Hollander, Larry Long and
himself. “One more of the old guard gone” Paul Gibson wrote.
From an
obituary in the Austrian “Kleintierzüchter” we got notice that Andreas
Leiß died the 14th of July at the age of 43 years. Andreas
Leiß was one of the most promising pigeon geneticists and still made
several great contributions especially on rare color mutants in the
domestic pigeon but also on street pigeons, habits of pigeons, etc. He
detected new mutants like Rusty, clarified the inheritance of
sex-dimorphisms in Thuringian Pigeons, to name only some subjects of his
interest. I had contact with Andreas from the 1980th and
benefited from the interchange of ideas over the years.
With great individual consternation my deepest sympathy is with his family
and his friends.
Axel Sell
|