20. Internationales Taubenzüchtertreffen am
Karfreitag, 2. April 2010
im
Taubenmuseum Nürnberg
International Pigeon Fancier Meeting in
Nuremberg 2nd April
2010 (see below)
Am Karfreitag, den 2. April 2010 fand auf Einladung von Helga und
Karlheinz Sollfrank das schon traditionelle internationale
Taubenzüchtertreffen statt, auf dem die in Zucht und Organisation
besonders aktiven Züchter und Sammler von Kunst und Literatur rund um die
Taube zusammenkamen. In der wiederum informativen Hauspostille des Museums
„Columbia“ weist Karlheinz Sollfrank noch einmal auf die Bedeutung des
Fördervereins des Deutschen Taubenmuseums hin. Der Förderverein sammelt
die moderaten Beiträge nur dazu, das Taubenmuseum für die Zukunft
abzusichern, nicht für Zukäufe. Die Mitgliederliste weist neben den
Einzelmitgliedern 50 Vereine und Verbände auf, auch eine Möglichkeit,
einen kleinen Beitrag für den Erhalt zu leisten.
Einige Besucher hatten auch Bücher, Bilder und Holzarbeiten für das Museum
dabei, so auch Züchter der Pommerschen Kröpfer aus Österreich und Ungarn,
hier im Foto mit dem Hausherrn Karlheinz Sollfrank.
Der Sonderverein der Züchter der Mittelhäuser und der Sonderverein der
Züchter Pommerschen Kröpfer, der auf 100 Jahre Bestehen zurückblicken
konnten, hatten die Möglichkeit genutzt, mit historischen Exponaten auf
ihre Rasse aufmerksam zu machen. Helmut Böser und Manfred Loick als
SV-Vorsitzende konnten und mussten dabei viele Fragen beantworten.
Präsentation des SV der Züchter der Mittelhäuser und des SV der Züchter
der Pommerschen Kröpfer
Am Stand der Mittelhäuser konnte mit Experten das Problem der Halsfalten
und ähnlicher Erscheinungen diskutiert werden. Das wurde auf dieser
Homepage, mit Fotos belegt, für die Junggeflügelschau Hannover, für die
VDT-Schau Leipzig und die Nationale Rassegeflügelschau auch für die
Mittelhäuser aufgezeigt. Über die Schau in Hannover, auf der bei einem
Teil der schwarzen Mittelhäuser auch das Problem von Halsfalten bestand,
konnte man in den Mittelhäuser SV-Informationen 2010 lesen, dass das
Halsgefieder fester sein sollte. Auf Kimmen und Falten wurde nicht
eingegangen. Letzteres ist ein Fehler, der offenkundig sowohl bei Jung-
als auch bei Alttieren auftritt und sich schnell im Bestand verbreitet. Er
ist dann nur noch schwer in den Griff zu bekommen ist. Das zeigen auch
Beispiele aus anderen Rassen. Man ist sich des Problems aber bewusst. Wie
in allen anderen Vereinen auch ist es wohl nicht einfach, mit
Zuchtinformationen alle Mitglieder zu erreichen. Das betrifft nicht nur
dieses Merkmal.
Der Aufwand, den die Vereine zur Information der Mitglieder betreiben, ist
bemerkenswert. Für etliche Druckereien ist das Hobby auch ein
wirtschaftlicher Faktor. Wenn die ehrenamtliche Tätigkeit der Redakteure,
Fotografen und Gestalter der vielfältigen Broschüren in der Kleintierzucht
in Geld bewertet würde, dann würde man sicherlich auf eine auch
volkswirtschaftlich bedeutsame Summe kommen. Einige Sondervereine bemühen
sich immer, rechtzeitig zum Treffen in Nürnberg ihre Jahresbroschüren
fertig zu haben. Für die Mittelhäuser waren es die jährlich erscheinenden
Mittelhäuser-SV-Informationen 2010, am Stand der Züchter der
Pommernkröpfer fand man die über die Jahre erschienenen Rundschreiben. Für
die Gimpeltaubenzüchter war es die „Gimpeltauben Rundschau 2009-2010“, auf
der das 100jährige Jubiläum des SV der Gimpeltaubenzüchter gewürdigt
wurde. Zusätzlich wurde dazu noch eine Chronik von Heinrich Schröder
erstellt. Das „Franzosen Journal 2010“, mit kurzen französischsprachigen
Zusammenfassungen nach jedem Beitrag, wurde gezeigt und nicht zuletzt auch
„Brünner Kröpfer aktuell 2010“ mit dem Untertitel „100 Jahre Club der
Brünner Kröpfer-Züchter von 1910“. Wolfgang Schreiber hatte passend dazu
einen Flyer „Mögen Sie Tauben?“ für die Öffentlichkeitsarbeit, auch
außerhalb der engen Züchterschaft, und weiteres Informationsmaterial an
einem Informationsstand bereitgestellt, eine Anregung auch für andere
Vereine.
Tomás Sousedik vor einer Stellwand des SV der Züchter der Mittelhäuser und
Wolfgang Schreiber mit Uwe Meisel, u.a. Vorsitzender des SV der Züchter
Wiener Gansel
Gäste aus Tschechien waren auch vertreten, so wieder Tomás Sousedik,
Herausgeber eines tschechischen Kleintier-Magazins mit umfangreichen
Berichten auch über Tauben. Er zeigte diesmal nach seinem eigenen im
Vorjahr teilweise in deutscher Sprache erschienenen Buch über den
Tschechischen Stellerkröpfer ein weiteres sehr ansprechend gestaltetes
tschechisches Buch mit historischen Fotos und Zeichnungen, aber auch mit
neueren Bildern über Taubenrassen generell. Geschrieben von Vojtĕch Mrštik
1950, wurde es 2009 in Prag verlegt in einer Reihe „Pohledy do Historie“
mit dem Titel „Holubí plemena a jejich chov“. Es umfasst 632 Seiten und
ist reich s/w bebildert, im Anhang noch einmal 40 farbige Tafeln mit meist
jeweils vier Tauben, ISBN 978-80-903649-3-6. Beeindrucken sind die schönen
Zeichnungen von den in Tschechien offenbar sehr beliebten
Kropftaubenrassen und von Prager Tümmlern, aber auch der anderen Rassen.
Dass künstlerische Zeichnungen ihre Tücken haben, das wird allerdings bei
der Darstellung einer „Porzellantaube“ deutlich. Die im Illustrierten
Prachtwerk sämtlicher Taubenrassen von Schachtzabel 1910 nur künstlerisch
und nicht züchterisch auf die Flügelspitzen und die einzelnen
Schwanzfedern gezauberten weißen Punkte der vermeintlichen Porzellantauben
werden für die weißgeschuppte Eistaube auf einer Zeichnung übernommen. Wie
im Buch „Taubenrassen“ gezeigt, hat es solche Tier nie gegeben, der Wunsch
war der Vater des Gedanken! Einmal falsch, immer falsch und das, hier
passend zum Jubiläum des „Schachtzabels“, fast genau 100 Jahre später!
Titelblatt und eine Farbtafel mit Prager Tümmlern im Buch „Holubí plemena
a jejich chov“.
Aus Prag erstmalig beim Taubenzüchtertreffen dabei auch Dr. Václav Ráček,
Herausgeber der in Prag erscheinenden farbig gedruckten Zeitschrift
Holubar.
Zurück zum „Schachtzabel“ von 1910, den man natürlich auch in der reichen
Büchersammlung des Museums findet. Nach Aussagen im Vorwort der 1. Auflage
sind die Aquarelle von A. Schoener-Würzburg gemalt worden, in der späteren
Auflage taucht dieser Hinweis nicht mehr auf. Eine Recherche im Internet
ergab keinen Hinweis darauf, wer und was dieser Künstler war, und auch
nicht darauf, warum er später nicht mehr genannt wird. Vielleicht ist die
Antwort in einem der vielen im Archiv gesammelten Papiere oder in einer
der alten Zeitschriften versteckt, vielleicht findet sie jemand.
International Pigeon Fancier Meeting in Nuremberg
2nd April 2010
At Good Friday at the 2nd of April 2010 Helga and
Karlheinz Sollfrank again invited pigeon fanciers and collectors of art
and literature around the pigeon to the International Pigeon Fancier
Meeting in Nuremberg. It was again a great event with a lot of interested
and interesting visitors. Several special clubs of pigeons breeds used the
opportunity to present and distribute their annul club brochures. The
special clubs of the breeder of “Mittelhäuser” and Pomeranian Croppers
used the opportunity to present information on their breeds. Also numerous
foreign visitors were present, the editor of the Prague Journal “Holubar”
Dr. Václav Ráček joint the meeting the first time. The well known Tomás
Sousedik presented a pigeon book of 632 pages plus 40 coloured plates,
originally written by Vojtĕch Mrštik 1950. It was edited in 2009 and
numerous b/w photos and sketches also of more recent dates. It is written
in Czech language, „Holubí plemena a jejich chov“, ISBN 978-80-903649-3-6.
One of the coloured plates got my special interest. I
discussed that topic in detail at this homepage, in an article in the
Austrian Small Pet Magazine no. 12/2007 and in my book “Taubenrassen” –
pigeon breeds – unfortunately in German language only. In the famous book
from Schachtzabel, 100 years ago, in 1910, we will see an aquarelle from
the artist A. Schoener from Würzburg of Ice Pigeons. The “Porzellantauben”
(porcelain-pigeon) is shown with a small white finch marking at the
flights and a small white point at the tail feathers. In the meantime we
learned that such pigeons never have existed in reality, wishful thinking.
Some fanciers tried to create them by introducing Oriental Owls, but the
difference is obvious. In contrast to the painting in the book from
Schachtzabel Oriental Owls have great white spots or a band at the tail
feather, not a small tip. The flights of the Oriental Owls also do not
show the finch marking but a lacing. Thus errors never die, one time
wrong, for ever wrong! Some people would swear to have seen some once, but
that we know still from Nessie, Yeti and Bigfoot.
In the first edition of the “Illustrierte Prachtwerk
sämtlicher Taubenrassen” from 1910 the name of the painter A. Schoener is
given, in a later edition this information is missing. Nobody seems to
have any information about this artist. Perhaps the secret might be hidden
in one of the numerous old papers and journals collected in the museum,
perhaps somebody can solve this question.
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