65. Deutsche Rassetaubenschau in Erfurt vom
25.-27. Nov. 2016
65. German National Pigeon Show in Erfurt
25.-27. Nov. 2016
Trotz widriger Begleitumstände durch die
Vogelgrippe konnte die VDT-Schau durch das Engagement vieler
Beteiligter erfolgreich durchgeführt werden. Etwa 22.000 Tauben
wurden in Einzelnummern vorgestellt, dazu kamen noch zum Teil
hervorragend besetzte Volieren. Aufgezeigt können in diesem
Überblick nur einige Aspekte, die beim Durchgang ins Auge fielen.
Etwa 10% der Einzelnummern wurden allein von
den Deutschen Modenesern in den zahlreichen Farbenschlägen -
unterteilt in Gazzi, Schietti und Magnani - gezeigt. Dass immer noch
nicht alle Farbenschläge, die es gibt, im Standard sind, sah man bei
den Neuzüchtungen. Dort standen bei den Schietti Gelbfahlschimmel
mit gelben Binden und Schwarz-Hellschildig Gesäumte bei den Gazzi.
Deutsche Modeneser Schietti schwarz und Blau
mit Bronze Binden
Damit ist die Farbpalette noch nicht
ausgereizt. Das konnte man bei den kleinen Brüdern sehen. Die früher
Italienische Modeneser genannten Triganino Modeneser wurden
als Gazzi Gezeigt. In Deutschland anerkannt sind die gezeigten
Schwarzen mit bronze Binden und Blau und Blaufahl mit weißen Binden.
Gezeigt wurden darüber hinaus aber auch Farbenschlägen, an deren
Benennung man sich erst gewöhnen muß. Die Blaufahlen mit
Sulfurbinden in der AOC-Klasse kennt man auch in Deutschland von
anderen Rassen.
Triganino Modenser Gazzi schwarz mit bronze
Binden, blau mit weißen Binden und blaufahl mit sulfur Binden (Rolf
Lapp)
Bei den dunkel-steinfarbig mit Sulfufurbinden
versagte beim Preisrichter die Vorstellungskraft. Andreas Boisits
hatte vor Jahren einmal etliche Farbenschläge im Österreichischen
Kleintierzüchter (9/2007) vorgestellt und dabei gleich von drei
Varianten der Steinfarbigen geschrieben, zwei davon stehen also noch
aus. Blaufahl Weißschildige sind genetisch eine interessante
Variante. Als Schietti, also mit vollfarbigem übrigen Gefieder,
wären sie wahrscheinlich ausdrucksstärker und einfacher zu
klassifizieren. Die Schwarzgetigerten hatten für den Betrachter
einen etwas anderen Gesichtsausdruck als die übrigen.
Triganino Modeneser dunkel-steinfarbig mit
Sulfurbinden, blaufahl weißschildig und schwarzgetigert (Rolf Lapp)
Blaue Zarzani mit bronze Binden und Blaufahl
Sulfurschildige Zarzani wurden gezeigt, sie weisen eine feine
Strichelung auf weißlichem oder kastanienbrauen Schild auf und
wurden auch bereits als 'Zarzanelli' 2006 auf der Europaschau in
Leipzig gezeigt. Die Steinfarbigen und blaufahle sulfurschildige
Zarzani wurden nicht bewertet. Sie haben keine Entsprechung als
Standardfarbenschlag in einer anderen Rasse, können also nach den
Statuten auch nicht in der AOC-Klasse gezeigt werden. Wie man auf
der Schau sah, ist man bei anderen Rassen großzügiger. Die
Hauptsache, die Überschrift stimmt. Was im Käfig steht, ist dann oft
nicht so wichtig. Zuständig für solche Fragen scheint keiner in der
Organisation zu sein oder es scheint sich zumindest keiner
zuständig zu fühlen.
Triganino Modeneser Zarzani mit bronze Binden
und Blaufahl sulfurschildig (Rolf Lapp)
Den Anfang der Allgemeinen Abteilung machen
traditionell immer die großen Tauben, wie auch hier die rund 100
Römer. Nicht nur bei den Römern, auch bei anderen Rassen fällt
auf, dass der Braunton bei den Gehämmerten nicht so ausgeprägt wie
bei Braunfahlen mit Binden ist. Für Außenstehende ist es dann
schwer, den Unterschied zu Blaufahlgehämmerten auszumachen. Die
Züchter müßten es beurteilen können, denn Braunfahlgehämmerte sind
normal bedunt, Blaufahlgehämmerte kürzer.
Römer braunfahl mit Binden (Kurt Gebhard) und
braunfahlgehämmert (Günther Erlinger)
Bei den Montauban beeindruckend, was man
auch bei den großen Hauben durch sachgerechtes Putzen machen kann.
Gezeigt wurde es bei den einfarbig Gelben oder nach dem Farbton
wahrscheinlich Goldenen. Sehr gefällig auch bei den Roten die gute
Färbung.
Montauban rot (Uwe Meins) und gelb (Bernd
Fritsch)
Bei den Schecken setzen sich allerdings Züchter
und Preisrichter unter Duldung aller Instanzen permanent über die
AAB und die Satzungen hinweg. Aus Sicht von Ausstellern anderer
Rassen, die wegen vergleichbar geringen Abweichungen von
Standardforderungen hart abgestraft werden oder solche Tiere noch
nicht einmal in der AOC-Klasse ausstellen dürfen, schwer einzusehen.
Dabei könnte eine großzügiger gestaltete AOC-Klasse solche Tiere,
wenn man sie denn zeigen möchte, gut einfangen. Besser ein
permanenter Satzungsverstoß als eine Satzungsänderung im Hinblick
auf die AAB? So schwer könnte letzteres doch auch nicht sein.
Montauban, als rotgescheckt ausgestellt
Bei Syrischen Wammentauben wurden in der
AOC-Klasse auch 1,1 in silber gezeigt. Eine interessante
Farbvariante, die aber mit dem 'Silber', das man im Standard u.a.
von Lahore und Mookee kennt, genetisch nichts zu tun hat.
Interessant immer wieder die Abu-Abse-Wammentauben, die hier
mit immerhin 15 Nummern von zwei Ausstellern standen.
Syrische Wammentauben silber (Zemann) und
Abu-Abse-Wammentauben (Dr. Ralph Korte)
In den USA waren Giant Homers vor
Jahrzehnten eine der Rassen, bei denen zuerst in größerem Umfang
neue Farbenschläge eingeführt wurden. Auch hier waren die Züchter
innovativ. So standen unter den Neuzüchtungen mit Vielfarben und
Sprenkel zwei Kollektionen. Auch in der allgemeinen Klasse gab es
Farbvielfalt. Nicht nur beeindruckend die Farbe der einfarbig Roten
und Gelben, auch Andalusier und andere Indigovarianten waren gut
vertreten. Der als aschfahl ausgestellte Täuber war allerdings
nicht gut gelitten und wurde als "nicht anerkannt" (na) eingestuft.
Als 'Strawberry' in der AOC-Klasse ausgestellt, hätte er
wahrscheinlich eher eine Chance gehabt. Strawberry (erdbeerfarben)
sind genetisch zwar auch Aschfahle, sie werden aber auf eine
stärkere Säumung hin selektiert und wurden u.a. bei den geherzten
Norwich-Kröpfern gezeigt. Vom Äußeren deutete bei dem gezeigten
Aschfahlen einiges auch auf den Einfluss von Indigo hin.
Giant Homer rot, andalusier und als aschfahl
ausgestellt
Die in der AOC-Klasse bei den Englischen
Zwerg-Kröpfern gezeigten Strawberry waren typisch, die
Übergänge zu den Aschfahlen sind zum Teil fließend und bei etwas
Toleranz hätte man sie auch in einer Klasse lassen können. Einer der
bei den Norwich-Kröpfern gezeigten Strawberry war , erkennbar an den
Tintenflecken, spalterbig für die schwarze Grundfarbe.
Englischer Zwerg-Kröpfer (Horst Bartels) und
Norwichkröpfer Strawberry (erdbeerfarben) (Mike Huhnstock)
53 Hana-Kröpfer boten ein schönen Bild.
Bedingt durch die farbigen Schwingen haben sie im Unterschied zum
Bayrischen Kröpfer eine farbige Fußbefiederung. Beliebt sind die
Weißgesäumten, die hier in Schwarz und Rot vorgestellt wurden. Wie
so oft fand sich als Bezeichnung nicht gesäumt, wie seit mindestens
2002 im Standard vereinbart, sondern weißgeschuppt. Das ist die
Bezeichnung für die Schuppung bei Luchstauben und anderen Rassen,
die ganz andere Erbfaktoren tragen. Zumindest auf der Deutschen
Taubenschau mit Informationsfunktion für andere Schauen und Züchter
weltweit sollten die Bezeichnungen möglichst stimmen. Der
Indigo-Dunkelgehämmerte in der AOC-Klasse dürfte ein
mahagonifarbener Aschfahler gewesen sein.
Bayrischer Kröpfer rot und Hana-Kröpfer
aschfahl (mahagoni) und schwarzgesäumt
Eine große Gruppe bildeten auch die
Pommerschen Kröpfer, bei denen die Seltenen wie blauschwänzige
Weiße, Schwarzgetigerte und einfarbig Blaue und Schwarze neben den
Standardfarbenschlägen gut vertreten waren.
Pommerscher Kröpfer rotgeherzt und Weiß mit
blauem Schwanz
Über 400 Schlesische Kröpfer waren
ausgestellt, darunter auch Weißplatten, Schalaster und Gemönchte,
die man auch bei den Thüringer Kröpfern in vielen Farben
sehen konnte. Norwich-Kröpfer weisen auch immer einige Tiere
in der AOC-Klasse auf, hier dunkelgehämmert geherzt, braungehämmert
geherzt und creme.
Norwichkröpfer geherzt dunkelgehämmert,
Thüringer Kröpfer schwarz-gemöncht und Schlesischer Kröpfer rot
gemöncht
Bei den Marchenerokröpfern traditionell
Schimmelvarianten, auch in Braun, Andalusier und Indigo. Bei den
Stellerkröpfern konnte man schön die Gegensätze Weiß mit roter
Schnippe und Rot mit weißer Schnippe studieren.
Stellerkröpfer rot mit weißer Schnippe (Johann
Kingl) und Weiß mit roter Schnippe (ZGM Mrkgraf), Marchenerokröpfer
gehämmerter schimmel (Jan Schrötz)
Etwa 240 Gimpeltauben gaben ihre
Aufwartung mit zahlreichen Schwarz- und Weißflügeln. Bei den
Blauflügeln interessant das Aufeinandertreffen der Hellblauen
Opalfarbenen und Blauflügel mit weißen Binden auf der Erbgrundlage
des Toy-Stencil-Komplexes.
Gimpel Gold Weißflügel mit Binden (Hubert Both),
Gold Blauflügel hellblau opal (Karl H. Nickless) und Blauflügel mit
weißen Binden (Heinz Lang)
Bei den Feldfarbentauben konnte man mit
Andalusier mit weißen Binden und Braunen mit weißen Binden auch
wieder Raritäten im sehr guten Rassetyp sehen, die erst vor noch
nicht so langer Zeit anerkannt wurden.
Feldfarbentauben Andalusier mit weißen Binden
(Daniela Schaub) und Braun mit weißen Binden (René Zollitsch)
Vogtänder Weißkopf Trommeltauben sind
auch in Deutschland eine regelmäßig nur in kleinen Kollektionen
gezeigt Rasse. Hier standen sechs in Blau mit schwarzen Binden und
Blau ohne Binden. Übereinstimmend mit der Färbung der Handschwingen
sind die Latschen weiß oder überwiegend weiß. Die Stulpen setzen
dagegen bei den meisten farbig ab. Ob das Weiß in diese übergreift,
das hängt nach Erfahrungen der Experten offenbar auch davon ab, wie
tief der Kopfschnitt ist und wie viele Handschwingen weiß sind. In
diesem Farbkontrast von Blau und Weiß eine ausgesprochen anziehende
Rasse. Mit noch mehr Federfülle ausgestattet und zusätzlich weißem
Schwanz die auch seltenen Bernburger Trommeltauben, die
immerhin mit 33 Nummern in schwarz und blaubindig erschienen waren.
Vogtländer Trommeltaube blau mit Binden
(Michael Wiegand) und Bernburger Trommeltaube schwarz (Andreas
Albrecht)
Schmalkaldener Mohrenköpfe, insgesamt
67, wiesen in der AOC-Klasse sogar zwei einfarbig Weiße neben einem
schönen Silber auf. Bei einem Hinweis auf einen farbigen Kopf im
Rassenamen ist die Einschätzung des Richters mit n.a. gut
nachzuvollziehen. Die Tauben waren dennoch eine interessante
Erscheinung, eine schöne Struktur und Körperhaltung, alles nicht so
ausgeprägt wie bei den nachstehenden Perückentauben, die auch im
weißen Farbenschlag gezeigt wurden.
Schmalkaldener weiß und Schmalkaldener silber
(M. Zehndner)
Indische Pfautauben wurden u.a. in
vielfarbig gezeigt, und das zum Teil in einem sehr ansprechenden
Farbbild. Der hoch ausgezeichnete "Dunfarbenen" war mit falscher
Klasse, aber nicht falscher Farbe gekennzeichnet. Das wäre aber
korrekt gewesen. Hier konnte man raten, was er farblich war, dun auf
jeden Fall nicht. Ein blasser Dominant Roter oder ein spalterbiger
Aschfahler.
Indische Pfautaube vielfarbig (Thomas Sachs)
und dominant rot (als dun ausgestellt) (Dirk Hoßfeld)
Lütticher Barbets haben in Deutschland
in kurzer Zeit einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Ein klangvoller
Name in der Geschichte der Belgischen Reisebrieftauben. Barbets war
die Bezeichnung im Lütticher Raum für die die um 1800 für die
Übermittlung von Botschaften verwendeten Tauben, die auch eine
Halskrause hatten (vgl. Brieftauben und ihre Verwandten). In Erfurt
wurden neben den nach und nach anerkannten traditionellen
Brieftaubenschlägen auch die Braunvarianten in der AOC-Klasse
gezeigt, sie werden auch noch das Neuzüchtungsverfahren durchlaufen
müssen. Die in der AOC-Klasse als Rezessiv Rote gezeigte und mit sg
bewertete Täubin war allerdings mit dem bläulichen Rücken keine
rezessiv Rote und hat auch bisher keine Entsprechung unter den
anerkannten Farbenschlägen. Über solche und ähnliche Tauben wurde
auch bei anderen Rassen (und auch im Buch 'Genetik der
Taubenfärbungen') berichtet. Es werden auch keine rezessiv Roten
dadurch, dass sie gelegentlich - wie hier - als solche bewertet
werden.
Lütticher Barbet blau mit Binden und als
rezessiv rot ausgestellt
Deutsche Langschnäblige Tümmler waren in
den verschiedenen Varianten auch mit über 200 Nummern vertreten.
Beim Fotografieren fallen möglicherweise bestehende Unterschiede in
der Größe zwischen einzelnen Farbenschlägen besonders auf.
Deutsch Langschnäblige Tümmler Elster blau
schwarzschnäblig (Stefan Bogdon) und Elster schwarz (Carsten Spöring)
Bei den Polnischen Langschnäbligen Tümmlern
einige farblich schöne und bei uns selten gezeigte Perlfarbige
mit Binden und Perlfarbig Gehämmerte. Bei einigen von ihnen
allerdings einige mit den inzwischen viel diskutierten welligen
Schwingen.
Polnische Langschnäblige Tümmler perlfarbig
gehämmert weißschwingig und perlfarbig mit Binden weißschwingig (C.
Dawidowski)
Ein wesentliches Merkmal der Kasseler
Tümmler ist der waagerechte Stand, den die meisten der gezeigten
Tiere permanent zeigten, während sich andere dem permanent
verweigerten. An den Käfigen wurde darüber diskutiert. Nach den
Erfahrungen, auch mit anderen Rassen, mag es teilweise mit der
Käfigdressur zusammenhängen, im wesentlichen ist es aber erblicher
Natur und durch Selektion in den Griff zu bekommen.
Kasseler Tümmler rot (Herbert Friese), Kasseler
Tümmler braun und Stralsunder Hochflieger (Werner Gärtner)
Unter den über 50 gezeigten Stralsunder
Hochfliegern gab es ein V und 4 HV-Noten, alle anderen kamen zu
sehr gut, was die Qualität der Kollektion wiedergibt. Unter den
inzwischen sehr seltenen Berliner Langen auch einige
perlfarbige (blaufahle bei anderen Rassen) und isabellfarbene
Elstern und eine isabellfarbene (khakifahl) Weißschwingige.
Berliner Lang isabell geelstert (Thomas Carow)
und Danziger Hochflieger hellmaser (Siegfried Dalaker)
Danziger Hochflieger waren nicht ganz so
zahlreich wie in anderen Jahren erschienen, dafür aber u.a. eine
schöne Kollektion der besonders attraktiven Hellmaser. Der als
vielfarbig in der AOC-Klasse gezeigte Bayrische Hochflieger
entsprach nicht den Vielfarbigen bei anderen Rassen und dürften auch
genetisch nichts mit ihnen zu tun haben. Es wäre sicherlich
interessant, die Färbung einmal auszutesten. Das wäre aber Aufgabe
der Züchter und kann nicht Aufgabe von Preisrichtern oder
Zuchtausschüssen sein.
Die mit den Danzigern verwandten Pommerschen
Schaukappen hatten einen Höhepunkt in der vorzüglichen Voliere
mit weißen Schaukappen von Jürgen Weichold, ein V in der Klasse der
Einzeltiere auch noch auf einen Alttäuber von Hubert Hasse. Die
gezeigen Platinfarbenen des Verfassers, eine Besonderheit der Rasse,
sollten auf einer Großschau mit 3,2 Tieren den Unterschied in der
Färbung der Geschlechter demonstrieren. Die hell platinfarbenen
Täuber unterscheide sich deutlich von den dunkleren Weibchen. Der
Plan ging nicht auf, denn leider standen Täuber und Weibchen nicht
nebeneinander. Der Unterschied zu den Aschfahlen des Verfassers mit
einer rötlichen, statt bei Platinfarbenen bläulichen Grundfärbung
war aber gut zu erkennen.
Pommersche Schaukappe weiß (Hubert Hasse),
platin 1,1 und 0,1 aschfahl vom Verfasser
Bei den Stargarder Zitterhälsen gleich
acht farblich und typmäßig sehr schöne Blaufahle mit Binden, die man
in der Zahl und Gleichmäßigkeit wohl kaum einmal vorher auf einer
großen Schau gesehen hat. Ostpreußische Werfer mit ihrer
typischen wuchtigen Gestalt hatten den Höchstausgezeichneten in
einem schwarzen Täuber, aber auch Rote, Gelbe und Gelbfahle waren in
guter Qualität vertreten.
Stargarder Zitterhals blaufahl mit Binden (Kai
Schnellbächer), Ostpreußischer Werfer rot (rezessiv rot) (Rainer
Respondek) und schwarz (Danilo Arndt)
Von den Rakonitzer Rollern kennt man bei
uns vor allem die Geganselten, interessant daher, hier in der
AOC-Klassen einmal Weiße zu sehen.
Ostpreußischer Werfer gelbfahl ( Jörg Menge),
Rakonitzer Tümmer einfarbig weiß (M. Bachmann) und rot geganselt
(Michael Künzel)
Englische Short Faced Tümmler sind immer
wieder interessant, weil sie durch den Almond-Tümmler auch Maßstäbe
im Hinblick auf die Farbe setzen, denen die Vielfarbenen bei anderen
Rassen zum Teil nacheifern. Gezeigt wurden hier acht Almonds und
dazu auch die Nebenfarben wie Kite. Der als rot gemeldete Alttäuber
war genetisch wahrscheinlich ein rot Agate und die als Dun gemeldete
Täubin eine Golddun.
Englischer Short Faced Tümmler almond und kite
(E. und I. Jungnickel), und Golddun (Ronald Bube)
Orientalische Roller erfreuen sich auch
einer großen Beliebtheit (insgesamt 360 Nummern) und zeigen bei den
Vielfarbenen meist auch eine sehr gefällige gelb-braune Grundfarbe,
die sich nicht wesentlich von den Almonds der Englischen Short Faced
unterscheidet. Hier waren sie aber durch die zahlreichen Schwarz-
und Silbersprenkel interessant, die einen Vergleich mit den unter
den Neuzüchtungen gezeigten Giant Homer möglich macht. Der
Unterschied zwischen Schwarz- und Silbersprenkel liegt nicht in der
Färbung der Sprenkel, sondern in der Grundfärbung. Beim
Schwarzsprenkel ist sie weiß, beim Silbersprenkel ist sie silbrig
grau.
Orientalischer Roller Silbersprenkel, Kiewer
Tümmler blaugehämmert (Jürgen Nixel)
Kiewer Tümmler waren auch vertreten,
darunter in der AOC-Klasse auch einige Blaugehämmerte. Mit einem
Blick auf die Eisker Doppelkuppigen Positurtümmler soll der
selektive Überblick beendet werden. Nebenfarben der Almond- und
Vielfarbenenzucht waren gemeldet, Vielfarbene selbst aber nicht
gezeigt. Der als Kite gezeigte Alttäuber war ein Dunkler, aber nicht
das, was man sonst unter Kite versteht, die als Golddun
ausgestellten Täubinnen entsprachen schon der Vorstellung für den
Farbenschlag. Sehr schön die Weißen und ein interessanter Abschluss
eine Aschgelbe in der AOC-Klasse.
Eisker Doppelkuppige Positurtümmler weiß,
dunkel und als aschgelb ausgestellt (Patrick Busch-Fest)
Dass es sich genetisch um eine Aschgelbe
handelte, ist eher unwahrscheinlich. Dagegen spricht auch, dass der
Erbfaktor Dominant Rot in der Rasse nicht vorzukommen scheint. Schön
war sie trotzdem und für genetisch Interessierte noch dadurch eine
Besonderheit, dass sie als sonst völlig Einfarbige eine weiße
Belatschung zeigte.
65. German National Pigeon Show in Erfurt 25.-27. Nov. 2016
Despite adverse circumstances caused by avian influenza, the
VDT-Show was successfully held because of the commitment of many
participants and institution. About 22,000 pigeons were presented in
single numbers, and in addition several aviaries were shown. In
this overview, only a few aspects, which were visible during the
passage and considered to be of interest for a greater public, could
be shown. The by far greatest group were German Modena with about
2,200 numbers, followed by German Beauty Homers with 758. Kings were
announced with 551 numbers, Show Racers 518, Silesian Pouters 417,
Netherland Beauty Homers 373, and Oriental Rollers 360 numbers.
Color Pigeons like Thuringians, Saxons, South Germans, the Swizz
Breeds etc. in total had about 3,700 entries. In the focus of the
report given above are some rarities, and also examples for rare and
sometimes misclassified colorations. Interesting after 2,200 German
Modena the small group of the formerly Italian Owls, now Tringanino
Modena. They were show in rare gazzi colorations, some of them not
yet standardized in Germany. The black bronze bar, blue white bar
and dilute blue sulfur bar shown above are still standardized in
Germany and well known also in other breeds. A greater surprise thus
the Zarzani (very fine speckled with silvery to chestnut colored
covering) with bronze bars, the dark stone colored with bronze bars,
the dilute blue-white shield (Toy Stencil complex), and a black
gazzi tiger. Finally nice also the dilute blue sulfur shields.
Perhaps considered as a joke, beautiful either, a complete white
Schmalkalden Color-Head lacking the color at the head.
An interesting alternative to the more
extreme Jacobins.
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