Flughöhe von Hochflugtauben
The altitude of high flying pigeons
An längst vergangene Zeiten erinnerte eine aktuelle Artikelserie der
Arbeitsgemeinschaft Tierschutz - Rassegeflügel, http://www.tierschutz-rassegefluegel-vielfalt-bewahren.de.
Dort wird Edmund Zurth gewürdigt, der mit seinen Büchern dem
Hochflugsport in Mitteldeutschland, wie er noch anfangs des vorigen
Jahrhunderts durchgeführt wurde, ein Denkmal gesetzt hat. Geflogen
wurden vor allem längerschnäblige mitteldeutsche Hochflieger, die
man damals noch unterteilte in Magdeburger, Braunschweiger u.a. Wie
hoch flogen sie denn, das war eine Frage, die schon damalige
Liebhaber beschäftigte.
Magdeburger Weißschwanz-Weißschlag bei Zurth (1948), roter
Magdeburger Weißschwanz bei Rudolf Beneke aus einem Fliegerstamm und
daneben Nachkommen der damaligen Fliegetauben in Aktion
Der Frage einer exakten Höhenbestimmung ist Jürgen von Ramin jetzt
durch barometrische Höhenmessung nachgegangen. Mit der von ihm
vorgestellten Technik läßt sich der Flugverlauf protokollieren und
das unterschiedliche Flugverhalten der Rassen dokumentieren.
Gemessen hat er die Höhe für einen Stich von 20-25 Wiener
Hochfliegern hellgestorcht vor blauem Himmel bei besten
Sichtbedingungen. Die Wahrnehmung der Tauben erfolgte durch
jemanden, dem ein gutes Sehvermögen attestiert wurde: Unsichtbar (ab
800 m), obere Höhe (Flügelschlag nicht mehr sichtbar, Erscheinung
als Punkt, 575-800 m), mittlere Höhe (Flügelschlag undeutlich
sichtbar, Schwanz rudimentär erkennbar, 300-575 m), und untere Höhe
(Flügelschlag deutlich sichtbar, bis 300 m). Das abgedruckte
Flugprotokoll zeigt eine Flugzeit von 67 Minuten und 53 Sekunden,
davon nach schnellem Aufstieg die Hälfte der Zeit in Oberluft
(575-800 m), kurze Zeit unsichtbar mit maximaler Höhe von 836,3 m,
einem Verweilen von etwa einer Viertelstunde in mittlerer Höhe und
einem schnellen Abstieg.
Wiener Hochflieger mit aufgesetztem Meßgerät (Jürgen von Ramin,
Geflügel-Zeitung 1/2016)
Die technische Voraussetzungen und die Möglichkeiten, die diese
Technik für Hochflugwettbewerbe eröffnet, werden detailliert in der
Geflügel Zeitung 1/2016, S. 44-47 dargestellt. Indirekt wird durch
den Beitrag auch die Bedeutung der Fachzeitschriften für die
Kleintierzucht aufgezeigt. Ohne die Möglichkeit, Ergebnisse eigener
Untersuchungen der Öffentlichkeit präsentieren zu können, wären sie
kaum in dieser Form durchgeführt und aufbereitet worden. Die
Abbildungen zeigen Tauben mit aufgesetzten Meßgeräten aus dem
Bericht in der Geflügel Zeitung.
The altitude of high
flying pigeons
On the altitude of high flying pigeons there are still today many
discussions in the fancy. In a contribution in the German 'Deutsche
Geflügel Zeitung Jürgen von Ramin demonstrated the barometric
determination by a precise technique. With this method it is
possible to document the flight record of a kit and to follow and
document the flight characteristics of different breeds. His
concrete measures were the height of a kit of 20-25 Vienna
highfliers light storked against a blue sky with best visibility
and the perception of pigeons as invisible (from 800 m above the
ground), upper level (flapping wings no longer visible, appearance
as a point, 575-800 m), mean height (wing beat dimly visible, tail
rudimentary recognizable, 300-575 m), and lower height (flapping
wings clearly visible, up to 300 m). One protocol for a flight over
67 minutes with half of the time in the upper level (575-800 m) and
a maximum height of 836,3 m as well as the technical requirements
and the possibilities opened up by this technology for high flying
competitions, are detailed illustrated in no. 1/2016, pp 44-47.
Indirectly, also the importance of journals on pigeons and small
pets for the fancy is demonstrated. Without the possibility to
present results of investigations to the public, they were often
hardly conducted and prepared in this didactic form. The photos show
a painting of a Magdeburg Highflier yellow white tail white flight
from Edmund Zurth (1948) and a red Magdeburg white tail Highflier
from a today flying strain.
Literatur:
Jürgen von Ramin, Flughöhen unserer Hochflugtauben.
Präzisionstechnik ersetzt Schätzwerte, Geflügel Zeitung 1/2016, S.
44-47.
Edmund Zurth, Tauben. Tatsachenberichte, Schicksale und Rätsel in
ihrem Wesen, Bochum 1948.
Edmund Zurth, Unsere Tauben. Tümmler, Reutlingen o.J. (1964).
|