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Lerchenbronze:

 Bezeichnungen für Rassen und Farbenschlägen haben sich über Jahrhunderte entwickelt und auch gewandelt. Oft hat sich auch der Gehalt von Bezeichnungen verändert, wodurch die ursprüngliche Logik verloren ging.  Exemplarisch gilt das für ‚gelercht‘ als Farbenschlagbezeichnung, später auch als Namensbestandteil von Rassen. Die Bezeichnung wurde geprägt vom Forstwirt und Ornithologen Bechstein (1795, 1807). Und zwar explizit nach der Ähnlichkeit von Feld- und Farbentauben mit dem ‚silberfarbenem und rotbräunlich oder dunkelbräunlich geflecktem Schilde‘ des Singvogels Feldlerche (Fig. 1 und 5). Nicht nach der ockerfarbenen Brust, wie man heute nach den Standards bei gelerchten Taubenrassen und Farbenschlägen annehmen könnte. Der Singvogel hat keine ockerfarbene Brust. Tauben mit einer solchen Brustfärbung kannte Bechstein bei seiner umfangreichen Klassifizierung von Farbenschlägen auch nicht. Sie tauchten im deutschen Schriftgut erst 1876 in der von Gustav Prütz herausgegebenen Neuauflage des Neumeisters bei den ‚Koburger Lerchen‘ auf, damals noch mit ‚K‘ geschrieben. Danach 1885 im Buch von ihm selbst. Der bräunliche Farbton, wie bei der Feldlerche, ist bei den heutigen Coburger Lerchen explizit nicht erwünscht. Stattdessen hell schiefergrau (Fig. 3). Man findet den Braunton bei anderen Rassen gelegentlich in den Schwingen (Fig. 2). Bei blaufahlen und blaufahlgehämmerten Kreuzungstauben auch im Schild (Fig. 1). Oft so ausgeprägt, dass eine Unterscheidung zu Braunfahlen und Braunfahlgehämmerten schwerfällt. Testpaarungen können die Unterschiede aber schnell aufdecken. Bleibt die Frage nach dem Ursprung der Kupferbrust, und in der Verdünnung, der Ockerbrust. Sie wird bei den Schweizer Taubenrassen liegen, über die Buffon in der französischsprachigen Literatur 1772 berichtet. Es gäbe auch Tauben aus der Schweiz, die man gelb-jaspierte Halsbandtauben nennen würde. Jaspis, eine Quarzvarietät, die durch Beimengungen auch eine gelbliche und bräunliche Färbung annehmen kann. Der Übertragung der Ockerbrust scheint daher von der Schweizertaube zur Coburger Lerche erfolgt zu sein, nicht umgekehrt.

Lark bronze:

Names for breeds and colours have developed and changed over the centuries. Often the content of names has also changed, as a result of which the original logic has been lost.  An example of this is 'larked' as a colour name, later also as a name component of breeds. The term was coined by the forester and ornithologist Bechstein (1795, 1807). It was explicitly based on the similarity of field and colour pigeons with the 'silver-coloured and reddish-brown or dark brown spotted shield' of the songbird field lark. Not according to the ochre-coloured breast, as one might assume today according to the standards of fancy pigeon breeds and colours. The songbird does not have an ochre-coloured breast. Bechstein also was not aware of pigeons with such a breast colouring in his extensive classification of colour varieties. They did not appear in the German literature until 1876 in the new edition of the Neumeister published by Gustav Prütz with the 'Koburg Larks'. Thereafter, 1885 in the book by himself. The brownish colour, as in the field lark, is explicitly not desired in today's Coburg larks. Instead, they are a light slate grey. The brownish tone is occasionally found in the primaries of other breeds in dilute blue bars or checks. Also, in the pattern of dilute blue bar and blue check crossbred pigeons. There with and without the ochre breast. It is often so pronounced that it is difficult to distinguish it from brown bar and brown check pigeons. However, test pairings can quickly reveal the differences. The question remains as to the origin of the copper breast and, in dilutes, of the ochre breast. It will lie with the Swiss pigeon breeds reported by Buffon in the French-language literature in 1772. He described pigeons from Switzerland that are called yellow-jaspered collared pigeons (Fig. 5). Jasper, a variety of quartz that can also take on a yellowish and brownish colour due to admixtures. The transfer of the ochre breast therefore appears to have taken place from the Swiss pigeon to the Coburg lark, not the other way round.

Sources:

Bechstein, Johann Matthäus, Gemeinnüt­zige Naturgeschichte Deutschlands nach allen drey Rei­chen. Dritter Band, Mit Kupfern, Zweite vermehrte und ver­besserte Auflage, Leipzig 1807.

Buffon, Georges Louis Leclerc de, Histoire Naturellee, génerale et particulière, avec las descrip­tione du cabinet du roi, 1749, Bd. 4 1772

Prütz, G., Mustertaubenbuch, Hamburg o.J. (1885).

Sell, Axel, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015

Sell, Axel, Lerchen- und Gimpeltaubenbronze, 2024, https://www.taubensell.de/lark_and_gimpelpigeon_bronze.htm

Sell, Axel, Lerchen- und Gimpeltaubenbronze, 2024, https://www.taubensell.de/lerchen_und_gimpeltaubenbronze.htm

 

 

Fig. 1: Feldlerche (171009-nabu-feldlerche-gerhard-kleinschrod.jpeg), blaufahlgehämmerte Kreuzungstiere mit und ohne Ockerbrust. Ohne Test kaum von Braunfahlgehämmerten unterscheidbar. Field lark (left), dilute blue check cross-breeds from the own loft, with and without ochre breast

Fig. 2: Berner Lerche, Thurgauer Mehlichte mit Binden, Luzerner Kupferkragen (nicht verdünntes Lerchenbronze Lb), Luzerner Goldkragen gehämmert (verdünntes Lerchenbronze). Swiss colour breeds, Berne Lark, Thurgau Crescent, Lucerne Copper Collar (non-dilute Lark Bronze Lb) and Lucerne Gold Collar dilute blue check

 

   

Fig. 4: Koburger gelerchte Tauben bei Prütz, in der alten Schreibweise, und Coburger Lerchen gelercht und ‚silber‘ mit Binden heute. Coburg Larked Pigeons at Prütz (1885) and from today in larked and ‘silver bar’.

 

 

Fig. 5: Links Historische Quellen zur Schweizer Taube mit dem ‚gelben Collier‘ (Buffon 1772) und rechts zur Benennung der lerchenfarbigen Tauben nach der Ähnlichkeit im Flügelschild mit der Feldlerche (Bechstein 1807). Sources on Swisse Pigeons with ochre breast (Buffon 1772) and on the naming of the lark-flecked Shield Pigeons according to similarity with the field lark (Bechstein 1807).